Anthroposophie, Gnosis und Rosenkreuzertum lehren die Weisheit des christlichen Kulturraumes. Aber das sind nur spezifische Konzepte. Ein anderes Konzept, einen anderen Schulungsweg, bieten die Sufis. Der folgende Text gibt das gut wieder.
Entsprechend der Sufis ist der Verstand nicht der einzige Ort des Bewusstseins im Menschen. Es gibt noch andere, feinere Zentren, von denen das Herz das Wichtigste ist. Das Herz ist der Ort der Erleuchtung und kann die Wahrheit direkt wahrnehmen. Aber damit das passieren kann, muss es erweckt werden.
Dazu praktizieren wir eine bestimmte Form der Meditation (muraquaba). Zwischen unserer Meditation und den Meditationen anderer Systeme gibt es einen bedeutenden Unterschied. Wir versuchen nicht, die Energie des physischen Körpers an einem einzigen Punkt zu konzentrieren, so wie es in anderen Systemen gemacht wird. Bei uns hat die Meditation die Bedeutung, sich selbst von der weltlichen Aktivität zu lösen und die Aufmerksamkeit für eine bestimmte Zeit Gott zu widmen. Nach einleitenden, ca. 10 Lektionen können die Schüler wählen, ob sie ihren Fortschritt weiterführen, indem sie einen Lebensstil annehmen, der auf islamischen Grundsätzen und der Sunna, dem Beispiel des Propheten Mohammed (SAWS) beruhen. Einige Schülerinnen und Schüler brauchen Jahren um ihre ersten Lektionen abzuschließen, während andere schnellere Fortschritte machen. Das ist abhängig von ihrem Entwicklungsstand, mit dem sie zum Sufismus kommen und davon, inwieweit sie sich kontinuierlich ihren Übungen widmen.
Die einleitenden Übungen beginnen mit der Meditation für das Herz. Dies wird zu Beginn durch eine Absicht (niyyat) verinnerlicht und die Suchende, bzw. der Suchende sitzt anschließend für etwa 30 bis 45 Minuten in Ruhe. Es gibt keine speziellen Haltungen oder Positionen die für unsere Meditation eingenommen werden müssen. Aber wenn jemand geduldig meditiert, wird der Suchenden bzw. dem Suchenden ein göttlicher Segen zuteil. Einige körperliche und spirituelle Verbesserungen können direkt wahrgenommen werden. Einige Schülerinnen und Schüler entdecken einen Zuwachs an Leichtigkeit und Zufriedenheit, Geduld und Toleranz, und die Entwicklung persönlicher Einsichten wie beispielsweise Verständnis, wenn sie unsere Übungen praktizieren. Wöchentliche Treffen, in denen Übende in kleinen Gruppen zusammen meditieren, helfen ihnen am schnellsten voranzuschreiten. Das regelmäßige Praktizieren dieser Meditationsübungen und Rezitationen hilft ihnen, eine ernsthafte und unterstützende Verbindung zum Göttlichen aufzubauen.
Textquelle: Eine Sufi Schule
Doku: Tanz der Derwische - Sufis in der Türkei - 1 / 4
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Tanzende Derwische