"Wenn es nicht gerade Hunde und Katzen regnet, ist Radfahren die
perfekte Tätigkeit. Man kommt dabei ganz einfach mit nachhaltigem Leben
in Kontakt", hörte ich gestern meinen Freund sagen.
Ich solle doch, fügte er hinzu, als intergalaktischer Stadtradelstar
das Radfahren nutzen, um Menschen leicht mit einem ressourcenschonenen
Lebensstil in Kontakt zu bringen. Es gäbe ja genug Menschen, die
Interesse an einem nachhaltigen Leben hätten, aber nicht von heute auf
morgen ihr Auto verkauften oder den Job kündigten, um am Stadtrand im
Bauwagen zu leben.
"Genau dazwischen sind wir alle unterwegs", nickte ich zustimmend.
"Viele Radwege führen nach Rom", schob ich hinterher, hoffend, dass
damit dem Gespräch der richtige Drive verpasst wurde. Denn um kreative
Ideen zu gebären, um zu zeigen, dass Umwege keine sind, deutlich
machend, dass wir alle auf individuellen Pfaden zu einem nachhaltigen
Leben wanderten, müssten wir, aus ewiger Hebammenpraxis wissend,
manchmal die Wehen einleiten.
Auch wenn ich mich frage, warum sich heutzutage sehr viele Frauen
den Termin für ihren Kaiserschnitt bereits Monate vorher in den
Terminkalender schreiben. "Mir erscheint das als sehr großes Entfremdung
vom Vertrauen an natürliche Prozesse im eigenen Körper." erklärte ich -
in ein leeres Gesicht blickend.
"Dann hätte dein Engagement für die Eine Welt auch einen roten Faden
und wäre nicht ein wirres Knäul verschiedenster Themen", sagte mein
Freund.
"Aber", widersprach ich, "dann müsste ich ja alle Themen mit
Radfahren in Verbindung bringen." Und das wäre ja wohl oft sehr
hanebüchen, meinte ich.
"Papperlapapp", stand er mir entgegen. "Mit Fahrradfahren lässt sich ALLES verbinden."
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Der gefährliche Hund
Es war das Wochenende, an dem der Sommer ausbrach und sich über das Land
legte. Schon Mittags flirrte die heiße Luft über dem Asphalt. Junge
Frauen trugen blumige Pumphosen. Junge Männer radelten muskulös an ihnen
vorbei.
Damit war eigentlich alles gesagt, dachte ich mir, doch durch eine der dicken Luftschwaden schob sich eine Frage in mein Bewusstsein. Plötzlich wollte ich unbedingt wissen, wer sich bei den Möglichkeiten Autoverkehr, ÖPNV, Fahrradverkehr und vor allem FUßVERKEHR, dafür entschieden hatte, für Autos in allen Straßen der Stadt breite Wege zu bauen und die MENSCHEN auf schmale Randstreifen zu verbannen?
An der Eisdiele bog ich um die Ecke und stolperte über einen Hund. Als ich mich wieder gefangen hatte, drehte ich mich um und fragte den Hund: "Sag mal, du haariges Vieh, weißt du, wer die Stadt gebaut hat?" Der Hund hielt den Kopf schief, öffnete das Maul und antwortete: "Nicht die Kinder". Ich sprang vor Schreck auf den Balkon über mir.
Damit war eigentlich alles gesagt, dachte ich mir. Mir kam die völlig irre Idee, ich könnte verrückt sein, löste dann das Band, das meinen Verstand festhielt, knotete das lose Ende an das Balkongeländer und sprang.
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Damit war eigentlich alles gesagt, dachte ich mir, doch durch eine der dicken Luftschwaden schob sich eine Frage in mein Bewusstsein. Plötzlich wollte ich unbedingt wissen, wer sich bei den Möglichkeiten Autoverkehr, ÖPNV, Fahrradverkehr und vor allem FUßVERKEHR, dafür entschieden hatte, für Autos in allen Straßen der Stadt breite Wege zu bauen und die MENSCHEN auf schmale Randstreifen zu verbannen?
