Kraft durch Gedanken an Reinkarnation

Man denke sich den folgenden Fall: Es widerfahrt jemand etwas, das in ihm recht peinliche Empfindungen her vorruft. Er kann sich nun in zweifacher Art dazu stellen. Er kann den Vorfall als etwas erleben, was ihn peinlich berührt, und sich der peinlichen Empfindung hingeben, vielleicht sogar in Schmerz versinken. Er kann sich aber auch anders dazu stellen.

;Er kann sagen: In Wahrheit habe ich selbst in einem vergangenen Leben in mir die Kraft gebildet, welche mich vor diesen Vorfall gestellt hat; ich habe in Wirklichkeit mir selbst die Sache zugefügt. Und er kann nun alle die Empfindungen in sich erregen, welche ein solcher Gedanke zur Folge haben kann. Selbstverständlich muß der Gedanke mit dem aller vollkommensten Ernste und mit allermöglichen Kraft erlebt werden, wenn er eine solche Folge für das Empfindungs- und Gefühlsleben haben soll.

Wer solches zustande bringt, für den wird sich eine Erfahrung einstellen, welche sich am besten durch einen Vergleich veranschaulichen läßt.

Zwei Menschen — so wolle man annehmen — bekämen eine Siegellackstange in die Hand. Der eine stelle intellektuelle Betrachtungen an über die «innere Natur» der Stange. Diese Betrachtungen mögen sehr klug sein; wenn sich diese «innere Natur» durch nichts zeigt, mag ihm ruhig jemand erwidern: das sei Träumerei. Der andere aber reibt den Siegellack mit einem Tuchlappen, und er zeigt dann, daß die Stange kleine Körperchen anzieht.

Es ist ein gewichtiger Unterschied zwischen den Gedanken, die durch des ersten Menschen Kopf gegangen sind und ihn zu den Betrachtungen angeregt haben, und denen des zweiten. Des ersten Gedanken haben keine tatsächliche Folge; diejenigen des zweiten aber haben eine Kraft, also etwas Tatsächliches, aus seiner Verborgenheit hervorgelockt.

So ist es nun auch mit den Gedanken eines Menschen, der sich vorstellt, er habe die Kraft, mit einem Ereignis zusammenzukommen, durch ein früheres Leben selbst in sich gepflanzt. Diese bloße Vorstellung regt in ihm eine wirkliche Kraft an, durch die er in einer ganz andern Art dem Ereignis begegnen kann, als wenn er diese Vorstellung nicht hegt.

Es geht ihm dadurch ein Licht auf über die notwendige Wesenheit dieses Ereignisses, das er sonst nur als einen Zufall anerkennen könnte. Und er wird unmittelbar einsehen: ich habe den rechten Ge danken gehabt, denn dieser Gedanke hatte die Kraft, die Tatsache mir zu enthüllen.

Wiederholt jemand solche innere Vorgänge, so werden sie fortgesetzt zu einem Mittel innerer Kraftzufuhr, und sie erweisen so ihre Richtigkeit durch ihre Fruchtbarkeit. Und diese Richtigkeit zeigt sich, nach und nach, kräftig genug. In geistiger, seelischer und auch physischer Beziehung wirken solche Vorgänge gesundend, ja in jeder Beziehung fordernd auf das Leben ein.

Der Mensch wird gewahr, daß er sich dadurch in einer richtigen Art in den Lebenszusammenhang hineinstellt, während er bei Beachtung nur des einen Lebens zwischen Geburt und Tod sich einem Irrwahn hingibt. Der Mensch wird seelisch stärker durch das gekennzeichnete Wissen.

Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft, 1925

Die zwölf Bilder des Ichs

Die Wunderwelt der zwölf Sinne, wie sie Steiner nach und nach erforscht und genannt hat, erschien mir zunehmend als ein Teil der menschlichen Entelechie. Die Sinne eröffnen uns die reiche, ins Räumlich-Unendliche sich ausdehnende Welt der Wahrnehmungen:
  • Tastsinn
  • Lebenssinn
  • Bewegungssinn
  • Gleichgewichtssinn
  • Geruchssinn
  • Geschmackssinn
  • Gesichtssinn
  • Wärmesinn
  • Gehörsinn
  • Sprachsinn
  • Gedankensinn
  • Ich-Sinn.

Diese Wahrnehmungswelt stellt also die eine Seite des Weltganzen dar.Die andere Seite wird von den zwölf Weltanschauungen in ihren vielfältigen Kombinationen hinzugefügt. Zusammen mit der Wahrnehmungswelt vermögen sie in ihrer vielfältigen Farbigkeit eine Antwort auf das Welträtsel zu geben:

  • Materialismus
  • Sensualismus
  • Phänomenalismus
  • Realismus
  • Dynamismus
  • Monadismus
  • Spiritualismus
  • Pneumatismus
  • Psychismus
  • Idealismus
  • Rationalismus
  • Mathematismus

Sie auch sind letzten Endes Ausdruck der menschlichen Entelechie. Nun möchte ich jetzt als Anregung ein sehr einfaches Beispiel geben, wie dieser Schlüssel, der im Prinzip Wissenschaft, Kunst und Religion erfasst, gehandhabt werden kann. Schauen wir uns eine Rose an. 

Der Phänomenalist wird Farbe, Form, Duft und anderes als reine Kundgebungen ihres Wesens erleben, denn für diese Weltanschauung ist das Faktische schon Theorie. Auch die Schönheit der Dinge ist ihr Gebiet. 

Die Sensualistin, mehr nach innen gewandt, wird unter anderem die Sinnesorganisation des Menschen untersuchen, denn ohne gesunde Sinne, betont sie, gibt es keine Erkenntnis. 

Ferner wird der Materialist anhand der chemischen Beschaffenheit der Rose zu großen Erkenntnissen vorstoßen, nicht zuletzt medizinisch-kosmetischer Art. Nun greifen die mehr spekulativ orientierten Forschenden ein: 

Die Mathematistin entdeckt im geometrisch-mathematischen Wunder der Rose bedeutsame Strukturen wie auch sonst im Weltenall. 

