„Noch immer leben wir mit einen dualen Verständnis der Welt und uns selbst. Dual, oder dualistisch heißt :
entweder... oder.
In diesem Dualismus lässt sich das Prinzip der Kausalität und der Zeit als einer Ablauf sehr gut einordnen.
Rudolf Steiner ist derjenige der diese duale Weltsicht neue Möglichkeiten gegeben hat. Von Dualität zum
Polarität, das heißt: sowohl als auch.
Im Bezug auf den historischen Manichäismus, der in mancher Hinsicht auch ein Dualismus war, hat Rudolf
Steiner die Idee eines zukünftigen Manichäismus eröffnet wo Gut und Böse als Polaritäten einander bedingen,
damit ein drittes entstehen kann. Schlüsselwort ist hier die ‚Milde’.
Für einen Manichäismus der Zukunft ist die Milde die Fähigkeit zum Beispiel dem Mitmenschen in seiner
‚Größe’ begegnen zu können und zwar dadurch dass man seine ‚kleinere’ Seiten nicht nur mit einbezieht,
sondern dank diese ‚Schattenseiten’ das Lichtvolle im andern fördert und erscheinen lässt.
Dies können nur ganz kleine Schritte sein. Sie können im Grunde nicht klein und anspruchslos genug sein. Die
Kunst der kleine Schritten ist diese das man bei jedem darauf achtet dass ein weiterer Schritt möglich bleibt
ohne diesen schon im voraus zu bestimmen. Aber aus diesem ahnenden tastenden vorangehen entsteht die
Milde als Signatur einer realen Umwandlung."
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