Meine sonntagliche Spazierfahrt zum Teetermin bei Freundin bringt mich
durch den Park. Und Parks, ja das sind die grünen Oasen im Grau der
Städte. Horte der Stille und Langsamkeit.
Menschen sitzen beisammen, in kleinen Grüppchen. Manche trinken und
essen mitgebrachte Speisen. Einige auch alleine. Sie lesen oder
schlafen. Auf bequemen Parkbänken treffen sich die Älteren und schauen
den Jüngsten beim Einradfahren zu. Ein Hund kläfft einer Frisbee
hinterher. Tauben picken Brotkrumen. Am Baum sitzt ein verliebtes
Päarchen.
Der Split knirscht unter meinen Reifen als ich vorbeifahre und zwei
Bekannten winkend grüße und dabei einem Dackel ausweiche, der das
heruntergefallene Erdbeereis nicht aufschlecken darf. Mitten in der
Stadt. Menschen begegnen sich. So könnte es sein.
Ich kenne NIEMANDEN, der nicht gerne im Park ist - zumindest für
manchmal und für kurz zum Durchlaufen. Auch im Winter. Alleine. Oder
nachts bei Regen.
In Saarbrücken hatten die Bewohner, wie in anderen Städten auch, in
der Vergangenheit keine Lust (mehr) auf so was. Sie beauftragten die
Stadt mehr Platz für ihre Hightech-Fortbewegungsmittel zu schaffen, die
sie abstellen müssten, wenn sie die 10 Prozent ihrer Nutzung (Fahren)
damit erledigt hatten.
PARK-Platz. Ich schmeiß mich weg.
Wir schütteln den Kopf über die Idee, im Mittelalter den vollen
Nachtopf zum Fenster hinaus auf die Straße zu schütten. In wenigen
Jahren werden die Zukünftigen den Kopf schütteln über den Wahn, den
wertvollsten Platz in unserer Stadt mit teuren FAHRzeugen zuzuSTELLEN.
Leute, echt. Dort könnten Kinder spielen und jedeR dem
Lieblingsmenschen eine Brombeere anbieten. Machen wir die Parkplätze
wieder zu Parks mit Platz zum Leben.
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