Der echte Rationalist kommt, in seiner ruhigen Betrachtung dieser Blume im Kontext der ganzen Schöpfung, zum Gedanken ihrer sinnvoll-harmonischen Ganzheit, so wie er auch sonst vom Menschen als einem zum Wahren und Guten bestimmten Wesen ausgeht. Er ist der geborene Ethiker. 

Dem schließt sich die Idealistin in ihrer Begeisterung an, denn sie kann von dieser Rose zum Urbild aller Rosen in der unvergänglichen Welt der Ideen aufsteigen, so wie es Plato verkündet hat. 

Mit Selbsterkenntnis, mit dem weiten Feld der Psychologie, aber auch mit der Frage der Tauglichkeit der Seele, die Welt, die Rose, objektiv zu erkennen, beschäftigt sich der Psychist

Aber die Pneumatistin vermag mit ihrem inneren Auge die Rose ahnend-schauend als Ausdruck der Weltseele zu erleben, in die sie dadurch für eine Weile eintauchen kann.

Der wahre Spiritualist erkennt in seiner absolut vergeistigten Anschauung das Wesen der Rose im Geistesraum hierarchisch-spiritueller Wesenheiten. Und die Rose wird ihm so erscheinen wie dem Dichter Albert Steffen, der schrieb, dass Rosen seraphische Gaben sind. Damit wies er auf die Welt der Seraphim, der hohen Geister der Liebe hin wie sie Rudolf Steiner genannt hat.

Und jetzt kommen noch die Dynamistin, die für alle Formen von Energie und Kraft in Gott, Mensch und Welt ein offenes Auge hat so wie für die Vitalkraft der Rose. 

Der Realist in seiner ausgewogenen Anschauung vollendet diesen Reigen, indem er, gleichsam zusammenfassend und integrierend, auf die einheitlich wirkende Fülle von Aspekten aufmerksam macht, die in unserer Rose zu finden sind: Farbe, Form, Substanz, Seele und anderes.

(Der Monadist erkennt das Wesen der Rose als eine in sich geschlossene Monade mit ganz individuellen, mehr oder weniger wachen, geistig-seelischen Inhalten, die er »Vorstellungen« nennt, die nach einer von der höchsten Monade – von Gott – prästabilierten Harmonie in verschiedene lebendige Beziehung zu allen anderen Monaden tritt. A.S.)

Rudolf Steiner sagt, dass sich in der geistig-imaginativen Welt unser Ich als Zwölfheit zeigt:
«Es gibt zwölf verschiedene Bilder jedes einzelnen Ichs, und erst dann, wenn man von zwölf verschiedenen Standpunkten aus […] dieses betrachtet hat, hat man sein vollständiges Ich begriffen. Es verhält sich diese Anschauung des Ichs von außerhalb genau so wie etwas, was sich abspiegelt im Verhältnis der zwölf Sternbilder des Tierkreises zur Sonne. Wie die Sonne […] sozusagen von zwölf verschiedenen Standpunkten unsere Erde bescheint, so bescheint sich auch das Menschen-Ich von zwölf verschiedenen Standpunkten aus, wenn es zurückblickt von der höheren Welt.»

Quelle: https://dasgoetheanum.com/der-ich-kosmos-als-gegenstand-der-forschung/

Geistige Impfung

Als notwendige Gegenkraft zur «geistigen Impfung» hat die körperliche Impfung eine zweifache Aufgabe bzw. Wirkung: Den aggressiven Menschen, der fest im Körper sitzt, macht sie noch aggressiver; den Menschen, der der materiellen Welt abgeneigt ist, macht sie noch depressiver. Die Alternative ist die geistige Impfung – die Geisteswissenschaft, zum Beispiel das Studium des Grundwerks Geheimwissenschaft. Durch sie kann jede Form von Aggressivität und Depression überwunden werden.

Piertro Archiati

Der Körper hat eine Stimme

Der Körper hat eine Stimme. Wenn Du diese Stimme sprechen lässt - und sei es auch nur für 20 Minuten am Tag - änderst Du Deine Wahrnehmung der Dinge. Wir nennen dies Embodiment/Verkörperung: die Wahrnehmung, dass du in einem einzigartigen Körper lebst, auf diesem großen Planet-Erde-Körper. Und genau da beginnst Du jeden Tag. Dieses Bewusstsein beeinflusst Deine Beziehungen und Deine Entscheidungsfindung. Wenn du von deinem eigenen Körper getrennt bist, dann bist Du auch vom sozialen Körper getrennt und von den Menschen um dich herum.

Arawana Hayashi

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Dirk Bräuninger erzählt seine Arbeit mit dem Social Presencing Theater

Transformation und Körperarbeit - Kurswechsel - Wir machen Arbeit wert(e)voll
https://youtu.be/LIrn9rc7n4c?t=639

https://www.dirkbraeuninger.de/sommerkurs2020

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Social Presencing Theatre - Arawana Hayashi at Wisdom Together Oslo 2017
https://www.youtube.com/watch?v=NAlBvdYFRYo

An Embodiment Practice from Social Presencing Theater - with Arawana Hayashi
https://www.youtube.com/watch?v=KqoLGlSoiB8

209. Social Presencing - with Arawana Hayashi
https://www.youtube.com/watch?v=IajQEKfKbaY

https://www.limina.at/spt-basic/

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Master Class Social Presencing Theater from Sensing Journey
https://www.youtube.com/watch?v=wRou06sb9Is

Otto Scharmer, Herausforderung Zukunft
https://www.youtube.com/watch?v=53jGaZYwmfw

Die ganze Tierwelt in mir

Im astralischen Leib tragen wir die ganze Tierwelt. Bei diesem Geist-Sucher befindet sie sich in einer Ausgeglichenheit, die es ihm ermöglicht, ihr zu folgen, ohne dass er befürchten muss, vom rechten Wege abzuirren. Die Weißheit des Lammkopfes zeugt von der Reinheit des Denkens, das hingebungsvoll dem Geist zugewandt ist. Die Schwärze der Füße des Hundes weist auf eine instinktive Verbundenheit mit dem Materiellen der Erde. Die rote Farbe des Fuchses auf die Klugheit im Irdischen, die vor Unbesonnenheit bewahrt, und die Farbe des Löwen auf die Beherrschung der Lebenskraft im Physischen und auf ein mutvolles Element der Seele.

