Nach Paracelsus sollte man gewisse Regeln befolgen und sieben Wege
kennen, um sich das notwendige Wissen für Heilkunst anzueignen.
Die erste Regel ist ein lebenslanges Studieren, denn das Leben ist
kurz und die Kunst in lang. Wer glaubt, ausgelernt zu haben, hat das
Wesentliche nicht begriffen.
Die zweite Regel ist der Respekt vor dem Wissen und der Erfahrung
anderer. Paracelsus meinte, „dass der Arzt nicht alles, was er
können und wissen soll, auf den Hohen Schulen lernt und erfährt,
sondern er muss auch zeitweise zu alten Weibern, Zigeunern,
Schwarzkünstlern, Landfahrern, alten Bauersleuten und dergleichen
unachtsamen Leuten in die Schule gehen und von ihnen lernen. Denn
diese haben mehr Wissen von solchen Dingen als alle Hohen Schulen.“
Um solchen Menschen zu begegnen, muss man allerdings sein
Studierstübchen verlassen und sich auf Wanderschaft begeben, „weil
keinem der Meister im Hause wächst und weil keiner seinen Lehrer
hinter dem Ofen hat. Nicht alle Künste sind im Vaterland eines
Menschen verschlossen, sondern sie sind in der ganzen Welt
verteilt.“
Die dritte Regel ist die Lebensweise. Sie sollte nicht nur
bescheiden, sondern so weit wie möglich im Einklang mit den
kosmischen Gesetzten sein. Dabei ist nicht wichtig, ob einem dies
bereits gelungen ist, wichtig ist, dass man sich bemüht. Außerdem
solle man jede Art von Exzessen meiden.
Die vierte, letzte und wichtigste Regel ist die Erfahrung, denn
nur sie macht den Heiler zu einem Meister. Erfahrung hat bei
Paracelsus allerdings nichts mit „Trial and error“ zu tun.
Erfahrung ist vielmehr, „die Kenntnis von dem, was mit Wissen
erprobt wird“. Dieses Wissen kann man sich auf sieben verschiedene
Weisen aneignen, denn „sieben Wege gibt es, auf welchen wir
kunstreich werden“.
Wahre Heiler erlangen Wissen [Zusammenfassung]
1. über Geistwesen (Magie, Channeling, etc.)
2. durch die
Überlieferung von Mensch zu Mensch
3. durch die eigene Erfahrung
4.
durch Voraussicht über Kontakt mit Elementarwesen
5. über die
Chiromantie
6. über die Physionomie
7. über die gesamte
Formensprache einer Substanz.
Text aus:
Paracelsusmedizin: Altes Wissen in der Heilkunde von heute. Philosophie, Astrologie, Alchimie, Therapiekonzepte