An der Eisdiele bog ich um die Ecke und stolperte über einen Hund. Als ich mich wieder gefangen hatte, drehte ich mich um und fragte den Hund: "Sag mal, du haariges Vieh, weißt du, wer die Stadt gebaut hat?" Der Hund hielt den Kopf schief, öffnete das Maul und antwortete: "Nicht die Kinder". Ich sprang vor Schreck auf den Balkon über mir.
Damit war eigentlich alles gesagt, dachte ich mir. Mir kam die völlig irre Idee, ich könnte verrückt sein, löste dann das Band, das meinen Verstand festhielt, knotete das lose Ende an das Balkongeländer und sprang.
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Rosen am Dornenbusch
Möchte ich meiner Aussage das Gewicht verleihen, schicke ich meinen
Zuhörern ein Sprichwort hinterher in dem das Licht der unumstößlichen
Wahrheit leuchtet. Denn Sprichworte sind immer direkt der Weisheit
entsprungen, und weder Widerspruch noch Zweifel daran zeugen von
gesundem Menschenverstand.
Apropos gesunder Menschenverstand. Der scheint unserer Politikerkaste insgesamt komplett abhanden gekommen sein. Da gab es doch vor Kurzem dieses YouTube-Video, das uns sehr plakativ vor Augen führte: Wir haben eine Drogenbeauftragte, die keinen Schimmer der aktuellen Drogenpolitik hat. Wir hatten einen Außenminister, der keinen Schimmer der Vorkommnisse in Rammstein hat. Andere Videos zeigten, wir haben eine Landwirtschaftsministerin, die sagt, Freiwilligkeit sei das stärkte politische Führungsinstrument und nun zeigt ein NRW Politiker, dass er wahrscheinlich schon in seinem letzten Leben beschloss, diese Inkarnation ohne Verstand zu verbringen. Oder wo lebt der Mann? Innerhalb der hohlen Erde? Liest der keine Zeitung? Schaut der kein Internet?
"Aus irgendeinem Grund ist das Klimathema plötzlich ein weltweites Thema geworden." Da fällt mir beinahe der Kopf ab. Gibt es das als Sprichwort? Ich zitiere: "Ist es nur mein Gefühl oder haben wir gerade die dümmste Politikergeneration, die es jemals gab?" Ich höre: "Tja. Leider auch die, die nachkommt. Von manchen jungen kommt leider auch so was aus dem Mund. Hier ist es halt ein Alter." Ich antworte: "Absolut. Die werden 'gezüchtet'. Und wie jeder weiß: Auf einem vergifteten Acker wächst keine gesunde Rübe."
Stellt sich die Frage, warum so viele Menschen noch die faulen Rüben fressen, zu wenige den Mut haben, die faulen Rüben liebevoll an den Rand zu begleiten und fast niemand den vergifteten Acker reinigen will. Oder wie erklärst du mir eine Stadtpolitik, die seit 70 Jahren Autoverkehr propagiert, ausbaut und bevorzugt, und Fußgänger, Fahrradfahren und ÖPNV vernachlässigt? Was ist mit diesen Menschen los? Wo leben die? Was machen die den ganzen Tag?
Wer nimmt die mal wieder herzlich in den Arm und flüstert ihnen zu: "Es ist alles gut. Wir haben dich lieb. Du musst nicht nach Macht und Einfluss gieren und das Auto propagieren, in dem du dich aus Angst vor der Welt versteckst, das unsere Stadt in einen engen, stinkenden Ort verwandelt und worin dein Körper sich über die Jahre in einen hässlichen Fleischklops verwandelt. Du bist ein wundervoller Mensch. Komm lass uns gemeinsam den Tag genießen und einfach mal fünf gerade sein lassen."
Aber solange meine Arme noch zu kurz sind, um alle pychopathisch-kriminellen Politiker dieser Welt auf einmal zu umarmen und zu heilen, besteht mein Glück in der Kunst, mich nicht zu ärgern, dass der Rosenstrauch Dornen trägt, sondern mich zu freuen, dass der Dornenstrauch Rosen trägt, denn ich weiß, auch in einem toten Baum treiben neue Keime.