Das Buch vom Gral von Wilhelm Rath.

Meditationen und Gedanken

Bei Unruhe, Angst, Furcht

Ich trage Ruhe in mir,
Ich trage in mir selbst
Die Kräfte, die mich stärken.

Ich will mich erfüllen
Mit dieser Kräfte Wärme,
Ich will mich durchdringen
Mit meines Willens Macht.

Und fühlen will ich
Wie Ruhe sich ergießt
Durch all mein Sein,

Wenn ich mich stärke,
Die Ruhe als Kraft
In mir zu finden
Durch meines Strebens Macht.

GA 268, 1999, S. 179

Zur Pflege von Atmung und Wärme, Überwindung der äußerlichen Isolation durch die geistige Beziehung zur Welt:

In meinem Herzen
Strahlt die Kraft der Sonne
In meiner Seele
Wirkt die Wärme der Welt.
Ich will atmen
Die Kraft der Sonne
Ich will fühlen
Die Wärme der Welt.
Sonnenkraft erfüllt mich
Wärme der Welt durchdringt mich

GA 268, 1999, S. 85

Pflege des Verhältnisses zum Licht und zur Sonne

Schau ich in die Sonne,
Spricht ihr Licht mir strahlend
Von dem Geist, der gnadevoll
Durch Weltenwesen waltet.
Sonne, du Strahlentragende,
Deines Lichtes Stoffgewalt
Zaubert Leben aus der Erde
Unermesslich reichen Tiefen.
Fühl‘ ich in mein Herz,
Spricht der Geist sein eignes Wort
Von dem Menschen, den er
Liebt durch alle Zeit und Ewigkeit.
Herz, du Seelentragendes
Deines Lichtes Geistgewalt
Zaubert Leben aus des Menschen
Unermesslich tiefem Innern.
Sehen kann ich, aufwärtsblickend
In der Sonne hellem Rund
Das gewalt ́ge Weltenherz.
Fühlen kann ich einwärtsschauend
In des Herzens warmem Leben:
Die beseelte Menschen-Sonne.

Peter Selg, Michael und Christus, 2010, S. 105f.

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In der Tiefe der Isolation, in der völligen Abgeschiedenheit von jedem Spirituellen, vollzieht sich ein Mysterium im Menschen. Erst wenn man ein ganz neuer Mensch geworden ist, wird man auch zu Dingen fähig werden, die bisher dem Menschen unmöglich erschienen sind. Diesmal muss die Auferstehung durch den Menschen selbst vollzogen werden.

Der Mensch muss sich gewissermaßen selbst mit seinem Gott aufraffen. Er muss Bewegung vollziehen, Anstrengung machen, um sich in Kontakt zu bringen mit sich selbst. Und das ist der wahre Sinn des Wortes „Kreativität“: Inkarnation des Christuswesens in die physischen Verhältnisse der Erde. Dadurch hat sich ein kosmisches Ereignis vollzogen, kein historisches.

Da hat sich ein Kraftfluss vollzogen von absoluter Realität.Und nun geschieht mit dem Menschen eine Umwandlung, mit der er sehr große Mühe hat. Schwer fällt es dem Menschen, aus eigener Kraft die Selbstbestimmung auch wirklich in Anwendung zu bringen.

Das fällt ihm ungeheuer schwer. Er möchte lieber etwas geschenkt bekommen. Er kriegt aber nichts mehr. Er kriegt nichts, gar nichts, von keinem Gott, von keinem Christus. Und dennoch bietet sich diese Kraft an und will mit Gewalt hinein. Aber unter der Voraussetzung, dass sich der Mensch selbst aufrafft.

Joseph Beuys

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„Bakterien können nur dann gefährlich werden, wenn sie gepflegt werden. Sie werden am intensivsten gepflegt, wenn der Mensch in den Schlafzustand hineinnimmt nichts anderes als materialistische Gesinnung. Es gibt noch wenigstens ein Mittel, das ebensogut ist wie dieses. Das ist, in einem Herd von epidemischen oder endemischen Krankheiten zu leben und nichts anderes aufzunehmen als die Krankheitsbilder um sich herum, indem man einzig und allein angefüllt ist mit der Empfindung der Furcht vor dieser Krankheit. Kann man nur ein wenig mildern diese Furcht durch werktätige Liebe zum Beispiel, wo man unter den Verrichtungen der Pflege für die Kranken etwas vergessen kann, daß man auch angesteckt werden könnte, so mildert man auch durchaus die Pflegekräfte für die Bakterien“.

GA 154.46f

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Dieser Virus, durch unser Tun und Denken erst in die Entstehung gerufen, fordert nun stringent, was wir in unserer Gedankenwelt zuvor praktiziert haben: die Isolierung im Egoismus des Materialismus spiegelt sich in der sozialen Isolierung, in der nun das Heil gesehen wird, um eine Krankheitsausbruch pandemischer Art mühsam unter Kontrolle zu halten.

Man kann durchaus sagen: der Virus spiegelt uns unser Tun. Wollen wir ein Gegenbild schaffen, müssen wir zurück in die Gemeinschaftsbildung, in die soziale Pflege, in die Anerkennung des Anderen als geistige Wesenheit, und letztlich zurück an die Lebensquellen des Kosmos in unserem Denken und Tun. Und vor allem: Schützen wir unsere Tierwelt vor unnötigen Schmerzen!

Beatrix Hachtel

Der Hund

Wer kann da nein sagen?
Einen Becher hält er mir hin. Vielleicht, sagt er dazu, wirst du dich aber auch in eine Korkenzieherhasel verwandeln.

