Schloss Tempelhof

In Baden-Württemberg, in der Nähe von Crailsheim, wird in einem kleinem Dorf eine andere Gesellschaft erprobt, basierend auf den Erkenntnissen "glücklichen Lebens". Das Projekt umfasst alle Lebensbereiche wie Landwirtschaft, Politik und Schule. Alle Beteiligten haben sich selbstermächtigt auf gemeinsame Werte geeinigt. Sie lesen sich wie Regeln für das Paradies.

Gemeinschaft

Verbindender Hintergrund unserer Vision ist der gemeinschaftliche Einsatz für das Wir, um für jeden Beteiligten einen Raum zu gestalten, in dem er seine persönlichen geistig-spirituellen und praktischen Wege gehen kann. Durch ein bewusstes Ich, das seinen Platz einnimmt, kann ein gemeinsames Wir geschaffen werden. So entsteht ein Raum der Stille und der Aktivität, offen für alle Weisheitstraditionen.

Vielfalt

Wir haben kein geistiges, politisches Dogma oder theoretische Glaubensvorgaben irgendwelcher Art. Wir erkennen in dieser Vielfalt gleichzeitig - jeder auf seine Weise - eine geistige Wirklichkeit an, die größer ist, als unsere ganz persönliche.

All-Leader

Wir versuchen die Fähigkeiten anderer und unsere eigenen anzuerkennen und mitzutragen. Wir verbinden uns mit unseren Mitmenschen, ohne zu vergleichen und ohne zu bewerten, in einem natürlichen Gefüge - das beweglich und lebendig sein darf. Jeder Ausdruck hat Bedeutung und trägt uns bereits alle mit. In diesem Bewusstsein wandelt sich Mangeldenken und Bedürftigkeit in Fülle.

Beziehungs- und Kommunikationskultur

Wir entscheiden uns, wirklich in Beziehung zu gehen. Wir kommunizieren offen und aus dem Herzen heraus. Wichtig sind uns achtsamer Umgang, Wahrhaftigkeit, Gewaltlosigkeit und Verbindlichkeit. Uns ist bewusst, dass Worte und die Art ihres Ausdruckes Formen schaffen. Wir haben daher eine sechsstufige Konsenskultur für Entscheidungen gewählt, hören lieber zu, als auszuschließen und versuchen Inhalt auch stehen zu lassen, ohne ihn zu verändern.

Verantwortung

Geben und Nehmen stehen im Gleichgewicht. Jeder trägt Verantwortung für sich und die Gemeinschaft. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft zur Selbstreflexion. In Achtung und Respekt vor der Schöpfung leben wir als Teil der Natur. Unser Wirken verbindet Altes mit Neuem.

Ökonomische Transformation

Wir wollen, soweit möglich, solidarisch wirtschaften – für die Menschen. Wir sehen Arbeit als Ausdruck unserer tiefen inneren Essenz, für- und miteinander. Im Füreinander entwickelt sich unser soziales Sein, im Miteinander unsere Kraft und Kreativität. Wir erkennen daher auch die wesentliche Bedeutung von sozialen und künstlerischen Projekten. Geld soll lebendige und lebensfördernde Prozesse anregen und nicht weiter Wertungs- und Bewertungssysteme stärken. Wir wollen Grund und Boden wieder der Allgemeinheit zugänglich machen.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit: Wir streben nach einer nachhaltigen Lebensweise, basierend auf der Ansicht, dass alle Menschen heute und in zukünftigen Generationen den gleichen Anspruch auf Lebensqualität und Ressourcennutzung haben. Wir suchen zukunftsweisende Wege zu nachhaltigen Formen der Fülle.

Spielregeln des Zusammenlebens

Diese gemeinsame Übereinkunft beschreibt, in welcher Grundhaltung wir auf dem Tempelhof miteinander umgehen wollen. Es ist ein lebendiges Dokument und zeigt einen Weg auf, uns selbst, die Gemeinschaft und die Welt zu verändern und zu transformieren.

Diese gemeinsame Übereinkunft beschreibt, in welcher Grundhaltung wir auf dem Tempelhof miteinander umgehen wollen. Es ist ein lebendiges Dokument und zeigt einen Weg auf, uns selbst, die Gemeinschaft und die Welt zu verändern und zu transformieren.

1. Persönliche Entwicklung: Ich trage zur Erweiterung des menschlichen Bewusstseins, einschließlich meines eigenen Bewusstseins bei und gebe mein Bestes, alle persönlichen Einstellungen oder Verhaltensmuster, die diesem Ziel nicht dienen, zu erkennen und zu verändern.