Apropos gesunder Menschenverstand. Der scheint unserer Politikerkaste insgesamt komplett abhanden gekommen sein. Da gab es doch vor Kurzem dieses YouTube-Video, das uns sehr plakativ vor Augen führte: Wir haben eine Drogenbeauftragte, die keinen Schimmer der aktuellen Drogenpolitik hat. Wir hatten einen Außenminister, der keinen Schimmer der Vorkommnisse in Rammstein hat. Andere Videos zeigten, wir haben eine Landwirtschaftsministerin, die sagt, Freiwilligkeit sei das stärkte politische Führungsinstrument und nun zeigt ein NRW Politiker, dass er wahrscheinlich schon in seinem letzten Leben beschloss, diese Inkarnation ohne Verstand zu verbringen. Oder wo lebt der Mann? Innerhalb der hohlen Erde? Liest der keine Zeitung? Schaut der kein Internet?
"Aus irgendeinem Grund ist das Klimathema plötzlich ein weltweites Thema geworden." Da fällt mir beinahe der Kopf ab. Gibt es das als Sprichwort? Ich zitiere: "Ist es nur mein Gefühl oder haben wir gerade die dümmste Politikergeneration, die es jemals gab?" Ich höre: "Tja. Leider auch die, die nachkommt. Von manchen jungen kommt leider auch so was aus dem Mund. Hier ist es halt ein Alter." Ich antworte: "Absolut. Die werden 'gezüchtet'. Und wie jeder weiß: Auf einem vergifteten Acker wächst keine gesunde Rübe."
Stellt sich die Frage, warum so viele Menschen noch die faulen Rüben fressen, zu wenige den Mut haben, die faulen Rüben liebevoll an den Rand zu begleiten und fast niemand den vergifteten Acker reinigen will. Oder wie erklärst du mir eine Stadtpolitik, die seit 70 Jahren Autoverkehr propagiert, ausbaut und bevorzugt, und Fußgänger, Fahrradfahren und ÖPNV vernachlässigt? Was ist mit diesen Menschen los? Wo leben die? Was machen die den ganzen Tag?
Wer nimmt die mal wieder herzlich in den Arm und flüstert ihnen zu: "Es ist alles gut. Wir haben dich lieb. Du musst nicht nach Macht und Einfluss gieren und das Auto propagieren, in dem du dich aus Angst vor der Welt versteckst, das unsere Stadt in einen engen, stinkenden Ort verwandelt und worin dein Körper sich über die Jahre in einen hässlichen Fleischklops verwandelt. Du bist ein wundervoller Mensch. Komm lass uns gemeinsam den Tag genießen und einfach mal fünf gerade sein lassen."
Aber solange meine Arme noch zu kurz sind, um alle pychopathisch-kriminellen Politiker dieser Welt auf einmal zu umarmen und zu heilen, besteht mein Glück in der Kunst, mich nicht zu ärgern, dass der Rosenstrauch Dornen trägt, sondern mich zu freuen, dass der Dornenstrauch Rosen trägt, denn ich weiß, auch in einem toten Baum treiben neue Keime.
Der erste Schmetterling
Ein gewöhnlicher Mensch fasste eines Morgens, gleich nach dem Erwachen,
als er mit noch leichtem Bewusstsein im Bett lag, einen Beschluss:
"Was ich will ist, die Falken-Trommel hören. Fallen, wie das fallende Brot einer jeden Erfahrung. Schwimmen wie ein gewaltiger Fisch im Ozean-Wasser. Sein, wie ein Wüstenberg, nicht eine Stadt. Ich habe Feiglinge endgültig satt. Ich will mit Löwen leben. Keine wimmernden, verheulten Leute mehr. Ich will schimpfende Trunkenbolde. Ich will singen, wie Vögel singen, denen es gleich ist, wer zuhört, oder wer was denken könnte."
Das dachte er still für sich. Kein Mensch außer ihm hörte diese leisen Gedanken, bis er sie als Rumi aufschrieb. Aber auch dann noch waren sie kraftvoll. Sie pressen sich wie ein Siegel in Wachs in die Seele.
Als der Mensch damals einen Augenblick später die Augen aufschlug, war die Welt eine andere.
Danke, schickte er spontan hinterher. Danke, große Schöpfung, dass du mir die Fähigkeit gegeben hast, zu entscheiden, wer ich bin. Danke, dass ich meine Meinung über mich ändern kann, dass ich heute ein anderer sein kann als gestern und danke, dass ich beschließen kann, was für ein Leben ich lebe.
Auf dem Radweg in die Stadt sah er seinen ersten Schmetterling auf einem Sonnenstrahl durch eine Baumkrone surfen.
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"Was ich will ist, die Falken-Trommel hören. Fallen, wie das fallende Brot einer jeden Erfahrung. Schwimmen wie ein gewaltiger Fisch im Ozean-Wasser. Sein, wie ein Wüstenberg, nicht eine Stadt. Ich habe Feiglinge endgültig satt. Ich will mit Löwen leben. Keine wimmernden, verheulten Leute mehr. Ich will schimpfende Trunkenbolde. Ich will singen, wie Vögel singen, denen es gleich ist, wer zuhört, oder wer was denken könnte."
Das dachte er still für sich. Kein Mensch außer ihm hörte diese leisen Gedanken, bis er sie als Rumi aufschrieb. Aber auch dann noch waren sie kraftvoll. Sie pressen sich wie ein Siegel in Wachs in die Seele.
Als der Mensch damals einen Augenblick später die Augen aufschlug, war die Welt eine andere.
Danke, schickte er spontan hinterher. Danke, große Schöpfung, dass du mir die Fähigkeit gegeben hast, zu entscheiden, wer ich bin. Danke, dass ich meine Meinung über mich ändern kann, dass ich heute ein anderer sein kann als gestern und danke, dass ich beschließen kann, was für ein Leben ich lebe.
Auf dem Radweg in die Stadt sah er seinen ersten Schmetterling auf einem Sonnenstrahl durch eine Baumkrone surfen.
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Das kannste dir selber denken
Ich bin statistisch gesehen ein in Deutschland lebender mobiler Mensch.
Als dieser bewege ich mich passiv, das heißt mit externer Energie meist
fossilen Ursprungs und ich bewege mich aktiv, also gehend, laufend,
kriechend, robbend, springend und radelnd - was gut für die Umwelt ist,
obwohl "Q7 fahren ist einfach geil" (Zitat eines Menschen).
Ich frage: Sagt dir deine Mudda oder dein Arzt oder deine Frau oder dein Mann oder dein Gewissen oder die Waage oder deine Knie oder dein gesunder Menschenverstand, dass du dich mehr bewegen sollst? Ich hätte da eine Idee. Komm mit auf ein Bier ins Viertel. Wir sind in 15 Minuten da.
Wir stellen unsere Räder in die Fahrradständer? Ups! Das geht nicht. Da stehen schon ganz viele andere Fahrräder. Da sind schon andere mit dem Fahrrad da. Was? Wir sind nicht die einzigen, die in Saarbrücken mit dem Rad unterwegs sind?
Wir finden einen anderen Parkplatz, direkt vor uns. Wir sitzen auf der Bank, lassen die Beine baumeln, eröffnen uns ein Bier und schau mal, wie schön mein Rad im Licht der Laterne ausschaut. Ach, die Idee? Na, das kannste dir jetzt aber auch selber denken.
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Ich frage: Sagt dir deine Mudda oder dein Arzt oder deine Frau oder dein Mann oder dein Gewissen oder die Waage oder deine Knie oder dein gesunder Menschenverstand, dass du dich mehr bewegen sollst? Ich hätte da eine Idee. Komm mit auf ein Bier ins Viertel. Wir sind in 15 Minuten da.
Wir stellen unsere Räder in die Fahrradständer? Ups! Das geht nicht. Da stehen schon ganz viele andere Fahrräder. Da sind schon andere mit dem Fahrrad da. Was? Wir sind nicht die einzigen, die in Saarbrücken mit dem Rad unterwegs sind?
Wir finden einen anderen Parkplatz, direkt vor uns. Wir sitzen auf der Bank, lassen die Beine baumeln, eröffnen uns ein Bier und schau mal, wie schön mein Rad im Licht der Laterne ausschaut. Ach, die Idee? Na, das kannste dir jetzt aber auch selber denken.
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So fing alles an
Seit wir herausfanden, dass Verhaltensänderungen durch wissenschaftliche
Argumente erreicht werden können, sind unsere Straßen wieder Orte, auf
denen Kinder spielen und sich Verliebte zum Abendspaziergang treffen.
Alles fing damit an, dass jemand zu einem anderen sagte: Ey, hör mal!
Karibische Ärzte haben in einer breit angelegten Studie über mehrere
Jahre herausgefunden, dass Rauchen und Lungenkrebs eindeutig ursächlich
zusammenhängen. Also das eine folgt auf das andere. Und es ist nicht so,
dass die Diagnose Lungenkrebs die Menschen dazu bringt, mit dem Rauchen
anzufangen."
Der Gegenüber staunte kurz, dann drückt er seine letzte Zigarette mit den Worten aus: "Danke. Das wars."
Und dann ging es weiter. Jemand legte ein zwei Argumentchen zu einem anderen Thema auf den Tisch.
"Autos", wurde von isländischen Wissenschaftlern herausgefunden und von Christian Felber formuliert, "sind eine Komposition verschiedener Aspekte von Gewalt: der Lärm und der Gestank, den sie verursachen; der gigantische Platz, den sie in Anspruch nehmen; die permanente Gefahr, die sie für Kinder und Ältere darstellen; die Aggressionen, die beim Fahren hochkommen; die kriegsnahe Zahl an Verletzten und Toten, die im Straßenverkehr anfallen; Materialien, die aus dem Boden des Regenwaldes kommen; das Öl, für das Kriege geführt und das Klima verändert wird. Autos sind", so das Forschungsteam", strukturelle Gewalt und nehmen den Menschen Freiheit. Recht zügig verbreitet sich die Kunde und ein Satz war immer häufiger zu hören: Ich bin Autofrei.
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Der Gegenüber staunte kurz, dann drückt er seine letzte Zigarette mit den Worten aus: "Danke. Das wars."
Und dann ging es weiter. Jemand legte ein zwei Argumentchen zu einem anderen Thema auf den Tisch.
"Autos", wurde von isländischen Wissenschaftlern herausgefunden und von Christian Felber formuliert, "sind eine Komposition verschiedener Aspekte von Gewalt: der Lärm und der Gestank, den sie verursachen; der gigantische Platz, den sie in Anspruch nehmen; die permanente Gefahr, die sie für Kinder und Ältere darstellen; die Aggressionen, die beim Fahren hochkommen; die kriegsnahe Zahl an Verletzten und Toten, die im Straßenverkehr anfallen; Materialien, die aus dem Boden des Regenwaldes kommen; das Öl, für das Kriege geführt und das Klima verändert wird. Autos sind", so das Forschungsteam", strukturelle Gewalt und nehmen den Menschen Freiheit. Recht zügig verbreitet sich die Kunde und ein Satz war immer häufiger zu hören: Ich bin Autofrei.
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Aus dem Regen ins Beet
Ich weiß, dass es in Saarbrücken wunderbar ist, zu Fuß durch die Stadt
zu laufen. Immer begegnet mir jemand, und da in Saarbrücken nicht die
gleiche Hektik wie in New York auf dem Broadway herrscht, sondern das
Leben noch in einer dem Herzen erträglichen Geschwindigkeit abläuft,
bleibe ich oft stehen, halte ein Schwätzchen übers Wetter, die neuen
Schuhe oder informiere über die aktuellen Familiengeschehnisse. Das geht
mit dem Auto natürlich nicht. Da bleibt nur ein Winken durch spiegelnde
Scheiben. Und meistens schauen die Menschen, die an der Ampel stehen,
auf die Kühlerhaube, um nicht überfahren zu werden. Mit dem Fahrrad ist
das anders. Ich kann schwupps auf den Gehweg und anhalten. Ich winke und
rufe einen Gruß zu. Ich rieche das frische Brot des Bäckers und ich
parke direkt vor seiner Ladentür. Eine Bekannte läuft vorbei. Ich gehe
einige Meter neben ihr, dann radle ich weiter. Beim Café halte ich
wieder an und schaue, ob jemand drin ist, den ich kenne. Und das alles
bei Regenwetter. Das war gestern. Und ich hatte richtig Freude. Heute
scheint wieder die Sonne und ich bremste einfach mal bei den schönen
Blumen am Wegesrand, stieg ab und machte ein Foto, weil mir heute die
Sonne ...
