Ich hatte für jedes der 600 Werke drei Sekunden Zeit. Es war so, als würde ich durch die Ausstellung von Tomi Ungerer rennen. Seine große Ausstellung, die ich in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall sah, ist umfassend. Trotz Zeitnot waren seine Werke beeindruckend. Vieles von ihm lässt mich nachdenken. Besonders gut finde ich seine einfachen Strichkarikaturen mit den manchmal perversen Bildern. Ein bisschen befremdlich war der Teil für über 16 jährige, für den ich mir mehr Zeit nahm. Dort hingen Zeichnungen von Frauen mit Fickmaschinen und Frauen, die Frauen vergewaltigen oder stimulieren, ganz genau konnte man das nicht immer sagen.
Einfach schön und zugänglich war seine Kunst für Kinder. Insbesondere die Collagen aus Pflanzenblättern faszinierten mich wegen ihrer Schlichtheit. Die Pflanzenblätter ergaben, ergänzt durch wenige Striche, einfache Tierbilder.
Insgesamt gehört Tomi Ungerer zu den politischen Zeichnern, der gesellschaftliche Werte, grundlegende Überlegung und tagespolitische Geschehnisse häufig in seine Illustrationen miteinfließen lässt. Eine lohnenswerte Ausstellung!
Tomi Ungerer über Zeichner: