Emotionale Bedürftigkeit und die Liebe des Herzens

Das Herz erbarmt sich aller Bedürfnisse, der großen wie der kleinen. Trost zu spenden, Liebe zu geben und zu verstehen ist seine Natur. Du mußt es ihm nur erlauben!

Wenn du deinem Herzen nicht erlaubst, sich um deine emotionalen Bedürfnisse zu kümmern - beispielsweise wenn du sie verurteilst oder für nicht der Rede wert hältst -, dann suchen sie ein anderes Herz, das sich ihrer erbarmt. Dann trägst du dein Bedürfnis nach Liebe, Trost und Verständnis zu anderen Menschen, in der Hoffnung, daß sie sich seiner annehmen. Da du dich deiner Bedürftigkeit schämst, verkleidest du sie als Liebe, als Zärtlichkeit, Mitgefühl oder als Anteilnahme am Geschick des anderen. Dieser aber spürt dein Bedürfnis, er fühlt den Hunger unter deinen Gesten oder Worten der Zuwendung, und er antwortet auf ihn entsprechend seiner psychischen Verfassung. Ist er zufrieden und in Geberlaune, so gibt er dir, was du brauchst, oder versucht es jedenfalls; ist er gerade selber emotional hungrig, erschöpft, schlecht gelaunt oder mag dich nicht, so wird er mit Abwehr reagieren. Je weniger dir dieser Vorgang bewußt ist, desto größer ist dein Schmerz, wenn du in verdeckter oder offener Weise zurückgewiesen wirst.

Erlaubst du jedoch deinem Herzen, sich um deine emotionalen Bedürfnisse zu kümmern, dann erhältst du alles, was du brauchst, und alles zur richtigen Zeit. Das Herz stillt jeden Mangel. Sobald du ein Bedürfnis nach Liebe, Trost und Verständnis in dir auftauchen fühlst, wende dich an dein Herz und bitte es, sich darum zu kümmern. Wende dich dann mit ganzer Aufmerksamkeit dir selber zu, sei ganz eins mit dir, mit deinem Körper, deinem Atem, deinen Gefühlen, während du mit deinem Herzen in Fühlung bleibst. Überlasse dem Herzen dann alles weitere. Das ist der Weg zur Erfüllung. Auch hier geht es um Achtung und Achtsamkeit. Du mußt deine Bedürfnisse achten; zu sehr achten, als daß du sie der Laune und Willkür eines anderen auslieferst. Achte dich selbst! Achte dich so sehr, daß du dich mit größter Sorgfalt um dich kümmerst! Und achte deinen Partner, deine Mitmenschen, deine Freunde und Verwandten! Achte sie so sehr, daß du sie mit der Last deiner emotionalen Bedürfnisse verschonst und sie nicht in Situationen hineinzwingst, in denen sie gar nicht anders können, als sich entweder zu verstellen oder ins Unrecht zu setzen! Noch einmal in Großschrift:

ACHTE DICH SELBST
so sehr, daß du dich um deine Bedürfnisse kümmerst,
anstatt sie der Laune und Willkür anderer
auszusetzen, und

ACHTE DEINE MITMENSCHEN
so sehr, dass du sie mit der Last deiner emotionalen Bedürfnisse verschonst und ihnen die Freiheit gewährst, sie selbst zu sein.

Das ist für manche eine harte Lektion; vielleicht die härteste, die sie zu lernen haben. Für diejenigen, die besonders mit diesem Kapitel Probleme haben, steht am Anfang dieser Lektion das Gebot

KÜMMERE DICH UM DEINE BEDÜRFNISSE!
ACHTE SIE!

Wirst du nicht deinem Hund Wasser zu trinken geben, wenn er durstig ist?
Genau das denkst du vielleicht auch und fragst dich, warum nicht dein Partner, der dich doch angeblich liebt, dir die Zuwendung gibt, nach der du verlangst. Er wird das tun oder auch nicht, je nach seinem momentanen Vermögen. Ein Mensch ist kein unerschöpflicher Quell der Liebe. Mal sprudelt und fließt die Liebe in ihm und mal nicht. Willst du davon abhängig sein?

Du wünschst Befreiung? Befreien kannst du dich nur selbst, und zwar durch Bereitschaft zur Befreiung. Bist du bereit? Dann gib dir jetzt, an dieser Stelle, ein Versprechen:

Sobald ein emotionales Bedürfnis in dir auftaucht, wirst du dich deinem Herzen zuwenden und diesem Bedürfnis erlauben, in dein Herz aufgenommen zu werden. Schenke ihm all deine Aufmerksamkeit, Achtung und Zuwendung, bevor du die Aufmerksamkeit anderer forderst! Hier nämlich liegt das Problem: Du selbst verweigerst deinem Bedürfnis die Aufmerksamkeit, die es braucht; bevor sich deine Aufmerksamkeit noch einschalten kann, wendest du dich schon an deinen Partner und verlangst von ihm, daß er dein Bedürfnis erfüllt. Da das ganze aber mehr oder weniger unbewußt vor sich geht, findet dein Verlangen keinen klaren Ausdruck, und dein Partner hat nicht die Möglichkeit, in klarer Weise darauf einzugehen; es sei denn, er ist ein achtsamer Mensch mit einem offenen Herzen und nimmt wahr, was in deinem Innern vor sich geht.