Bei diesem Gedanken blieb mir der Fisch im Hals stecken. Ich hatte ihn mit Mühe festhaltend noch zappelnd in den Mund genommen und versuchte ihn hinunterzuwürgen. Was sich als schwierig herausstellte. Dazu kam, dass dieser sonderbare Fisch, für den wir alle diese tödlichen Strapazen aufgesetzt hatten, immer noch sang. Er sang und wollte auch in meiner Kehle steckend nicht damit aufhören. Seltsam war auch das, was wer sang. Eine orginal nach Tom Waits klingende Stimme schrie Gospelsongs.

Um den Kopf herum drückten die Strapazen und ließen kalten Schweiß zwischen meinen geschwollenen und auf das doppelte ihrer normalen Größe aufgeblähten Ohren und den Pusteln im Nacken hinunterlaufen. Im großen und ganzen war es aber noch in Ordnung; es hätte alles ganz anders kommen können.

Mein Freund und Helfer hielt mir also diesen hellblau strahlenden Becher mit schwarzem Urin des ostsibirischen Eunuchentigers hin, damit ich diese jaulende Kreatur endlich in meinen Magensäften verdauen könnte. Leider ging gar nichts mehr, als er diese Möglichkeit mit der Korkenzieherhasel aussprach.

Er schlug mir mit der Handkante einmal stark gegen den Kehlkopf. Doch anstatt den Fisch zu schlucken, fiel mir der Kopf vom Hals. Ich erblickt also plötzlich meinen Augen bedenklich nahestehende Stiefelspitzen, in denen eindeutig meine Füßen steckten. Er hatte nämlich Barfüße.

Das nächste was ich sinnlich vernahm war ein Surren, ein Ziehen, ein Schnalzen und ein Schreien. Dann bemerkte ich, wie er mich anstarrte. Sofort hörte ich auf zu surren und zog nicht mehr, schnalzte noch zweimal und schloss meinen Mund nachdem der Schrei verklungen war.

Was war geschehen? Ich betrachtete meinen Körper. Er war da. Aber nicht allein. Er war zwei. Ich hob meinen Rechten Arm und fiel rückwärts ins Bodenlose. Mit wahnsinniger Geschwindigkeit entfernte ich mich von der Erde und war plötzlich im unendlich weiten Raum.

Nein. Ich war der Raum und Zeit und die Ewigkeit und das Leben und das Licht die Energie die Liebe... Ich war die Liebe und Liebe und...

Ich schlug die Augen zu. Dunkel. Wo war er hin? Er hatte mir vor allem beigestanden und hatte versprochen mich anzurufen wenn ich wieder da wäre. Jetzt würde ich gerne seinen Anruf entgegennehmen. Hier allein in meiner Hundehütte in die ich mich morgens am Tag der Revolution zum Gebet mit den Hausmöwen verzogen hatte, um nicht dabei zu sein, wenn sie das neue ausprobieren.

Die Hundehütte hatte mich wohl doch nicht geschützt.
Irgend jemand würde dafür bezahlen.

Fragen an mich und meine Familie

Welchen Beruf wollte dein Vater ergreifen? Konnte er seinen Traum leben?

Welchen Beruf wollte deine Mutter ergreifen? Konnte sie ihren Traum leben?

Weißt du sonst etwas von Visionen Deiner Eltern für Wohnen, reisen, Hobbys, Politik, Lebensform, Kinderzahl, soziales Engagement, usw.

Was hast du als Kind am liebsten gespielt?

Gibt es eine Geste, di dir als typisch in Erinnerung ist?

Welchen Beruf wolltest du als Kind ergreifen?

Was wollten deine Eltern, Tanten, Lehrer und andere wichtige Personen in deinem Leben, was du einmal wirst?

Welcher Wert ist für dich der höchste ? Ist es die Freiheit, die Wärme, die Ehrlichkeit, das Körpergefühl, der Gesang, die Lebensfreude, oder oder oder …..

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Vielleicht hilft es dir, wenn du dir bewusst machst, was dich am meisten stört und ärgert. Dann finde das Gegenteil heraus.

Erinnere dich an deine Gaben! Habe deine Talente im Blick! Du brauchst sie, um deine Mission in Leichtigkeit erfüllen zu können. Du hast genau die richtigen Gaben für deine Lebensaufgabe.

Stelle eine List von 20 Tätigkeiten zusammen.

Nenne 20 Tätigkeiten, die dir Freude machen. Alles was dir Freude macht und was du schon immer gern machst oder gern gemacht hättest gehört zu deinen Talenten. Manche sind vielleicht noch nicht entwickelt. Dann ist es Zeit, dass du damit beginnst. Erlaube dir Zeit, dich damit zu befassen.

Frage Freunde und Verwandte, welche Gaben sie an dir sehen. Dann frage dich, wem du mein deinen Gaben dienen magst? Hast du eine konkrete Zielgruppe?

Schreibe drei Verben auf, die eine Tätigkeit beschreiben, die dich anspricht und dir Freude macht: singen, schreiben, tanzen, erklären, bewegen, berühren, organisieren oder oder oder

Auch hier kannst du dich vom Gegenpols annähern. Was findest du wirklich abstoßend? Dann finde den Gegenpol.

Was wir bis dahin gelernt haben …

mittwochs.online ist ein Magazin rund um das Thema “gutes neues Arbeiten” – herausgegeben und kuratiert von Menschen von LES ENFANTS TERRIBLES.

"Wir sind eine Beratung, eine Schule, Initiative und Community, die sich mit „New Work“, der Zukunft von Arbeit beschäftigt und sich für gutes neues Arbeiten einsetzt. Im September 2018 haben wir unsere Ausbildung für gutes neues Arbeiten von Les Enfants Terribles gestartet.

Fast ein ganzes Jahr lang sind wir mit den TeilnehmerInnen auf einer Reise durch die neue Welt von Arbeit, auf einer »zeitenreise«.