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Kreuzwege
Kreative Hochleistung: Mal stehen parkende Autos rechts. Mal stehen sie
links. Hinter der nächsten Kurve fahre ich nah an Pollern vorbei und
muss auch noch auf rechte Schilder achten. Auf der Straße leitet mich
ein riesiger, breiter Extrastreifen. Nach der Brücke ein solider
Randstreifen. Der Randstreifen ist mal am rechten Fahrbahnrand, nahe des
Gehweges, mal führt er an parkenden Autos auf dem Gehweg vorbei, die
links von mir stehen, dann wieder quer oder auch mitten auf dem Weg.
Plötzlich endet der Radweg, ich quere eine Kreuzung voller Linien und dann - ja wo ist er denn - ja wo - wo denn - ist er weg. Ganz einfach verschwunden. Keine bleiche Linie erinnert an die Verkehrsteilnehmer Radler*In. Wie vielleicht schon klar wurde, mag ich das Abenteuer des Radfahrens. Aber heute denke ich mal die Kinder und Eltern mit Kindern und ältere Menschen. Weil ich flink und konzentriert bin, gelingt mir die Schlängelei ganz gut. Aber wehe ich werde mal was mit Kindern oder Alten machen.
Wären doch die Verkehrsentscheider in Saarbrücken Radfahrer. Zack! Über Nacht wäre das alles anders. So schnell könnte kein Supermarkt auf der grünen Wiese gebaut werden. Aber wie es so im Leben ist. Man, vor allem MANN, kümmert sich halt gerne um seine Sachen. Und um das, was er kennt und lenkt. Aber ich meckere nicht. Meckern schadet der Seele. Wenn ich es richtig sehe, darf die Stadt wirklich behaupten: Es tut sich was bezüglich Radverkehr. Aber da geht noch mehr!
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Plötzlich endet der Radweg, ich quere eine Kreuzung voller Linien und dann - ja wo ist er denn - ja wo - wo denn - ist er weg. Ganz einfach verschwunden. Keine bleiche Linie erinnert an die Verkehrsteilnehmer Radler*In. Wie vielleicht schon klar wurde, mag ich das Abenteuer des Radfahrens. Aber heute denke ich mal die Kinder und Eltern mit Kindern und ältere Menschen. Weil ich flink und konzentriert bin, gelingt mir die Schlängelei ganz gut. Aber wehe ich werde mal was mit Kindern oder Alten machen.
Wären doch die Verkehrsentscheider in Saarbrücken Radfahrer. Zack! Über Nacht wäre das alles anders. So schnell könnte kein Supermarkt auf der grünen Wiese gebaut werden. Aber wie es so im Leben ist. Man, vor allem MANN, kümmert sich halt gerne um seine Sachen. Und um das, was er kennt und lenkt. Aber ich meckere nicht. Meckern schadet der Seele. Wenn ich es richtig sehe, darf die Stadt wirklich behaupten: Es tut sich was bezüglich Radverkehr. Aber da geht noch mehr!
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Sonnige Stunden im Park
Meine sonntagliche Spazierfahrt zum Teetermin bei Freundin bringt mich
durch den Park. Und Parks, ja das sind die grünen Oasen im Grau der
Städte. Horte der Stille und Langsamkeit.
Menschen sitzen beisammen, in kleinen Grüppchen. Manche trinken und essen mitgebrachte Speisen. Einige auch alleine. Sie lesen oder schlafen. Auf bequemen Parkbänken treffen sich die Älteren und schauen den Jüngsten beim Einradfahren zu. Ein Hund kläfft einer Frisbee hinterher. Tauben picken Brotkrumen. Am Baum sitzt ein verliebtes Päarchen.
Der Split knirscht unter meinen Reifen als ich vorbeifahre und zwei Bekannten winkend grüße und dabei einem Dackel ausweiche, der das heruntergefallene Erdbeereis nicht aufschlecken darf. Mitten in der Stadt. Menschen begegnen sich. So könnte es sein.