Zuerst also kümmere dich selbst um deine emotionalen Bedürfnisse, indem du ihrer gewahr wirst, sobald sie auftauchen, und sie bewußt empfindest. Nimm sie in dein Herz auf und bitte dein Herz - besser gesagt, bitte das Herz aller Herzen, bitte Gott - um Erfüllung dieser Bedürfnisse. Dieser kleine innere Vorgang kann in Sekundenschnelle geschehen, wenn du dich ernsthaft und entschieden um dich kümmerst. Andere brauchen es nicht wahrzunehmen. 

An der ersten Stelle dieser Lektion steht also ein Verzicht: der Verzicht darauf, andere Menschen verantwortlich zu machen für dein Wohlergehen. Das bedeutet nicht, daß du ein für allemal darauf verzichten mußt, von anderen Liebe, Zuwendung, Trost oder dergleichen zu erhalten; keine Angst: Das Universum hält genug davon für dich bereit.

Der Verzicht bezieht sich vielmehr auf das Verlangen und auf die Erwartung. Erwarte und verlange dein Heil grundsätzlich nicht von anderen. Unterdrücke und verleugne dein Verlangen nicht; im Gegenteil: Widme ihm Aufmerksamkeit; empfinde es mit ganzem Herzen, ganzem Körper, ganzer Seele; sei eins und einverstanden mit ihm; wisse, daß dieses Verlangen das Mittel ist, durch das die göttliche Sehnsucht in dir wirkt und dich formt. Nimm dein Bedürfnis an und dein Verlangen. Sei eins mit ihm. Auch wenn es sich auf eine bestimmte Person und keine andere bezieht: Nimm es als gegeben vom Geliebten selbst.

Ist dein Verlangen nach Nähe und Zuwendung eines bestimmten Menschen sehr mächtig, dann trage es in deinem Herzen und hüte und nähre es. Doch bleibe voller Achtsamkeit in der Gegenwart des betreffenden Menschen; empfinde dein Verlangen mit ganzem Herzen, doch behalte es für dich. Nur in Momenten vollkommener gegenseitiger Offenheit gib es dem anderen preis, um als Gegengeschenk das seine zu empfangen. Niemals aber gib dein Verlangen preis, wenn die Zeit dafür nicht reif ist. Jede Preisgabe im falschen Moment oder der falschen Person gegenüber schwächt dich.

Dein Herz halte weit offen, doch die Geheimnisse deiner Psyche behalte für dich. Wenn du sie hütest und nur mit dem Geliebten teilst, sind sie ein heiliger Schatz, aus dem dir Liebe und die Glückseligkeit innerer Erfüllung wachsen. Gibst du sie aber Menschen preis, werden sie mißverstanden, mißachtet und entweiht.

Du mußt dich achten, wie du eine Königin achten würdest, die in deine Obhut gegeben ist. Wirst du sie der Willkür und dem Gelächter der Menschen aussetzen? Du mußt deiner Königin Diener und Beschützer sein; du mußt sie umhätscheln und versorgen und zugleich mit größter Ehrfurcht behandeln. Die Königin ist deine Seele; ihr irdisches Abbild ist deine Psyche. Deine Psyche ist sozusagen der Leib deiner Königin.

Es ist an dir, die Wunden, die dieser kostbare Leib erlitten hat, zu reinigen und zu pflegen. Es ist an dir, ihn vor weiteren Verwundungen zu schützen. Beleidigter Rückzug nach erfolgter Kränkung ist allerdings kein Schutz. Der Schutz besteht in Achtsamkeit; darin, wach zu sein und deine Bedürfnisse, sobald sie auftauchen, bewußt zur Kenntnis zu nehmen und dich sofort um sie zu kümmern. Übe das mit den Bedürfnissen deines Körpers, deines inneren Kindes, deiner Psyche. Wenn du unbequem sitzt, kümmere dich sofort darum, bequemer zu sitzen. Wenn du Durst hast, trinke sofort etwas. Wenn die Gesellschaft dir zu laut ist, ziehe dich sofort zurück. Wenn du das Bedürfnis nach Zuwendung verspürst, wende dich dir sofort zu. Schiebe nichts auf. Übe dich darin, schnell zu sein. Wenn dein Baby schreit, wie lange wirst du warten, bis du dich um es kümmerst?

Deine Bedürfnisse sind heilig. Ihre Erfüllung ist ein heiliger Akt. Denk nur an den Säugling, der Hunger hat, und an die heilige Stille des Stillens; was könnte heiliger sein? Ebenso verhält es sich mit all deinen Bedürfnissen.