An dieser Stelle werden wir über die ganze Ausbildung hinweg berichten, was wir erleben, was wir lernen und wie es uns allen damit so geht. Wir werden dabei auch immer wieder Methoden und Tools vorstellen, Bücher oder sonstige Quellen empfehlen."

https://mittwochs.online/was-wir-bis-dahin-gelernt-haben-teil1/

https://mittwochs.online/was-wir-bis-dahin-gelernt-haben-teil2/

https://mittwochs.online/new-work-ausbildung-berlin/

https://mittwochs.online/was-wir-bis-dahin-gelernt-haben-teil-4/

https://mittwochs.online/was-wir-bis-dahin-gelernt-haben-teil-5/

Podcasts zum neuen Arbeiten:

https://mittwochs.online/podcasts-zum-guten-neuen-arbeiten/<

vBücher:

https://mittwochs.online/buecher-buecher-buecher/ 

Der Gefühlskompass


1928 - von Ludwig Hirsch

Eines Abends setzt sich ein alter Mann zu mir und erzählte:

„Weißt du mein Sohn, irgendwann einmal, kurz nach diesem gewaltigen, allerletzten Knall, wenn es auf der Erde nurmehr große, nackte Steine gibt mit einer fettigen schwarzen Rußschicht bedeckt, wird ein großes, weißes, strahlendes Raumschiff landen.
Irgendwo zwischen dem ehemaligen Los Angeles und dem verdampften schwarzen Meer.
Und diese fremden, hochgewachsenen Wesen werden Pillen an Bord haben, die sie uns Menschen als Geschenk übereicht hätten, so wie man immer, wenn man irgendwelche Wilde besucht ihnen kleine Geschenke überreicht. Pillen gegen die Traurigkeit hätten sie uns geschenkt, wenn wir noch da gewesen wären.
Stell dir vor, mein Sohn“, sagte der alte Mann ganz traurig, „Wunderbare kleine Pillen gegen die Traurigkeit.
Und diese fremden hochgewachsenen Menschen werden ihr Raumschiff verlassen. Sie werden sich umsehen und sofort wissen, dass hier vor kurzem ein gewaltiger, ein allerletzter Knall war.
Und dann werden sie sich kopfschüttelnd zwischen die großen nackten Steine setzen und schwer durchatmen. Und jeder von ihnen wird schnell ein Pille gegen die Traurigkeit schlucken. Einer von ihnen wird sogar dem Finger in die fettige schwarze Rußschicht an einem großen nackten Stein schreiben:


Wir hätten so gerne gewusst wie du bist ,
wie du aussiehst ,
wie du sprichst,
Mensch.

Und dann plötzlich wird einer von ihnen was rufen, er wird rufen, dass er was gefunden hat. Und das wird ein alter, verbeulter, kleiner Filmprojektor sein, mit einem eingespannten Film. Ja, warum nicht!“ sagt der alte Mann.
„Und sie werden sich freuen, die hochgewachsenen, fremden Wesen.
Sie werden warten bis es dunkel ist und den Film auf ihr strahlendes, weißes Raumschiff projizieren und sie werden sehr stauen, denn sie werden einen Micky Maus Film sehen.
Einen Mickey Maus Film mit Donald Duck, Kater Karlo und Goofy.
Und diese fremden, hochgewachsenen Wesen werden in ihr Raumschiff steigen und sagen:
Sie waren lustig diese Menschen.
Sie haben lustig ausgesehen.
Sie haben lustig gesprochen.
Wir hätten unsere Pillen gegen die Traurigkeit völlig umsonst übereicht.

Diese Geschichte hat mir der alte Mann erzählt, ich habe nachgedacht und folgende Zeilen aufgeschrieben:

An einem bestimmten Tag im Jahr 1928 standen sich plötzlich links der seien Pflicht tuende Mond und rechts die ihre Pflicht tuende Sonne am selben Himmel gegenüber. Erschreckt starrten sie sich an , und in diesen kurzen Schreckensmoment vergaßen beide für Bruchteile von Sekunden ihre Pflicht zu tun. Die Folgen waren verheerend.
Bitte, dieser Tag sei in alle Ewigkeit verflucht.
An diesem Tag wurde die Mickey Maus geboren.

Focusing - mit sich selbst in Kontakt kommen

Focusing ist eine Art innerer, körperlicher Aufmerksamkeit, die einige wenige Menschen natürlicherweise kennen, die den meisten jedoch noch unbekannt ist. Es bedeutet nicht einfach, mit Emotionen oder Gefühlen in Kontakt zu sein, und es bedeutet auch nicht, sich über sich selbst "im Kopf" Gedanken zu machen und Vermutungen anzustellen. Es ist vielmehr ein Weg, eine körperliche Empfindung - wir nennen sie einen FELT SENSE - dazu zu bekommen, wie es einem in einer bestimmten Lebenssituation geht.

Dieser felt sense ist zunächst unklar und vage. Wenn wir ihm jedoch Aufmerksamkeit schenken, wird er sich in Worten oder Bildern ausdrücken, was oft zu kleinen Veränderungs- und Handlungsschritten und neuen Gedanken führt. Um diesen Vorgang zu erlernen, braucht man gewöhnlich einige Tage mit entsprechender Anleitung. Allgemeine Beschreibungen können Focusing nicht angemessen vermitteln.

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Der Focusing-Prozess wurde im Rahmen von Forschungen zur Klientenzentrierten Psychotherapie (Carl Rogers) in den 1960er Jahren von Eugene T. Gendlin, Professor für Philosophie und Psychologie an der Universität Chicago, beschrieben. Bei der Untersuchung von Therapiegesprächen stellte er fest, dass die Fortschritte in der Persönlichkeitsentwicklung der Klientinnen und Klienten nicht von einer bestimmten Therapierichtung abhingen, sondern von einer Fähigkeit, die sie selbst mitbrachten.

Zu dieser Erkenntnis kam Gendlin durch die Auswertung von Therapiesitzungen, in denen mit den unterschiedlichen Methoden gearbeitet wurde. Dabei fiel auf, dass Personen, deren Therapie erfolgreich verlief, anders über ihre Probleme sprachen: so bezogen sie sich beim Sprechen über ihr Problem zugleich auch darauf wie sie ihr Problem körperlich erlebten.

