Sie waren pazifistisch, anarchistische Intellektuelle. Sie waren führende Geister der Revolution von 1918 in München. Beim bayrischen Rundfunk steht: "Als Pazifist wollte der studierte Philosoph eine gewaltfreie Gesellschaft und ein basisdemokratisches Rätesystem aufbauen. Das verübelten ihm Bayerns Reaktionäre, obwohl er mit sowjetischem Bolschewismus nichts am Hut hatte - und ermordeten ihn am 21. Februar 1919. Der Begriff "Freistaat Bayern" geht auf Eisner zurück. "
Bei Münchner Stadtmuseum online steht; „Die hundert Tage der Regierung Eisners haben mehr Ideen, mehr Freuden der Vernunft, mehr Belebung der Geister gebracht, als die fünfzig Jahre vorher. Sein Glaube an die Kraft des Gedankens, sich in Wirklichkeit zu verwandeln, ergriff selbst Ungläubige.“ (Heinrich Mann in seiner Gedächtnisrede anlässlich der Trauerfeier für Kurt Eisner im Münchner Odeon am 16. März 1919)"
DIE ZEIT schrieb schon 1994: "Die Verunglimpfung Kurt Eisners –
nach seinen eigenen Worten von „leichtfertiger und auch bösartiger
Natur“ – hat in der SPD eine bald hundertjährige Tradition. Der
Chefredakteur des Vorwärts, der extrem rechte Sozialdemokrat
Friedrich Stampfer, bezeichnete 1918/19 die Ministerpräsidentschaft
Eisners, ohne auf deren politische Ziele einzugehen, als
„Kasperlekomödie“. Auch die bis heute übliche Diffamierung Eisners als
„Schwabinger Bohemien“ und „Schwabinger [Kaffeehaus-] Literat“ ist auf
Stampfers Invektive zurückzuführen. Weder wohnte Eisner in Schwabing,
noch verkehrte er dort. In seinen – und in den von ihm lancierten –
Nachrufen stellte Stampfer dann Kurt Eisner als gemeingefährlichen
Exzentriker dar: eine Charakterisierung, für die er keinerlei Belege
anführte und die er auch in seinen Memoiren nicht korrigierte. Noch
angereichert, wurde dieses Zerrbild 1989 zum 70. Todestag und 1992 zum
125. Geburtstag Kurt Eisners erneut verbreitet – vom verantwortlichen
Redakteur der von der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegebenen Neuen Gesellschaft / Frankfurter Hefte. Eine
kritische Untersuchung des rund drei Jahrzehnte währenden
publizistischen und politischen Schaffens Kurt Eisners erweist diese
Charakterisierung als falsch."
Sehr zum empfehlen ist diese 3sat Doku von Ende der 1980er oder Anfang der 90er Jahre:
Mehr zu lesen gibt es hier: