Wer kann da nein sagen?
Einen Becher hält er mir hin. Vielleicht, sagt er dazu, wirst du dich aber auch in eine Korkenzieherhasel verwandeln.
Bei diesem Gedanken blieb mir der Fisch im Hals stecken. Ich hatte ihn mit Mühe festhaltend noch zappelnd in den Mund genommen und versuchte ihn hinunterzuwürgen. Was sich als schwierig herausstellte. Dazu kam, dass dieser sonderbare Fisch, für den wir alle diese tödlichen Strapazen aufgesetzt hatten, immer noch sang. Er sang und wollte auch in meiner Kehle steckend nicht damit aufhören. Seltsam war auch das, was wer sang. Eine orginal nach Tom Waits klingende Stimme schrie Gospelsongs.
Um den Kopf herum drückten die Strapazen und ließen kalten Schweiß zwischen meinen geschwollenen und auf das doppelte ihrer normalen Größe aufgeblähten Ohren und den Pusteln im Nacken hinunterlaufen. Im großen und ganzen war es aber noch in Ordnung; es hätte alles ganz anders kommen können.
Mein Freund und Helfer hielt mir also diesen hellblau strahlenden Becher mit schwarzem Urin des ostsibirischen Eunuchentigers hin, damit ich diese jaulende Kreatur endlich in meinen Magensäften verdauen könnte. Leider ging gar nichts mehr, als er diese Möglichkeit mit der Korkenzieherhasel aussprach.
Er schlug mir mit der Handkante einmal stark gegen den Kehlkopf. Doch anstatt den Fisch zu schlucken, fiel mir der Kopf vom Hals. Ich erblickt also plötzlich meinen Augen bedenklich nahestehende Stiefelspitzen, in denen eindeutig meine Füßen steckten. Er hatte nämlich Barfüße.
Das nächste was ich sinnlich vernahm war ein Surren, ein Ziehen, ein Schnalzen und ein Schreien. Dann bemerkte ich, wie er mich anstarrte. Sofort hörte ich auf zu surren und zog nicht mehr, schnalzte noch zweimal und schloss meinen Mund nachdem der Schrei verklungen war.
Was war geschehen? Ich betrachtete meinen Körper. Er war da. Aber nicht allein. Er war zwei. Ich hob meinen Rechten Arm und fiel rückwärts ins Bodenlose. Mit wahnsinniger Geschwindigkeit entfernte ich mich von der Erde und war plötzlich im unendlich weiten Raum.
Nein. Ich war der Raum und Zeit und die Ewigkeit und das Leben und das Licht die Energie die Liebe... Ich war die Liebe und Liebe und...
Ich schlug die Augen zu. Dunkel. Wo war er hin? Er hatte mir vor allem beigestanden und hatte versprochen mich anzurufen wenn ich wieder da wäre. Jetzt würde ich gerne seinen Anruf entgegennehmen. Hier allein in meiner Hundehütte in die ich mich morgens am Tag der Revolution zum Gebet mit den Hausmöwen verzogen hatte, um nicht dabei zu sein, wenn sie das neue ausprobieren.
Die Hundehütte hatte mich wohl doch nicht geschützt.
Irgend jemand würde dafür bezahlen.