Möchte ich meiner Aussage das Gewicht verleihen, schicke ich meinen
Zuhörern ein Sprichwort hinterher in dem das Licht der unumstößlichen
Wahrheit leuchtet. Denn Sprichworte sind immer direkt der Weisheit
entsprungen, und weder Widerspruch noch Zweifel daran zeugen von
gesundem Menschenverstand.
Apropos gesunder Menschenverstand. Der scheint unserer
Politikerkaste insgesamt komplett abhanden gekommen sein. Da gab es doch
vor Kurzem dieses YouTube-Video, das uns sehr plakativ vor Augen
führte: Wir haben eine Drogenbeauftragte, die keinen Schimmer der
aktuellen Drogenpolitik hat. Wir hatten einen Außenminister, der keinen
Schimmer der Vorkommnisse in Rammstein hat. Andere Videos zeigten, wir
haben eine Landwirtschaftsministerin, die sagt, Freiwilligkeit sei das
stärkte politische Führungsinstrument und nun zeigt ein NRW Politiker,
dass er wahrscheinlich schon in seinem letzten Leben beschloss, diese
Inkarnation ohne Verstand zu verbringen. Oder wo lebt der Mann?
Innerhalb der hohlen Erde? Liest der keine Zeitung? Schaut der kein
Internet?
"Aus irgendeinem Grund ist das Klimathema plötzlich ein weltweites
Thema geworden." Da fällt mir beinahe der Kopf ab. Gibt es das als
Sprichwort? Ich zitiere: "Ist es nur mein Gefühl oder haben wir gerade
die dümmste Politikergeneration, die es jemals gab?" Ich höre: "Tja.
Leider auch die, die nachkommt. Von manchen jungen kommt leider auch so
was aus dem Mund. Hier ist es halt ein Alter." Ich antworte: "Absolut.
Die werden 'gezüchtet'. Und wie jeder weiß: Auf einem vergifteten Acker
wächst keine gesunde Rübe."
Stellt sich die Frage, warum so viele Menschen noch die faulen Rüben
fressen, zu wenige den Mut haben, die faulen Rüben liebevoll an den
Rand zu begleiten und fast niemand den vergifteten Acker reinigen will.
Oder wie erklärst du mir eine Stadtpolitik, die seit 70 Jahren
Autoverkehr propagiert, ausbaut und bevorzugt, und Fußgänger,
Fahrradfahren und ÖPNV vernachlässigt? Was ist mit diesen Menschen los?
Wo leben die? Was machen die den ganzen Tag?
Wer nimmt die mal wieder herzlich in den Arm und flüstert ihnen zu:
"Es ist alles gut. Wir haben dich lieb. Du musst nicht nach Macht und
Einfluss gieren und das Auto propagieren, in dem du dich aus Angst vor
der Welt versteckst, das unsere Stadt in einen engen, stinkenden Ort
verwandelt und worin dein Körper sich über die Jahre in einen hässlichen
Fleischklops verwandelt. Du bist ein wundervoller Mensch. Komm lass uns
gemeinsam den Tag genießen und einfach mal fünf gerade sein lassen."
Aber solange meine Arme noch zu kurz sind, um alle
pychopathisch-kriminellen Politiker dieser Welt auf einmal zu umarmen
und zu heilen, besteht mein Glück in der Kunst, mich nicht zu ärgern,
dass der Rosenstrauch Dornen trägt, sondern mich zu freuen, dass der
Dornenstrauch Rosen trägt, denn ich weiß, auch in einem toten Baum
treiben neue Keime.