Das Essen ist ein heiliger Akt, ebenso das Trinken; ebenso die sexuelle Vereinigung. Das gleiche gilt für deine emotionalen Bedürfnisse. Sie sind heilig. Deshalb mußt du sie achten und schützen und ehren. Bringe sie nur dann zu einem anderen Menschen, wenn du ihnen Aufmerksamkeit gewidmet hast und dir dein Herz sagt, daß es der richtige Mensch und der richtige Augenblick ist. Ist das nicht der Fall, so beschränke dich darauf, deine Bedürfnisse deinem eigenen Herzen zu überantworten und um Erfüllung zu bitten. Auf welche Weise, wann und durch wen die Erfüllung sich einstellt und ob von innen oder von außen, das überlasse vertrauensvoll dem göttlichen Liebhaber!

Wisse dich immer geliebt, auch wenn niemand da ist, der dich streichelt. Streichelt dich nicht dein Atem? Streichelt dich nicht der Wind? Wohnt nicht der Geliebte in deinem Herzen? Gibt es irgendeine Wonne, die zu vergleichen wäre mit einer Begegnung mit ihm? Gibt es irgendeinen Zauber, der größer wäre als der Zauber des Lebens in jedem Moment? Fühlst du das Blut in deinen Adern kreisen? Ist das nicht Liebe? Ist das nicht Zauber? Ist das nicht Wunder? Fühlst du deinen Atem? Fühlst du den Wind? Fühlst du dein eigenes Leben? Fühlst du das Leben um dich? Spürst du es? Es ist Liebe! Es ist ER! Es ist SEINE Gegenwart! Und ebenso ist Seine Gegenwart in deiner Sehnsucht, in jedem echten Bedürfnis, das du verspürst. Es ist SEIN Verlangen, SEINE Sehnsucht. Du hast teil an Seiner Sehnsucht auf deine Weise; und ebenso teil an der heiligen Kommunion der Erfüllung.

So heilig ist sie, die Erfüllung, daß sie verborgen werden muß wie ein kostbares Geheimnis. Erlebst du sie zu zweit, in den Armen deines Liebsten oder in einem Austausch von Blicken oder Worten, dann empfange die Verzückung in deinem Herzen wie das heilige Brot des Abendmahls und breite den Schleier der Andacht und des Schweigens darüber. Sprich weder mit deinem Liebsten darüber noch mit anderen Menschen; noch nicht einmal mit dir selbst.

Findest du keine Erfüllung in einer Begegnung, dann hast du nicht auf dein Herz geachtet. Erfüllung muß nicht daraus resultieren, daß du das erhältst, was du dir vorgestellt hast; Erfüllung kommt aus der Kommunion, der Vereinigung, der tiefen Begegnung. Begegnung kann auch mit Worten einhergehen, die dir Schmerz verursachen; wenn es Worte der Wahrheit sind und aus tiefstem Herzen gesprochen, so können sie dir, wenn du dein Herz zu öffnen vermagst, Erfüllung geben.

Wenn der König, der in deine Obhut gegeben ist, durstig ist, so wirst du ihm nur das Beste zu trinken geben, nicht wahr? Wenn er Hunger hat, so wirst du ihm nicht irgend etwas vorsetzen; du wirst die Köche, die seine Nahrung zubereiten, mit Sorgfalt auswählen. Genauso sollst du umgehen mit dir selbst. Achtung und Sorgfalt sollst du dir angedeihen lassen. Es ist der König der Könige, den du in dir ehrst. Er hat deinen Körper, deinen Geist, deine Psyche zu seinem Palast erkoren; ist das nicht Grund genug, dich zu achten und zu ehren? Der König der Könige ist die Seele deiner Seele, das Herz deines Herzens, das Ich deines Ichs, das Wesen deines Wesens. Wenn du dich selber nicht achtest, verachtest du Ihn. Dich unwürdig zu fühlen, dein Ich zu verachten, ist falsch verstandene Religiosität. Das bringt dich Gott nicht näher; es entfernt dich von ihm. Denkst du mit ihm und fühlst du mit ihm, so bist du ihm nah; und er, der die Liebe selbst ist, er, der dich schuf aus Liebe und dein Wachstum und Gedeihen, dein Glück und deine höchste Erfüllung ersehnt, er, der in jedem deiner Atemzüge anwesend ist - er sollte dich geringschätzen? Dich unwürdig finden? Dich verachten? Fühlst du, wie sehr ein solches Denken, eine solche Selbstverachtung und -erniedrigung dich von ihm entfernt? Fühlst du den Geliebten in dir trauern, wenn du dieses kostbare Geschenk verachtest - deinen Leib, deinen Geist, deine Psyche? Ein Juwel auf seiner Stirn, eine Blume in seinem Garten, eine Freude in seinem Herzen, eine Erfüllung seiner Sehnsucht sollst du sein. Dazu bist du geschaffen. Eine Königin zu sein, ein König! Nicht ein Bettler.

Wenn ein Mensch seine emotionalen Bedürfnisse an dich heranträgt, damit du sie erfüllst - ob sein Verlangen nun offen geäußert oder verdeckt an dich herantritt -, so achte auf dein Herz. Gib ihm oder gib ihm nicht, was er verlangt, je nachdem, was dein Herz befiehlt.

Hörst du nicht auf dein Herz, so reagierst du auf die verdeckten oder offen geäußerten Forderungen deines Partners oder sonstiger Mitmenschen entsprechend deiner psychischen Verfassung. So kann eine Kette von Reaktionen sich entfalten, die jeden Beteiligten in seinen vorgefaßten Ansichten und seinem Verhaltens- und Gefühlsmuster bestärkt. Hörst du jedoch auf dein Herz, so gibst du der Wahrheit Raum; kein Muster, keine Gewohnheit, kein Vorgefaßtes kann dich beherrschen, wenn die Wahrheit sich äußert. Das Herz weiß immer, was in Wahrheit gebraucht wird; Wärme oder Kälte, Zustimmung oder Ablehnung, Weichheit oder Härte. Die Stimme des Herzens ist die Stimme der Wahrheit. Wenn du dich in einer Situation befindest, in der du verwirrt bist und nicht in der Lage, festzustellen, was dein Herz sagt, so frage dich: Was ist die Wahrheit in dieser Situation?

Die Stimme der Wahrheit ist die Stimme der Liebe; es ist jedoch nicht die Liebe, die du als süße oder freundliche Emotion empfindest; nicht deine persönliche Empfindung ist gemeint, sondern die Liebe, die alles bewegt, die allem zugrundeliegende Liebe Gottes. Sie ist es, die durch dich handelt, wenn du gemäß deiner Wahrheit lebst und handelst.

Verwechsele sie nicht mit deiner persönlichen Emotion ›Liebe‹! Verwechsele sie auch nicht mit Freundlichkeit, Herzlichkeit und der grundsätzlichen Bereitschaft, die Wünsche anderer zu erfüllen! Die Liebe Gottes ist zu groß, als daß du sie erfassen könntest; sie ist die Wahrheit, die allem, was ist, zugrunde liegt. Im Zorn kann sie sich ebenso äußern wie in der Zärtlichkeit, im Ja ebenso wie im Nein.
Handle nur entsprechend deiner eigenen inneren Natur und mache dir keine Sorgen darüber, ob dein Handeln Liebe ausdrückt oder nicht. Lebst du Wahrheit, sprichst du Wahrheit und handelst du entsprechend der Wahrheit deines Herzens, so ist alles, was du tust, Ausdruck und Mittel der Liebe. Gemeint ist hier die Wahrheit deines Herzens und nicht deine psychologische Programmierung. Tritt dein Partner an dich heran mit dem Bedürfnis nach Zärtlichkeit, und du reagierst darauf mit heftiger Abwehr, dann ist die Abwehr nicht die Wahrheit deines Herzens, sondern die Reaktion deiner Psyche gemäß ihrer Prägung.

Wende dich an dein Herz, wenn dein Partner mit seinem Bedürfnis an dich herantritt. Steckst du schon mitten in deiner Reaktion, so nimm dich zuerst der in dir ausgelösten Gefühle an; nimm sie wahr und schließe sie ins Herz. Dann öffne dein Herz deinem Partner. Nimm das, was ihn bewegt, mit dem Herzen wahr, und handle, wie dein Herz es dir eingibt.

Das heißt, die Situation dem Herzen überantworten.

Safi Nidiaye "Die Stimme des Herzens", Köln, 2000

Sagen Sie immer die Wahrheit

Der geheime Rat und seine Absichten

Im 3. Bild gibt es eine Schlüsselszene, in der der Geheime Rat über seine Ziele und Absichten berät. Es heisst da, gesprochen von dem Grossmeister des Ordens Del Val: «Unser Orden hat in seiner vieltausendjährigen Geschichte oft eingreifen mussen, um zu verhindern, dass die Menschheit verführt wurde durch Lehren und Bewegungen, die ihr hätten gefährlich werden können. Wenn eine Gefahr sich zeigte, hat unser Orden sie zuerst überwacht und dann eingegriffen.
Manchmal genügte das Verschweigen oder das Lächerlichmachen. Manchmal mussten unsre Eingriffe radikaler sein. Schwache Seelen mögen das ‹erbarmungslos› genannt haben. In Wirklichkeit war es einfach notwendig. Die Menschheit muss geführt werden von denen, die das tiefere Wissen über ihre Gesetze haben, ein Wissen, das nur wenige besitzen können. Wenn dies Wissen unter die Masse verbreitet würde, wenn die Macht und Autorität den Wenigen entschlüpfte, müsste die Menschheit dem Chaos verfallen.»