2. Kommunikationskultur: Ich kommuniziere direkt, klar und ehrlich durch offenes Zuhören, aufrichtiges Antworten, liebende Akzeptanz und Geradlinigkeit. In der Öffentlichkeit und im Privaten verleumde oder erniedrige ich niemanden. Bei Konflikten rede ich mit den Menschen direkt. Ich bin bereit, andere um Unterstützung und Klärung zu bitten. Über andere Menschen spreche ich so, wie ich mit ihnen auch direkt spreche.

3. Besinnung: Ich erkenne an, dass alles was ich außerhalb meiner selbst wahrnehme – jegliche Kritik, Irritationen oder Anerkennung – Reflexionen dessen sein können, was in mir vorgeht. Ich bin bereit, zuerst in mein Inneres zu blicken, bevor ich mich mit anderen darüber auseinandersetze.

4. Verantwortlichkeit: Ich übernehme die Verantwortung für meine Handlungen und Nicht-Handlungen. Ich höre konstruktiver Kritik zu, gebe anderen wohlwollende Feedbacks in angemessener Form, fördere und unterstütze sie in ihrer Entwicklung.

5. Gewaltlosigkeit: Ich erkenne die Einstellungen und Wünsche Anderer an und übe weder Zwang noch Druck aus, diese zu ändern. Ich schreite ein oder spreche es zumindest an, wenn ich den Eindruck habe, dass mir oder anderen gegenüber in der Gemeinschaft missbräuchlich agiert und/oder die Würde des Einzelnen angetastet wird.

6. Perspektive: Ich übernehme die Verantwortung, meine persönlichen Angelegenheiten zum Wohle und gerne auch mit Hilfe der Gemeinschaft aufzuarbeiten. Ich löse alle persönlichen und geschäftlichen Konflikte sobald wie möglich. Ich erkenne an, dass es eine weitere Perspektive als meine eigene und es Fragen von größerer Tragweite geben kann, als die, die mich unmittelbar beschäftigen.

7. Zusammenarbeit: Ich erkenne an, dass ich in einer Gemeinschaft lebe und dass diese nur durch meine Mitarbeit, meine Fähigkeit zur Kommunikation und zur Teamarbeit funktioniert. Ich artikuliere meine Entscheidungen klar. Ich kommuniziere mit den Menschen, die von meinen Handlungen und Entscheidungen betroffen sind und höre ihre Ansichten mit Sorgfalt und Respekt an. Ich akzeptiere, dass andere Entscheidungen treffen können, die mich betreffen und respektiere die Sorgfalt, Integrität und die Weisheit, die andere in ihren Entscheidungsprozess mit einfließen lassen.

8. Konfliktlösung: Ich unternehme jegliche Anstrengungen um Streitigkeiten zu lösen. Zu jedem Zeitpunkt bei einem Streitfall kann ich einen Beistand, Freund, unabhängigen Beobachter oder Mediator hinzuziehen, damit dieser der Angelegenheit beiwohnt. Im Falle, dass ein Streit ungelöst fortdauert, kann ich um einen Schlichtungsprozess bitten. Ich erkläre mich bereit, diesen Prozess anzuerkennen.

9. Verbindlichkeit: Ich halte Vereinbarungen, die ich getroffen habe ein, breche keine Gesetze oder Spielregeln und versuche nicht, diese zu umgehen; ich verpflichte mich, mit allen Mitgliedern ehrlich umzugehen und alle vereinbarten Kosten und Gebühren zu begleichen.

10. Generationenbewusstsein: Ich gehe nachhaltig mit Ressourcen um. Über mein eigenes Leben hinaus soll der Tempelhof in wertvoller Lebensraum sein. Ich habe ein offenes Herz und ein aufmerksames Ohr für Menschen aller Altersstufen und gehe respektvoll mit ihren Anliegen um.

11. Commitment: Ich stehe dafür ein, den hier formulierten Geist unseres Zusammenlebens in meinen Handlungen umzusetzen, ihn mit all meiner Herzenskraft zu nähren und immer wieder aufs Neue zu beleben

Mehr über meine Woche auf Schloss Tempelhof:
Die intensivste Woche meines Lebens 

www.schloss-tempelhof.de

Video: Macht Teilen glücklich? - Gemeinschaft Schloss Tempelhof

Video: Ein Dorf entsteht - Gemeinschaft Schloss Tempelhof