Sie wussten genau, was sie taten


„Wenn ich auch nicht viel von Politik verstehe, und auch nicht den Ehrgeiz habe, es zu tun, so habe ich doch ein bisschen ein Gefühl, was Recht und Unrecht ist … Und ich könnte heulen, wie gemein die Menschen auch in der großen Politik sind, wo sie ihren Bruder verraten um eines Vorteils willen … Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur werden sie zu wenig gesucht. Vielleicht auch, weil es die härtesten Maßstäbe sind.“

Sophie Scholl (1921-1943) schrieb das in einem Brief als Neunzehnjährige an ihren Verlobten Fritz Hartnagel. Die deutsche Widerstandskämpferin der Gruppe „Weiße Rose“ rief mit ihrem Bruder und einigen anderen jungen Erwachsenen zum Ungehorsam gegen die nationalsozialistische Diktatur auf.
1943 wurde sie mit ihrem Bruder Hans beim Austeilen von Flugblättern in der Münchner Universität verhaftet. Vier Tage später wurden beide wegen „Hochverrat“ und „Wehrkraftzersetzung“ mit der Guillotine enthauptet. (Zitat aus Sönke Zankel: „Mit Flugblättern gegen Hitler“ Köln, Böhlau Verlag, 2008, S. 95)

In einer Gesellschaft, die die Todesstrafe abgeschafft hat (Ein großer Erfolg!) gibt es immernoch Gründe "dem System" seine Meinung mitzuteilen - und nicht einfach ungefragt mitzumachen.
Spätestens seit der Ukraineberichterstattung quillt das Internet fast über mit Informationen, wofür es sich auch heute noch lohnt auf die Straße zu gehen. Was hindert uns, es auch zu tun?
Man kann damit sogar unsterblich werden:

Bodendenkmal „Weiße Rose“ vor der Ludwig-Maximilian-Universtiät München

Lichthof der LMU München, wo die Flugblätter auf die Studenten herabflatterten

Filmstill aus Sophie Scholl - Die letzten Tage (2005)

Filmstill aus Sophie Scholl - Die letzten Tage (2005)

Äußerlich ähneln ihm heute viele: Hans Scholl

Viel mehr als jung und hübsch: Sophie Scholl


Links:
sophiescholl-derfilm.de
gerhard-hirsch.de/scholl