Bei mir tauchte vor Kurzem die Frage auf, ob das kleine Geschwister in die selbe Kindergartengruppe wie das große kommen soll. Nach dem Artikel in der SZ wird die Antwort klar: Es ist besser, die Zeit im Kindergarten ohne geschwisterliche Konkurrenz zu leben. Jedes Kind ist ständig auf der Suche nach einer Nische, in der es sich selbst am nächsten ist - ohne Konflike. Dabei ist häufig das Geschwister der stärkste Konkurrent. Gerade auch deswegen, weil häufig doppelt so viel Zeit mit dem Geschwister, als mit der Mutter verbracht wird. Räume zu schaffen, die nicht durch geschwisterliche Konkurrenz geprägt sind, machen frei. Interessant ist auch die Aussage, dass sich Zwillinge zu ähnlicheren Menschen entwickeln, wenn sie nicht die meiste Zeit miteinander verbringen. So kann sich jeder individueller entfalten und steht nicht unter dem Druck des gleichaltrigen, sehr ähnlichen Menschen. Sich abzugrenzen fordert viel Energie. Das weiß jeder aus Erfahrung. Allerdings kann die Konkurrenz zum Geschwister mit zunehmendem Alter erlöschen. Vielleicht wissen auch das viele Geschwister. Ohne Konkurrenz hält zwischen Brüdern und Schwestern die Verbindung ein Leben lang.
