Der 'Eigene' Stirners ist nicht das bornierte Individuum, das sich einkapselt und die Welt Welt sein lässt; nein, dieser "Eigene" ist der wahre Repräsentant des Weltgeistes, der sich die ganze Welt als sein "Eigentum" erwirbt, um so die Angelegenheiten der ganzen Welt als seine eigenen zu behandeln. Erweitert euer Selbst zur erst zum Welt-Selbst, und dann handelt immerzu egoistisch. ... Nicht selbstlos soll der Mensch werden; das kann er nicht. Und wer sagt, er kann es, der lügt. Aber die Selbstsucht kann sich bin zu den höchsten Weltinteressen aufschwingen." Menschen wir Stirner "wollen nicht die heuchlerische Daseinslüge kultivieren, als wenn der Mensch auf der höchsten Stufe des Daseins sich völlig seines Selbst entäußerte, um selbstlos zu wirken. Nein, diese Menschen wollen nichts weiter als wahr sein, wahr gegen sich und wahr gegen alle Welt. Hinweg mit der Lüge ..."
Rudolf Steiner, Lit. Frühwerk Bd IV, Der geniale Mensch (1900), aus Helmut Graml, Eine Wirksamkeit des Christian Rosenkreutz in unserer Gegenwart, Michael, Augsburg, 1993