Diese Einbeziehung des gegenwärtigen körperlichen Erlebens konnte Gendlin als zentralen Faktor wirksamer Persönlichkeitsveränderung identifizieren. Um diese Fähigkeit zur Aufmerksamkeitslenkung auch den weniger erfolgreichen Klientinnen und Klienten zu ermöglichen, entwickelte Gendlin spezielle Anleitungen, die Focusing-Schritte.

Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass mit Hilfe dieser Schritte „so gut wie alle Menschen“ Focusing lernen können und dass der Focusing-Prozess auch in ganz alltäglichen Situationen als Problemlöseprozess von Bedeutung ist. Im Sinne einer "Hilfe zur Selbsthilfe" veröffentlichte Gendlin daher neben seinen fachwissenschaftlichen Artikeln auch eine Focusing-Anleitung für Selbstanwender ---

Was ist Focusing nach Eugene Gendlin?
https://www.youtube.com/watch?v=JEV-TeDb8xE&ab_channel=AnneSteinbach

Anleitung zum Bodyscan - der erste Schritt im Focusing nach Eugene Gendlin
https://www.youtube.com/watch?v=qOPzwLKcsMA

Gefühle wahrnehmen mit Focusing
https://www.youtube.com/watch?v=RjfKRDOT1gY

Focusing-Prozess in 6 Schritten
https://www.youtube.com/watch?v=jbgSq6Zj0es&ab_channel=ErnstReinhardtVerlag

Was ist FOCUSING?
https://www.youtube.com/watch?v=TOWu_LETxdo&ab_channel=KatrinTom-Wiltschko


https://focusing.org/german

https://de.wikipedia.org/wiki/Focusing

So kommen wir ins Spirituelle Unterrichten

Aber es gibt einen anderen Weg, um fruchtbar, um nützlich zumachen dasjenige, was spirituell ist. Ich möchte das wiederum durch ein Beispiel veranschaulichen. Nehmen wir an, beispielsweise, ich unterrichte ein Kind vielleicht vom 9., 10. Lebensjahre. Ich will dem Kinde die Unsterblichkeit beibringen, die Unsterblichkeit der menschlichenSeele. Wenn ich noch so schöne philosophische Auseinandersetzungen mache, das Kind wird nichts begreifen zunächst.

Es bleibt ganz uneingenommen von demjenigen, was ich ihm darbiete. Wenn ich aber jetzt zu ihm sage: Liebes Kind, schau dir an, wie der Schmetterling aus der Puppe herauskommt, wie er ausfliegt aus der Puppe, dann hast du ein Bild, das du anwenden kannst auf den Menschen. Schau dir den menschlichen Leib an, der ist wie die Schmetterlingspuppe. Und wie aus der Schmetterlingspuppe der Schmetterling ausfliegt, so fliegt die Seele,wenn der Tod kommt, aus dem Körper aus. Nur ist der Schmetterling sichtbar, die Seele ist unsichtbar.

Nun, ich will dieses Bild nur andeuten. Aber dieses Bild werde ich im weiteren ausführen vor dem Kinde. Ich kann zweierlei Erfahrungen machen, wenn ich das anwende. Ich kann einen Lehrer, eine Lehrerin finden, die setzen dem Kind dieses Bild auseinander, und das Kind hat gar nichts davon. Das Kind hat vielleicht ein sehr schönes Bild, aber für seine Seele, für dasjenige, was erreicht werden soll, hat es gar nichts.Ein anderer Lehrer oder eine andere Lehrerin setzen auch dieses Bild auseinander, vielleicht mit denselben Worten, nehmen wir an, und das Kind hat ungeheuer viel davon. Das Kind geht in seiner Seele ganz auf.

Wo ist denn der Unterschied? Der Unterschied ist der, daß der ersteLehrer oder die erste Lehrerin furchtbar gescheit sind, unendlich gescheit. Deshalb sagen sie sich: Ja, ein gescheiter Mensch, der glaubt doch nicht daran, daß die Puppe und der Schmetterling ein Bild sind;das mache ich nur, weil das Kind dumm ist. Das Kind ist dumm, ich bin gescheit. Ich mache für das Kind ein Bild. Der gescheite Lehrer, der das dumme Kind neben sich hat und für das dumme Kind ein gescheites Bild gemacht hat, wird nicht verstanden von dem Kinde. Sie können sich verlassen darauf, er wird nicht verstanden!

Da ist ein anderer Lehrer oder eine andere Lehrerin, die glauben selber an ihr Bild. Sie sagen sich: Die göttliche Weltordnung hat, damit wir verstehen können die Unsterblichkeit, dieses Bild selber in die Natur hineingesetzt. Das ist nicht etwa da, damit wir es erst erfinden können, sondern wir entdecken dieses Bild. Die schöpferische Geistigkeit in der Natur schafft uns dieses Bild, damit wir in dem Bilde die Unsterblichkeit sehen können. Gott hat selber hingemalt vor uns dieses Bild. Wir glauben an dieses Bild, wie das Kind auch glauben soll.

Und das Kind hat alles, was es braucht, bloß dadurch, daß wir selbst nicht sagen: Wir sind gescheit und das Kind ist dumm, sondern daß wir sagen: Das Kind hat seinen gescheiten Geist durch die Geburt in die Welt gebracht. Das Kind ist gescheit. Der Geist ist nur noch nicht erweckt. Wenn wir ihn nicht erwecken können, sind wir die Dummen, nicht das Kind.

Wenn wir nur einmal den Gedanken haben können, daß das Kind eigentlich verborgen gescheit und wir offenbar dumm sind, und nun gerade die Aufgabe haben dem Kind gegenüber, von dem Kinde lernend, erst gescheit zu werden, dann werden wir Eindruck machen mit unserem Unterricht auf das Kind.