Es wird dann rückblickend auf das 20. Jahrhundert von Rudolf Steiner gesprochen, ohne dass der Name genannt wird. Eine erstaunlich klare Würdigung Rudolf Steiners und seiner spirituellen Leistungen, allerdings aus der Perspektive der Gegner: «Eine Gefahr, die unser Orden zu bekämpfen hattr, kam von einem einzigartig begabten Manne. Niemand kannte wie er die Geheimnisse des Himmels und der Erde. Er appellierte weder an Schmerz und Enttäuschung der Massen, noch an Hass und Begeisterung der Wenigen. Er wandte sich an alle und an niemand. Er benahm sich wie ein stiller Gelehrter und war in Wirklichkeit der gewaltigste Revolutionär, den die Geschichte kennt. Er appellierte an das gesunde Wahrheitsempfinden, und dies verwandelte er allmählich so, dass es fähig wurde, die Wahrheiten zu erkennen, die bisher von den Massen mit Glauben entgegengenommen worden waren. Er brachte Ordnung in die Gedanken der Menschen und führte sie in die Sphäre der Objektivität, wo die Gegensätze der persönlichen Gesichtspunkte aufhören, wo aber auch die Autorität aufhört, weil gegenüber der Wahrheit sich alle als gleich empfinden. Er weckte diejenigen moralischen Kräfte, die im Ich des einzelnen entspringen, und er lehrte ganz öffentlich den Weg der Einweihung, ohne dass dabei der Schüler in Abhängigkeit zum Lehrer geriet. Seine Lehre umfasste alle Gebiete des Wissbaren und verwandelte alles. Umgestossen wurde durch ihn die Handhabung aller oftenbaren und verborgenen Gesetze, wodurch wir bis dahin die Menschheit gelenkt hatten.»
Eine eindringliche Charakterisierung des Wesens und Wirkens Rudolf Steiners, von der ‹ schwarzen Seite›, durch die Augen der Gegner von Freiheit und Individualisierung. Da kann Rudolf Steiner nur als der grösste Revolutionär und die grösste Gefahr erscheinen! Sehr interessant und weiter auszuloten erscheint mir die Aussage, dass durch diesen «stillen Gelehrten» und «gewaltigsten Revolutionär» die Handhabung «aller offenbaren und verborgenen Gesetze» umgestossen wurde. Was heisst das, nicht nur für die schwarzen Logen und die Machteliten dieser Welt, sondern überhaupt für den guten Fortschritt der Menschheit?
Dann wird in dem Drama Der Ruf des Montecorvo beschrieben, wie sich die dunkle Gegenseite der Schüler dieses Eingeweihten annahm: Wie diese aus dem öffentlichen Leben verdrängt wurden, die Werke des Eingeweihten beschlagnahmt und verboten wurden, wie seine Schüler als Staatsfeinde verurteilt, ja manche von ihnen ermordet wurden – man denke an Carl Unger, den ersten Märtyrer der anthroposophischen Bewegung, der am 4. januar 1929 von einem Geisteskranken in Nürnberg erschossen wurde.

«Heute kehren sie wieder» 

Und dann kommen von dem Grossmeister Del Val die Worte, fiktiv verortet von Paolo Gentilli in der Zukunft: «Heute jedoch kehren sie wieder.» Diese wiederverkörperten Anthroposophen werden dann sehr differenziert beschrieben, wiederum aus der Sicht der schwarzmagischen Logen: «Jedoch die andern, die in Verbindung mit jenem Manne und mit seiner Lehre sich verwandelt hatten, besonders diejenigen, die zur Einweihung gelangt waren, die werden zu ebensovielen Aktionszentren gegen uns. Ihre Anwesenheit wirkt. Für uns wird es um so schwieriger sein, sie zu bekämpfen, als es nicht leicht sein wird, sie zu er-kennen. Da ist keine Organisation. Sie kennen sich selbst nicht einmal untereinander. Es gibt nichts, womit man sie der Polizei kenntlich machen kann.»
Der Hass auf die wiedergekehrten Schüler Rudolf Steiners macht den Grossmeister Del Val zutiefst hellsichtig für das Wesen und Wirken dieser Menschen. Er spricht warnend zu seinen Brüdern:
«Jene Menschen sind imstande, ohne Organisation zusammenzuarbeiten. Sie tretten sich in der Sphäre der Objektivität (...). Daher wird ihr Handeln bei aller Selbständigkeit stets auf das gleiche Ziel gerichtet sein. Es wird nie auseinanderstreben. Wenn sie sich zufällig begegnen, erkennen sie sich leicht durch die Art, wie sie ihre Begriffe bilden. Ausserdem ist in Betracht zu ziehen, dass in den Besten von ihnen noch eine Erinnerung an frühere Leben lebendig sein muss.»
An dieser Stelle muss man voller Hochachtung festhalten, dass Paolo Gentilli im Jahre 1943 nicht nur die Reinkarnation von Schülern Rudolf Steiners mit künstlerischen Mitteln in einem Drama darstellt, sondern dass er sehr präzise sowohl die Intentionen schwarzmagisch wirkender Logen beschreibt, als auch konkret die Metamorphose von reinkarnierten Anthroposophen zum Ausdruck bringen kann. «Sagen Sie immer die Wahrheit», ist dabei ein Schlüsselsatz, wobei man an das Christuswort denken muss: «Sie werden die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird sie frei machen.» Und dann die Äusserung des Grossmeisters: «Ihre Anwesenheit wirkt.» Menschen, die durch die Art ihres Daseins auf andere Menschen weckend und begeisternd wirken. «Sie sind imstande, ohne Organisation zusammenzuarbeiten.» Der lebendige Geist vereint sie, die Sphäre der Objektivität gibt ihnen einen gemeinsamen Grund, und sie erkennen sich an der Art zu denken («wie sie ihre Begriffe bilden»). An dieser Stelle könnte man noch hinzufügen: Sie erkennen sich auch an der Art des Fühlens, ein bewusstes Fühlen gerade im Spirituellen und Künstlerischen. Und die Besten von ihnen werden sich an frühere Erdenleben erinnern können. Später heisst es dann noch über die moralischen Kräfte dieser Menschen: «Das Gefährliche ist, dass das Beispiel dieser Leute ansteckend wirkt. Sie wecken das Gewissen der andern.»