Ich kenne NIEMANDEN, der nicht gerne im Park ist - zumindest für manchmal und für kurz zum Durchlaufen. Auch im Winter. Alleine. Oder nachts bei Regen.
In Saarbrücken hatten die Bewohner, wie in anderen Städten auch, in der Vergangenheit keine Lust (mehr) auf so was. Sie beauftragten die Stadt mehr Platz für ihre Hightech-Fortbewegungsmittel zu schaffen, die sie abstellen müssten, wenn sie die 10 Prozent ihrer Nutzung (Fahren) damit erledigt hatten.
PARK-Platz. Ich schmeiß mich weg.
Wir schütteln den Kopf über die Idee, im Mittelalter den vollen Nachtopf zum Fenster hinaus auf die Straße zu schütten. In wenigen Jahren werden die Zukünftigen den Kopf schütteln über den Wahn, den wertvollsten Platz in unserer Stadt mit teuren FAHRzeugen zuzuSTELLEN.
Leute, echt. Dort könnten Kinder spielen und jedeR dem Lieblingsmenschen eine Brombeere anbieten. Machen wir die Parkplätze wieder zu Parks mit Platz zum Leben.
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Menschen sitzen beisammen, in kleinen Grüppchen. Manche trinken und essen mitgebrachte Speisen. Einige auch alleine. Sie lesen oder schlafen. Auf bequemen Parkbänken treffen sich die Älteren und schauen den Jüngsten beim Einradfahren zu. Ein Hund kläfft einer Frisbee hinterher. Tauben picken Brotkrumen. Am Baum sitzt ein verliebtes Päarchen.
Der Split knirscht unter meinen Reifen als ich vorbeifahre und zwei Bekannten winkend grüße und dabei einem Dackel ausweiche, der das heruntergefallene Erdbeereis nicht aufschlecken darf. Mitten in der Stadt. Menschen begegnen sich. So könnte es sein.
Ich kenne NIEMANDEN, der nicht gerne im Park ist - zumindest für manchmal und für kurz zum Durchlaufen. Auch im Winter. Alleine. Oder nachts bei Regen.
In Saarbrücken hatten die Bewohner, wie in anderen Städten auch, in der Vergangenheit keine Lust (mehr) auf so was. Sie beauftragten die Stadt mehr Platz für ihre Hightech-Fortbewegungsmittel zu schaffen, die sie abstellen müssten, wenn sie die 10 Prozent ihrer Nutzung (Fahren) damit erledigt hatten.
PARK-Platz. Ich schmeiß mich weg.
Wir schütteln den Kopf über die Idee, im Mittelalter den vollen Nachtopf zum Fenster hinaus auf die Straße zu schütten. In wenigen Jahren werden die Zukünftigen den Kopf schütteln über den Wahn, den wertvollsten Platz in unserer Stadt mit teuren FAHRzeugen zuzuSTELLEN.
Leute, echt. Dort könnten Kinder spielen und jedeR dem Lieblingsmenschen eine Brombeere anbieten. Machen wir die Parkplätze wieder zu Parks mit Platz zum Leben.
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Regen: Leben wie im Mittelalter
Als mein jugendlicher Sohn vor wenigen Wochen nach der Lektüre eines
Romanes mit Rittern und Rössern in sentimentaler Mittelalternostalgie
meinte, er hätte gerne früher gelebt, da fragte ich ihn, warum denn?
"Da war das Leben irgendwie echter, direkter", stammelte er. "Meinst du damit", suchte ich mit ihm die Worte, "das man damals mehr mit den Händen zu tun hatte, umgeben von Tieren mit Faust und Schwert kämpfte und Wind und Wetter ausgesetzt war?"
Als er nickte ergänzte ich. "Aber damals war auch alles sehr viel mühsamer, weit aus weniger bequem als heute. Und man wurde nass, wenn es regnete."
Das machte ihn nachdenklich.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Fahrrad einmal quer durch die Stadt ins Hallenbad. Unterwegs fing es an zu schütten. Angesichts eines warmtrockenen Ziels fuhren wir lachend weiter. Als wir ankamen trugen wir hautenge Hosen an unseren kalten Beinen. Wir zerrten uns aus den klammen Klammotten und duschten uns warm.