Und dann, wenn das der Fall ist, dann haben wir im ersten Beispiel durch den Lehrer, durch die Lehrerin, die sich gescheit fanden, das Wirken des Intellektes gesehen, und bei dem zweiten Beispiel das Wirken des Geistes, des Spirituellen, desjenigen, was innerlich lebendig ist, was sich mit den Dingen verbindet, und was auch wirken kann, wenn man keine hellseherische Anschauung von dem Geiste hat. Da ist der Geist der Tätige. Da tut man im Geiste, wenn man selber an sein Bild glaubt. Wenn man nicht daran glaubt, sondern aus lauter Gescheitheit.

und aus lauter Intellektualität das Bild formt, steht man mit Intellektualität und «mind» außerhalb der Wirklichkeit, hat man bloß ein Spiegelbild. Spiegelbilder wirken nicht, Spiegelbilder sind inaktiv. Spiegelbilder sind bloß passiv. Der Geist ist produktiv, der Geist ist schöpferisch. Und wir müssen uns vor allen Dingen, um im Geiste zu tun, indas Schöpferische hineinfinden.

Und so kommen wir auf dem Wege des seelischen Arbeitens, indem wir uns in die Imagination selbst hineinarbeiten, dem Geist nah, kommen wir allmählich in den Geist hinein, in dasjenige was das Spirituelle ist. Wir müssen nur erst die Ohnmacht des Intellektuellen empfinden,dann kommen wir in das Spirituelle hinein.

Rudolf Steiner: Die geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst. Spirituelle Werte in Erziehung und sozialem Leben., GA 305, S. 36

http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA305.pdf#view=Fit

Im Frühling der Welt gegenüber

Das Aufblühen erlebe ich dieses Jahr als Ausatmen, als Loslassen. Eine Spannung, ich neige zu sagen, ein Druck, der sich über den Winter aufgebaut hat, wird frei, treibt das Leben aus dem innern der Erde, aus dem Inneren der Pflanzen in die Knospen, dem Licht entgegen, baut Blüten und Blätter auf.
Die Erde atmet aus, es entspannt sich.

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Die Weiße Rose, diese besondere Widerstandsgruppe, sie begleitet mich schon mein ganzes Leben. Seit Jahren denke ich über die Arten des Widerstands nach, die gegen die heutigen Kräfte des Bösen angebracht sind. Eines der wichtigsten Bücher in den letzten Jahren war Die Zukunft der Rebellion von Micah White. Diese und andere Quellen haben meine Sicht auf Widerstand sehr beeinflusst.

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Damit alles anders wird, muss ich selbst alles anders machen. You wanna make the world a better place. Take a look at yourself. Then make the change. Das meint, ich muss anders handeln, anders sein, als mir die lebensfeindlichen Kräfte der Welt anraten. Ich muss mich selbst von Luzifer und Ahriman befreien, mich selbst zwischen ihnen aufrichten, muss mein Ich beleben, in Liebe lebendig werden und Mensch sein, was nichts anderes heißt, als das Herz aktivieren, Christus in mir lebendig werden lassen, mein Höheres Selbst, den Engel, mein Überbewusstes in mir kultivieren und stärken, um daraus zu handeln.
Einfach gesagt.

Dann die Frage: Welche Form des Widerstands braucht mein Einsatz für das Lebendige? Prompt folgt die Antwort: Jede Entscheidung ist auf die jeweilige Situation bezogen zu treffen. Moralische Fantasie heißt Abschied von Routine und Pauschalurteilen.


Seit Christus geht es nicht mehr ums Große. Es geht ums Ganze.
Die Freiheit und die Liebe gehen von jedes Menschen Herz aus, nicht wahr? Von jedes Menschen eigenem Herzen. Wenn Mensch sich dem Herz, dieser inneren Quelle der Liebe zuwendet, um sie in die Welt strahlen zu lassen, dann kommt sie in die Welt, die Liebe, oder?
In der reinen Liebe zu allen Wesen erstrahlt die Göttlichkeit meiner Seele.
Es geht ums Ganze. In jedem Augenblick meines Daseins.

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Gespräche mit anderen Menschen führten mich zu besonderer Achtsamkeit bezüglich eines Aspekts meines Denken und Handels: dem Maßstab, auf den ich mich beziehe. Konkret: Bin ich Richter, wirke ich an Gericht und darüber hinaus. Bin ich Bundeskanzlerin, wirke ich in der Regierung und darüber hinaus. Bin ich CEO eines Global Players, wirke ich für mein Unternehmen und darüber hinaus. Wie geschieht dieses Wirken darüber hinaus? Durch Gedankenübertragung - mittels Werbung, Gesetzestexten und Urteilen.

Bin ich Kassierer, oder Busfahrerin wirke ich dann nur in meiner kleinen Kabine? Schließlich kommt das, was ich hinter der Kasse denke und tue nicht auf allen Kanälen im Internet und den Zeitungen. Es scheint so, als betrifft mich das, was hierarchisch mächtige Menschen machen mehr, als das, was hierarchisch weniger mächtige Menschen tun. Manchmal denke ich so. Aber stimmt das?

Dieses Ausgeliefert-sein, das Empfinden, einer Macht gegenüber ausgeliefert zu sein, findet immer in meinem Denken statt. Prinzipiell weiß ich: Selbst wenn sie meinen Körper wegtragen, selbst wenn sie mir den Kopf abhacken, ich muss mich dieser Macht nie beugen. Ich kann immer aufrichtig sein - ohne Stolz, ganz weich, sanft, liebevoll und verletzlich. Wenn mir das nicht gelingt, gerate ich aus dem Gleichgewicht, verliere ich die Fassung.

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Die Macht des Bösen existiert, weil Menschen aus dem Bösen heraus das gleiche Denken. Darum wirkt es manchmal so, als wäre die Macht der Mächtigen real im Sinne von unwiderstehlich. Aber das ist falsch.