GEGENWART Zeitschrift für Kultur, Politik, Wirtschaft Nr. 4/2024, Der Ruf des Montevorvo – ein Drama von Paolo Gentilli und die Michael-Prophetie Rudolf Steiners, von Steffen Hartmann, S.34f

Vertrauen in Regierung sinkt

NZZ, Montag, 25. November 2024, S.1 

[...] Und auch bei der Abstimmung am Sonntag zeigten sich die Bruchstellen: Die Mitte zerfiel erneut in zwei Hälften, und bei der SVP müssen zwischen 30 und 40 Prozent der Basis gegen die Gesundheitsreform und gegen den Autobahnausbau gestimmt haben. In der Schweiz ist offensichtlich das eingetreten, was man in anderen europäischen Ländern oder auch den USA schon seit längerem beobachten kann.

Immer mehr Menschen haben Angst, zu Verlierern der Globalisierung zu werden. Sie sorgen sich um ihre Arbeit, ihre Rente und ihre Wohnsituation. Das spiegelt sich auch in der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Sotomo zu den Sparplänen des Bundes: Sogar die SVP würde eher bei der Armee sparen als bei der AHV.

Vertrauen in Regierung sinkt

In der Schweiz ist das Vertrauen in den Bundesrat und die politischen Behörden traditionell hoch. Doch es nimmt ab. Im März 2022 sagten laut GfS Bern 67 Prozent der Befragten, sie könnten sich auf die Regierung verlassen. Heute sind es noch 42 Prozent. Mit diesem Trend ist die Schweiz allerdings nicht alleine. Er zeigt sich weltweit in allen Industrieländern. Wo in diesem Jahr gewählt wurde, haben die Regierungsparteien verloren. Ausnahmslos. Die Entwicklung hat mit den Nachwehen der Pandemie zu tun, vor allem aber mit der Inflation und der Angst vor Krieg.

Und noch eine weitere globale Tendenz spiegelt sich im Abstimmungsresultat von Sonntag: der Halbe-halbe-Trend.Weltweit kommt es immer häufiger zu Pattsituationen. Bereits die Abstimmung über den Brexit wurde mit 51,9 Prozent Ja-Stimmen entschieden, danach häuften sich solche knappen Resultate. «Das Volk» gibt es kaum mehr. An der Urne treffen immer häufiger zwei Volkshälften aufeinander. Ausnahmen bilden oft Vorlagen, bei denen es um das Eigeninteresse geht: Die 13. AHV-Rente kam im März auf 58,2 Prozent Zustimmung, die BVG-Reform wurde im September mit 67,1 Nein abgelehnt.

Goethe in unserer Zeit

GOETHE IN UNSERER ZEIT

Rudolf Steiners Goetheanismus
als Forschungsmethode

Herausgegeben von der Naturwissenschaftlichen Sektion
am Goetheanum
Dornach
durch
Dr. Guenther Wachsmuth