Vier Stunden später, auf dem Nachhauseweg, schien wieder die Frühlingssonne.
Wenige Tage später bedankte sich mein Sohn für die "mittelalterliche Fahrradtour".
Heute kam der Regen leider erst nachdem die wichtigen Pressefotos gemacht waren. So musste ich für den Start meiner Karriere als hartgesottener Stadtradelstar mit trockenerer Hose aufs erste Bild. Sichtbar enttäuscht stehe ich neben ADFC Mann, Moderatorin, Bürgermeisterin, Politikerin und Radelstarkollege.
Als sich aber die Gruppe der Europa-Radler auf die Tour nach Kleinblittersdorf gemacht hatte, fielen die ersten Tropfen. Die Standbetreiber von VCD, ADFC und cargovelo packten eilig ihre Werbeheftchen zusammen.
Ich schwang mich auf den Sattel und machte mich auf den Heimweg. Und dann segneten uns die Wettergötter mit einem beeindruckenden Regen-Event.
Dicke Tropfen fielen senkrecht vom Himmel. Wüste Windböen peitschten Gischtwirbel in Winkel und an Wände. Es regnete wie im Mittelalter.
Ich gestehe, als es anfing wie aus Kübeln zu schütten, stellte ich mich auch unter. Aber ich bereute tief, dass ich nicht bei der Friedensfahrt nach Kleinblitterdorf von blauen, europäischen Regentropfen geadelte wurde.
Ok. Aber generell - bei meiner Ehre als Stadtradelstar; ich fahre bei jedem Wetter alle Wege mit dem Fahrrad.
Unbequem? Ja. Dafür lebendig.
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"Da war das Leben irgendwie echter, direkter", stammelte er. "Meinst du damit", suchte ich mit ihm die Worte, "das man damals mehr mit den Händen zu tun hatte, umgeben von Tieren mit Faust und Schwert kämpfte und Wind und Wetter ausgesetzt war?"
Als er nickte ergänzte ich. "Aber damals war auch alles sehr viel mühsamer, weit aus weniger bequem als heute. Und man wurde nass, wenn es regnete."
Das machte ihn nachdenklich.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Fahrrad einmal quer durch die Stadt ins Hallenbad. Unterwegs fing es an zu schütten. Angesichts eines warmtrockenen Ziels fuhren wir lachend weiter. Als wir ankamen trugen wir hautenge Hosen an unseren kalten Beinen. Wir zerrten uns aus den klammen Klammotten und duschten uns warm.
Vier Stunden später, auf dem Nachhauseweg, schien wieder die Frühlingssonne.
Wenige Tage später bedankte sich mein Sohn für die "mittelalterliche Fahrradtour".
Heute kam der Regen leider erst nachdem die wichtigen Pressefotos gemacht waren. So musste ich für den Start meiner Karriere als hartgesottener Stadtradelstar mit trockenerer Hose aufs erste Bild. Sichtbar enttäuscht stehe ich neben ADFC Mann, Moderatorin, Bürgermeisterin, Politikerin und Radelstarkollege.
Als sich aber die Gruppe der Europa-Radler auf die Tour nach Kleinblittersdorf gemacht hatte, fielen die ersten Tropfen. Die Standbetreiber von VCD, ADFC und cargovelo packten eilig ihre Werbeheftchen zusammen.
Ich schwang mich auf den Sattel und machte mich auf den Heimweg. Und dann segneten uns die Wettergötter mit einem beeindruckenden Regen-Event.
Dicke Tropfen fielen senkrecht vom Himmel. Wüste Windböen peitschten Gischtwirbel in Winkel und an Wände. Es regnete wie im Mittelalter.
Ich gestehe, als es anfing wie aus Kübeln zu schütten, stellte ich mich auch unter. Aber ich bereute tief, dass ich nicht bei der Friedensfahrt nach Kleinblitterdorf von blauen, europäischen Regentropfen geadelte wurde.
Ok. Aber generell - bei meiner Ehre als Stadtradelstar; ich fahre bei jedem Wetter alle Wege mit dem Fahrrad.
Unbequem? Ja. Dafür lebendig.
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