Wenn ein Richter ein Urteil fällt, machen die, die es ausführen, nichts anderes, als dass sie die Gedanken des Richters zu ihren eigenen machen und aus diesen heraus handeln. In kann in jedem Moment meines Lebens selbst denken und in diesem konkreten Fall ein anderes Urteil finden. Und wenn um mich herum alle anderen das denken, was der Chef sagt?

Was nehme ich als Grundlage, für mein Handeln? Sind es die Gedanken andere Menschen?

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Überall wo ein Mensch ist, geht es ums Ganze, um den ganzen Menschen.
Es geht nicht ums Große! Es geht nicht darum, was ich dem großen Bösen, das, global gesehen, von Amazon, Google, Facebook über die gesendet wird, auf diesem globalen Maßstab entgegen bringe. Dieser globale Maßstab ist Illusion. Der globale Maßstab entscheidet sich in jedem Menschen: Denke ich das, was der Chef sagt? Denke ich das, was ich denke?

Im Richter, im Aktivist, in der Ministerin, in der Vorstandsvorsitzenden, in der Kassiererin, im Busfahrer, in allen schlägt ein Herz, in allen kämpfen die Feinde des Lebens um ihre Existenz und um die Erweiterung ihres Einflusses. Manche dieser Menschen haben Angst, sind eingeschüchtert, sind verunsichert, trauen sich nicht in ihre Kraft, können nicht in ihre Kraft, wissen nicht, dass sie sich aufrichten können, obwohl sie innerlich spüren, dass da etwas raunt, es müsste doch auch anders gehen. Jeder einzelne Mensch hat die Wahl, oft noch unbewusst, sich selbst zur Freiheit und zur Liebe zu bekennen. Wir können uns dabei helfen, diese Freiheit zu erkennen, um sie zu ergreifen. Wir können uns dabei unterstützen, unserem Herz mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dort wo wir gerade stehen. Wir können uns selbst befreien und andere Menschen inspirieren, es uns nach zu machen, was nicht bedeutet, dass sie weltlich tun, was wir tun, also nicht das tun, was wir tun, sondern dass sie selbst lernen zu tun , was sie selbst, aus ihrem Herzen heraus frei tun wollen, was manchmal ähnlich dem ist, was wir tun, aber niemals gleich.

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Wenn wir frei sind, handeln wir aus der Ewigkeit heraus. Aus der Liebe. Beide wohnen in unserem Herzen, sind eins. Sie bieten uns diese unendliche weite Fassung, in der wir wachen Auges in jedem Augenblick entscheiden können, was jetzt das Richtige ist.

Es geht um mich und dich und die Situation in der wir jetzt sind. Es geht um jeden Menschen in jeder Begegnung und immer um den Kontakt zur Liebe.

Ich sehe diese Kraft, und kann sie immer wieder nicht erreichen, wenn meine Gedanken im Sog des großen Maßstabs verwehen. Ich muss sie aus der Ferne zurückholen, in das Jetzt der Ewigkeit in meiner Situation.

Meine Kraft reicht nicht aus, den Schleier aus Angst, der sich über die ganze Welt zu legen scheint, aus der Welt heraus gedanklich zu durchdringen. Erst wenn ich die Richtung ändere, in mich hineinhöre, dann finde ich die Quelle und sehe dort drin ein Licht strahlen. Es ist das gleiche Licht, das überall auf der Welt aus jedem Herzen den Schatten entgegenleuchtet.

Hier. Jetzt. In mir, da glüht und leuchtet, manchmal strahlt dieses Licht, das für der Lebensfeindliche nicht zu erreichen ist. Er bekommt es manchmal kleingedrückt, manchmal umstellt er es einfach mit einer dicken schwarzen Wand, so dass kein Strahl nach außen scheinen kann und ich selbst vergesse, dass es da ist. Aber in Wirklichkeit lasse ich sein Wirken zu. Ich kann ihn hindern, wegleuchten. Ich bin Lichtträger.


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Die Welt macht mich manchmal fassungslos. - Es gibt nur eine Fassung, die das halten kann, was hier auf der Welt geschieht. Die eine Fassung, die hinter der Welt steht, durch die die ganze Welt gehalten ist, die in der Welt selbst alles Leben bewirkt.

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Sophie Scholl schrieb in ihr Tagebuch:
Wir sind verantwortlich. Wenn wir mit diesem Wissen und dieser Bildung nichts tun, machen wir uns schuldig.

Meine Bildung, mein Wissen lässt mich erkennen, die Liebe zu mehren ist das einzig wahre Mittel gegen den Untergang der Welt.

Als erstes gilt es also, die Liebe in mir stark zu machen. Das kann ich in Abgeschiedenheit üben, entscheidend ist jedoch erst der wahre Moment, der Moment, in dem es darauf ankommt.

Wenn ich Gott erblicke, überall, in Mutter, Vater, in allen lieben Menschen, in Tier und Pflanze, in Baum und Stein, gibt Furcht mir nichts, nur Liebe zu allem was um mich ist.

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In ein starkes Herz, in ein mit allem Konkreten durchdrungenes Herz, schleicht sich im Moment der Hingabe der Engel, und schenkt mir eine, für das Handeln in dieser einen Situation, passende Idee.

Der Teufel ist der große Zauberer, der mich davon ablenkt, das zu tun, was als Liebe in mir schlummert.  In seinem Kontext, in Verbindung von Macht und Gehorsam geht es im Bereich des Fühlens hauptsächlich um Schmerz, Verdrängung und Angst. Das lässt sich lösen. Das können wir ändern. Durch Liebe.


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Wir haben diesen Instinkt für Geschichten. Rettet der Protagonist am Ende seines Kampfes zwar sein Leben, aber wendet den Blick von seinem Ideal ab, wirkt das für uns wie ein Versagen. Ist er hingegen bereit, sein Leben, bis in den Tod, für das zu geben, was er liebt, nennen wir ihn einen Helden.

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Ich frage mich, aus nachtodlicher Sicht, wenn das Leben schon verweht ist, was hätte ich in dem Moment gerne getan?

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http://stirnwelt.blogspot.com/2020/04/was-auch-immer-kommt.html