 1949

HYBERNIA-VERLAG DORNACH - BASEL

Vorwort des Herausgebers

In einer Studie über den «Einfluß des Ursprungs wissenschaftlicher Entdeckungen» sagt Goethe: «Was würden wir von dem Architekten sagen, der durch eine Seitentüre in einen Palast gekommen wäre und nun, bei Beschreibung und Darstellung eines solchen Gebäudes, alles auf diese erste untergeordnete Seite beziehen wollte? und doch geschieht dies in den Wissenschaften jeden Tag.»
Goethe erwartete vom forschenden Menschen, daß er die zufällige Seitenpforte, durch die er den Palast des Weltalls betreten hat, nicht zum Hauptportal mache, sondern erst das Ganze betrachte, ehe er in die Beschreibung des Einzelnen geht. Auch wer in diesem Sinne als Architekt, als werdender Baumeister im Reich der Erkenntnis, das Werk Goethes betrachtet, das diesen Palast des Weltalls widerspiegelt, muß Jahrzehnte wandern, um die Ganzheit zu schauen.
Goethe fordert aber vom Menschen nicht nur das Bewundern, Darstellen, Beschreiben, sondern daß der Architekt selbst neue Bauten errichte, die des erlebten Urbildes würdig sind, die das Begonnene weiterführen, Metamorphosen des Keimes, der im Erlebnis solchen Werkes in die Seele gepflanzt wurde. Rudolf Steiner, der zu neuen Erkenntnissen führte, die dem Zeitgeist unserer Epoche gerecht werden, war ein solcher Baumeister. Und er rief Schüler auf, an dem goetheanistischen Werk mitzubauen, aus dem Erlebnis des Ganzen Gewölbe und Säulen, Türen und Fenster, Stufen und Räume individuell zu gestalten, im Geiste des Bauplanes schöpferisch tätig zu sein.
Goethe sagt im Vorwort seiner morphologischen Studien: «Wie wenige fühlen sich von dem begeistert, was eigentlich nur dem Geiste erscheint!» Goethes Geistgestalt lebt heute nicht nur in seinem Werk, das ein Jubeljahr feiern kann, sondern in Menschen, die von seiner ewigen Entelechie begeistert in die Zukunft schreiten und immer neue Schönheiten im Palast des Weltalls entdecken. Jede solche Entdeckung führt im Sinne Goethes zur Erkenntnis, daß Weltall und Erde Lebewesen sind, daß jeder fruchtbare menschliche Gedanke ein Geisteskeim ist, der durch viele Metamorphosen wächst, sich entfaltet, neue Schöpfungen aus sich gebiert. Daß das 20. Jahrhundert nicht nur auf Goethe zurückblicken kann, sondern mit ihm in die Zukunft schreitet, daß uns der Goetheanismus und das Werk Rudolf Steiners die Möglichkeit geben, die Welt täglich neu sehen zu lernen und in die Planung des Ganzen einzudringen, dafür sei 200 Jahre nach Goethes Geburt Zeugnis abgelegt, indem der Versuch gewagt wird, nach seiner Forschungsmethode einige der unerschöpflichen Aspekte darzustellen, die sich dem Wandernden im Palast der Schöpfung auftun.
Goethes Werk ist Werden und Zukunft. Im folgenden stehen neben Grundskizzen der Architektonik des Ganzen auch Erlebnisberichte der Wandernden. Bei der Fülle der Beiträge, die heute schon möglich wären, mußte eine Auswahl getroffen werden, die durch die räumliche Begrenzung eines solchen Jahrbuches gegeben ist. Für die Mithilfe bei den Vorarbeiten bin ich Herrn Dr. Hermann Poppelbaum, Herrn Joachim Schultz und Herrn E. Estermann dankbar. Den Autoren danke ich im Namen des Goetheanums für ihre Mitarbeit. Weitere Publikationen sind auch für die folgenden Jahre vorgesehen.
Möge der im Geiste ewig lebende Goethe die forschende Menschheit durch die kommenden Jahrhunderte begleiten. 

Für die Naturwissenschaftliche Sektion am Goetheanum:

Dr. Guenther Wachsmuth

Jugend, Digitales und psychedelische Drogen

Ein junger Mensch wünscht sich, jemand hätte ihm die schlechte Nachricht überbracht: Die Zivilisation hat ihren Preis. Das ist endlich die Wahrheit, aber gleichzeitig auch schrecklich, ja unerträglich. Zum Glück gibt es einen Ausweg: Die Oase, die nicht durch irdische Realitäten beschränkt ist. Es ist die digitale Technologie mit ihren virtuellen Welten.

Bezüglich der gemeinsamen Welt des Planeten gibt es ein Gefühl der Verengung und der Dringlichkeit. Aber die äußere Welt wird als entgeistert oder geistlos empfunden.

Konträr dazu ist die Beziehung zur digitalen Technologie. Sie ist mit großer Hoffnung und Optimismus, aber auch mit Zerstreuung und Ablenkung verbunden. Sie befreit vom Druck, ein Geschöpf auf der Erde zu sein, aber gleichzeitig ist sie eine bedrohliche Ablenkung und Versuchung, der Realität zu entkommen.  

Wirkung auf den Menschen

Die digitale Technologie hat eine paradoxe Wirkung. Während Kommunikations- und Transaktionsverbindungen beschleunigt werden und unser Bewusstsein durch unzählige Bilder erweitert wird, isoliert Sie uns, in dem sie bestimmte, nicht greifbare Dynamiken unserer Konstitution und unsere Verbindung mit der Welt schwächt.

Wenn wir viel Zeit in einer Pseudo- oder virtuellen Welt verbringen, in der wir kein Verständnis für irdische qualitative Begrenzungen entwickeln, verkümmert unsere Urteilskraft. Wir verlieren das Verständnis des Wertes von natürlichen Ressourcen und Gütern, die Kooperationsfähigkeit in Gruppen und Organisationen, verlernen Diplomatie und Staatskunst und verlieren den Blick für die Verteilung gemeinsamer Ressourcen. 

