Bildungsveranstaltungen für Erwachsene

"Die Aufgabe von Hochschulen besteht bekanntlich nicht darin, Studierenden, Theorien, Weltbilder und Handlungsmuster in unfrei lassen der Weise überzustülpen."

"Der Lehrer gibt dem Zuhörer etwas, was kein gedrucktes Buch vermitteln kann. Meiner Ansicht nach müssten die Vorlesung in der Hochschule so eingerichtet werden, dass sie aus dem Innern der berufenen Persönlichkeiten heraus das vermitteln, was kein totes Lehrbuch oder kein toter Leitfaden vermitteln kann. Was aber ein solcher zu bieten vermag, das soll nicht Gegenstand der Vorlesung sein."

"Ich halte es für den größten Reiz des Universitätsunterrichts, dass der Zuhörer weiß: er hat es mit Menschen der Wissenschaft zu tun, die sich geben, wie ihre Persönlichkeit und ihre Wissenschaft es von Ihnen verlangen, und ihre Natur nicht in Unterrichtsregeln einschnüren."

"Der junge Mensch, der zur Universität kommt, will vor allen Dingen nicht unter der Schulmeister Frage leiden, die sich etwa der Lehrer stellte: wie muss ich unterrichten, damit ich in methodischer Folge, meine Sache dem Zuhörer am besten entrichtere! Der junge Mensch will erfahren: wie stellt sich der Mann, dem ich zuhöre, die Philosophie vor, welche Gestalt gibt er ihr, ihrer wissenschaftlichen Natur nach?"

Rudolf Steiner in "Steiners Universitätsbegriff" von Ingo Hoppe, Selbstverlag, S. 19f

"Nicht nur durch Schwärmerei und Phantasterei gehen den esoterischen Schulen der Weißen Loge heute viele Schüler verloren. Unter den fähigsten, die verloren gehen, sind gerade die <<klugen Köpfe>>, auf welche die Schulen angewiesen sind, weil sie die Aufgabe haben, die Menschheit zunächst durch denkerische Einsicht an die Schwelle zur Geist-Erkenntnis heranzuführen. Es ist wahr, dass ein großer Teil von potenziellen und tatsächlichen Schülern - und unter diesen, tragischerweise, auch die ursprünglich aussichtsreichsten - aus den ideellen Mitgliedsbüchern der Weißen Loge wieder ausgestrichen werden müssen. Denn derzeit ereignet sich unter dem Einfluß Ahrimans etwas, was geradezu unvorstellbar anmutet: Es wird so manches Mal die Bewußtseinsseelen-Tätigkeit mit der Hochblüte oder sogar der überreifen Frucht der ahrimanischen Denkschulung verwechselt. So sind gegenwärtig die esoterischen Schulen der Weißen Loge sehr, sehr ausgedünnt. Doch nicht nur dünnen sie aus, weil ihnen diejenigen, die von den ahrimanischen Infiltrationen unmittelbar betroffen sind, verloren gehen, sondern weil solche Menschen mit der Virtuosität ihrer Verstandesseelenkräfte großen Eindruck auf ihre esoterischen Mitbrüder machen und infolge dieses Eindrucks auch noch von den wenigen Übriggebliebenen weitere verloren gehen." 

Judith von Halle: DAS WORT in den sieben Reichen der Menschwerdung - Eine Rosenkreuz-Meditation, Band IV, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2022, S. 1719

Es brechen sich im Menschen pervertierte Neigungen, sadistische und masochistische Praktiken, ungehindert Bahn. Und sein von Ahriman beeinflusstes Denken wird die Pervertierung seines Fühlens rechtfertigen, indem es - wie zuvor angedeutet - die gesellschaftliche Anerkennung einer Sexualität einfordert und auch erhalten wird, die vom seelischen Empfinden gegenüber dem Anderen, ja erst recht vom Ich-haften Empfinden des Anderen, bewusst abgeschnitten ist. Es wird die Einführung eines verbrieften Grundrechts des modernen Menschen auf persönliche sexuelle Verwirklichung jedweder Art zur gesetzmäßigen Akkreditierung schwarzmagischer Praktiken hinleiten." 

Judith von Halle: DAS WORT in den sieben Reichen der Menschwerdung - Eine Rosenkreuz-Meditation, Band IV, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2022, S. 1911

Steiner, Fichte und die Geisteswissenschaft






 


 


Text:  Gedanken während der Zeit des Krieges (1915), Steiner, Rudolf, (1861-1925), S. 19f

Quelle: https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV021007989


Handlungspädagogik

"Die Waldorfpädagogik [...] hat aber [...] eigene innere Hemmnisse aufgebaut, bestimmten pädagogisch-menschenkundlichen Ur-Ideen [...] die Treue zu halten.

"Ich will auf der Erde leben. Ich will den Planeten Erde kennenlernen. Ich will zu einer gedeihlichen Entwicklung der Erde beitragen."

"Der junge Mensch findet in seinem Klassenzimmer den optimalen Ort, an der er von den Naturreichen und vom Wirken der Elemente fast völlig abgeschnitten ist."

"Da das heutige Kind [...] während der ersten sieben Lebensjahre von den Naturreichen schon stark abgeschnitten aufwächst, bildet es sich in weitgehender Unverbundenheit mit der Erde [...] zu einer folgendschweren Fremdheit im eigenen Leibe heran."

"Die Folgen der Entfremdung des Menschen von Erde und Leib beeinträchtigen nicht nur ihn selbst, sondern zunehmend den ganzen Erdplaneten."

"Das moderne Urbild einer solchen "vollständigen Umgebung" (Goethe) ist der bäuerlich-landwirtschaftliche Hof – für das kleinere Kind zunächst der Garten."

"Das Nachahmungsgenie des Kindes ermöglicht es ihm, unaufgefordert und ungehindert, ohne Belehrung, in dem Tätigkeitsstrom der dort Arbeitenden "mitzuschwimmen"".

"Für das erste Jahrsiebt ist der Hof deshalb ein besonders geeigneter Lern- und Lebensort; denn hier werden nicht nur Fähigkeiten, hier wird Gesundheit erworben. Vor allem aber wird hier erworben: Verbundenheit mit den Naturwesen."

"Er spielt arbeitend und arbeitet spielend im Willensstrom des arbeitenden Erwachsenen, der das Kind in den Kreis seine Aufmerksamkeit einlässt, seine Tätigkeit für eine Weile verlangsamt, zeigt, beschreibt, erzählt, aber nicht erklärt."

"Arbeite so, wie die Umgebung es erfordert."

"Der Erfolg der Übung hängt ganz und gar von den Fähigkeiten und der Flexibilität der Mitwirkenden ab und von dem Willen und dem Mut, tradierte Gemeinschafts- und Wirtschaftsformen nach den Erfordernissen der sich selbst erziehen wollenden Menschen zu verwandeln."

"Seit langem wird ja in Zweifel gezogen, ob die Schule in der Mittelstufe überhaupt der geeignete Ort für Bildung und Erziehung sei."

"1919 formulierte Steiner: "Heute ist es notwendig, dass die Menschen sich entschließen, in diesen Dingen bis in die Fundamente hinein umzudenken. (11. Mai 1919)"

Quelle: "Teilnehmen bildet – Gedanken zur Heilpädagogik" Text: Peter Guttenhöfer, veröffentllicht in: Schulkreis - Die Zeitschrift der Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz, Ausgabe Winter 22.