Freies Friedensgebet

Liebe Freunde

in diesen zeitlosen Tagen
trauer und bete ich,

um alle Toten des Coronavirus
und für alle Erkrankten
für alle, die jetzt einsam und abgeschottet in ihren Wohnungen sind,
und für alle kleinen Unternehmer, die vorm finanziellen Ruin stehen,
um alle Geflüchteten, die dieses Jahr auf der Flucht gestorben sind
und für alle Geflüchteten, die jetzt vor geschlossenen Grenzen stehen,
um alle, die durch Autounfälle durchs Leben gekommen sind
oder an der Luftverschmutzung durch den Verkehr starben
und für alle LKW-Fahrer, die jetzt Überstunden machen,
um alle Menschen, die sich dieses Jahr das Leben nahmen, weil sie leer und hoffnungslos geworden sind,
und für alle die gerade nicht mehr wissen, ob sie weiter leben wollen,
um alle Menschen, die dieses Jahr verhungert sind,
und für alle, die gerade hungern,
um alle, die in sinnlosen Kriegen gestorben sind
und für alle, die gerade um ihr Leben fürchten,
um jede Neugier und Lernfreude, die dieses Jahr schon in den Schulen gestorben sind
und für alle Schüler, die jetzt genauso in ihren Häusern gefangen sind, wie sonst in der Schule,
um jeden Quadratmeter Regenwald, der dieses Jahr abgeholzt wurde,
und für die Menschen, die zu dieser Arbeit genötigt sind,
um die Ozeane, die verschmutzen, um die Luft die vergiftet,
um die Arten, die aussterben.
Ich trauere um jede Lebendigkeit und Schönheit auf dieser Erde, die dieses Jahr unwiederbringlich vergangen ist.

Weil auch ich nicht weiß, was ist, bin ich bereit alle sinnvollen Maßnahmen zu tragen, die zum Schutz der älteren Generation jetzt nötig sind und ich werde mich bemühen mich so verantwortungsbewusst wie möglich zu verhalten.

Aber ich bin wachsam.
Was jetzt passiert.

Wenn Menschen zu potenziellen Überträgern von feindlichen Viren reduziert werden und vergessen wird, dass wir auch ein Immunsystem haben, dass sich stärken lässt und das Gründe hat, wenn es anfällig ist,
wenn die Demokratie und die Freiheitsrechte für die Jahrhunderte gekämpft wurde, kurzerhand aufgehoben werden,
wenn die Grenzen geschlossen werden,
wenn plötzlich unbegrenzt Gelder zu Verfügung gestellt werden,
wenn ein Teil der Wirtschaft ausgesetzt wird ohne das auch Zinsen, Mieten, Pacht und Finanzhandel ausgesetzt werden, was eine Umverteilung von unten nach oben bedeutet.
wenn alle Medien nur innerhalb eines einzigen Narrativs berichten und über nichts anderes mehr berichtet wird.

Mal bin ich erschrocken, mal aber auch hoffnungsfroh,
wenn nun überlegt wird, ein bedingungsloses Grundeinkommen für Selbstständige einzuführen,
wenn die Europäische Zentralbank überlegt den Leitzins auf unter Null zu senken und damit eine gesunde Schrumpfung der Wirtschaft möglich würde,
wenn tausende Menschen plötzlich Zeit und Ruhe haben.

Und ich werde wachsam sein,
dass die Grenzen wieder geöffnet werden,
dass die Freiheitsrechte uneingeschränkt wiederhergestellt werden und alle Kontrolle zurückgenommen wird,
dass die Finanzhilfen wirklich zu den kleinen Unternehmern fließen und nicht zu den großen Banken,
dass die journalistische Vielfalt wiederhergestellt wird,
dass in den Krankhäusern und im medizinischen System menschlichere Bedingungen hergestellt werden und auf ganzheitliche und schlichte Vorbeugung, statt auf einseitige und hochtechnisierte Bekämpfung von Krankheiten gesetzt wird,
dass dieses System, das die Schönheit und Lebendigkeit der Erde zerstört, nicht mit der gleichen Hektik weitergeführt wird.

Und
Ich warte
mit brennender Geduld,
dass diese Krise vorübergeht.

Und ich hoffe, ich wünsche, ich bete dafür,
dass dann wir alle,
mit der gleichen Fürsorge, mit der gleichen Entschlossenheit mit der gleichen Solidarität,
für alle Menschen, für alles Leben und für die Schönheit dieser Erde,
genauso wie jetzt,
das Unmögliche möglich machen.

von Emil.