Die digitale Technologie gibt zwar eine Art Verbundenheit, aber gleichzeitig auch die Tendenz zur Isolation. Die Folge: Immer mehr Junge Menschen haben das Gefühl, dass die Interaktion im realen Raum sie überfordert.

Wenn wir digitale Technologie in unser Leben integrieren, führt es zu einer Abschwächung einer spirituellen Dynamik, die normalerweise ein unbewusster Teil unserer täglichen Wahrnehmung voneinander und unserer Umwelt ist. Dieses unbewusste Element ist auch mit unserer Fähigkeit, verbunden, Gefühle zu haben und Erinnerungen zu entwickeln. Die schwächende Wirkung auf die subtile und lebendige Dynamik des menschlichen Wesens wirft ein schattenhaften Schleier über unser Lebensgefühl, Teil der Welt zu sein, und unser Bewusstsein darüber, dass unsere Handlungen von Bedeutung sind. Das Leben an sich verliert seine Bedeutung.

Die Psychotherapeutin Sherry Tuckle hat beobachtet, wie PatientInnen "im Sprechzimmer wie losgelöst von ihrem Körper erscheinen und sich der elementarsten Höflichkeiten kaum bewusst zu sein scheinen. Zielgerichtet und Medien fixiert, schenken diese PatientInnen, ihren Mitmenschen wenig Aufmerksamkeit. In anderen suchen sie, was ihnen nützt. Ein Echo dieser primitiven Welt der Teile. Ihre Abgehobenheit ist nicht aggressiv. Es ist, als ob sie einfach keinen Sinn sehen."

Gegenbewegung:

Demgegenüber steht eine neue, aufkommende Verwendung von psychedelische Substanzen, denn die digitalen Bilder erweitern unsere Welt enorm, aber sie wirken auch austrocknend und isolierend. Die drogeninduzierte Halluzinationen dagegen bergen die Überzeugung, dass man mit einer echten, objektiven Wahrheit in Berührung gekommen ist, die fest mit der Welt und einer tieferen Realität verbunden ist. Es ist, als ob die Bilder ihren Bildcharakter verlieren und zu Erlebnissen werden, die von einer Urenergie erfüllt sind, die absolut überzeugend ist, auch wenn sie vielleicht verblüfft. So entsteht der Eindruck einer kraftvollen und visionären Form der Spiritualität.

Zusammengefasst:

Oberflächlich betrachtet sehen wir, dass eine Seite des dramatischen Szenarios der aufstrebenden Generation in der Möglichkeit einer von der Erde losgelösten Bewusstseinserweiterung durch psychedelische Drogen besteht.
Das wirft die Frage auf: Können wir Wege zur Erweiterung unseres Bewusstseins finden, die unsere Fähigkeit, in unserem alltäglichen Leben auf der Erde, nüchterne Urteile zu fällen, nicht Schwächen oder untergraben.

Die andere Seite dieses Hintergrunds zeigt eine geistlose äußere Welt, die sich auf einem Weg zu immer mehr Streit und Konflikte befindet, in denen der Geist früher oder später verschwindet.
Das wirft die Frage auf: Können wir unser Verständnis der Natur, des Menschen in der Gesellschaft in einer Weise erweitern, die zur Einsicht in die spirituellen Dimension des Menschen und der Welt führt?

Eine Antwort:

Der irdisch-spirituelle, der menschliche Weg zwischen diesen Extremen ist eine Beschreibung der Ziele des Goetheanums und der anthroposophischen Bewegung. Sie ist ein Aufruf, den Geist in der Welt und die Welt in Geist zu entdecken. Hier finden wir neues Leben, Mut und Hoffnung und die Erkenntnis, dass die Entwicklung des Menschen und der Erde miteinander verbunden sind.

Kopiert und angelehnt an den Artikel "Jugend in der Schwebe" von Nathaniel Williams in "Das Goetheanum" Ausgabe 7, 16. Februar 2024.


Anthroposophie kurz & knackig

Anthroposophie - Weisheit vom Menschen

Allgemein:
Was ist der Mensch?

Pädagogik:
Der werdende Mensch als Geistwesen hier auf der Erde

Medizin:
Geist mit Seele und Leib harmonisieren. Aus Krankheiten lernen.

Kunst:
Schöpferisch tätig sein lernen - für alle Lebensbereiche (Das Theorem)

Wissenschaft:
Das Lebendige verstehen wollen (Das Problem)

Architektur:
Formen des Lebendigen nachbauen.

Bewegung:
Sich mit sich selbst verbinden.

Biographie:
Rythmen, Gesetze und Karme versehen und erkennen.

Musik:
Seelenpflege druch Geistkultur

Landwirtschaft:
Als Teil der Natur diese erheben.

Meditation:
Das höhere Selbst einladen und die Seele empfänglich machen.

Gesellschaft:
Lernen zusammen liebevoll tätig zu werden.

Arbeit:
Nur für andere arbeiten. 

Technik:
Durch äußere Erleichterung innerlich tätiger werden.