Führungswechsel

Das Buch The End of Leadership von der Havard-Professorin Barbara Kellermann hat er [der Patriarch] ganz bestimmt nicht gelesen. Denn darin geht es um das Ende der hierarchischen Struktur von Führung, um die Demontage des Ideals der allmächtigen Führungskraft. In Zukunft werden laut Kellermann einander unterstützende Netzwerke im Mittelpunkt stehen. Es gibt noch einen Grund, warum der Patriarch das Buch nicht lesen wird: Eine Frau hat es geschrieben. Da fällt ihm ein Witz ein ...
Den wollten wir aber nicht hören.
Der Patriarch verschwindet mit zunehmendem Anstieg starker Frauen in seinem privaten und beruflichen Umfeld. Dienjenigen, die sich von ihm herumkommandieren lassen, werden nämlich immer weniger.

Der Übergang von der Top-Down-Industriegesellschaft zur vernetzten Wissensgesellschaft ist gleichzeitig der Übergang von der Funktion zu Persönlichkeit, also vom „Management-Direktor“ zu „Hans Meier“. Wichtiger als sein Titel ist heutzutage, wie Herr Meier so als Mensch ist.
Es menschelt also zunehmend in Unternehmen. Damit gewinnen Beziehungen an Bedeutung - jene zu sich selbst und die zu anderen. Ein klarer Trumpf für die Frauen also, immerhin ist Beziehungspflege traditionell ihre Angelegenheit. Das war schon immer ihr Ressort, nur eben im privaten Bereich, auf dem Frauenplaneten.
In Beziehung zu andern muss man gehen, und dazu muss man sich bewegen. Wenn man das tut, denkt und handelt man in Bezug zu anderen Menschen, zu seinem Umfeld, zur Umwelt. Man öffnet das eigene Blickfeld für das, was außerhalb der eigenen Person ist, und bedenkt die Auswirkungen seinen Handelns. Das ist gelebte Verantwortung. 

Was Männer jetzt tun müssen:
  • Aufwachen
  • Aufmachen
  • Bewegen
  • Reden
  • In Beziehung gehen
  • Zum Arzt gehen
  • Vater sein
  • Erwachsen werden

Was Frauen jetzt tun müssen:
  • Das Ergänzungsspiel nicht mitspielen
  • Schluss mit Unterhosen und Übervorsorge
  • Nicht mehr alles hinnehmen
  • Einfordern statt sich überfordern
  • Raus aus der Abhängigkeit
  • Nicht vom Märchenprinzen träumen
  • Nicht jammern - handeln
  • Das Kleinmädchengehabe sein lassen
  • Aus einem Pony kein Pferd machen
  • Nicht arrogant resignieren

Quelle: Daza Szekely - Das Schweigen der Männer, München 2016

Zur Vertiefung für die Spiris: 0714 Führungswechsel Teil 1 - Sabine Wolf

Die Umkehrung des Subjektiven

Können die bisherigen Ausführungen akzeptiert werden, so sind wir nun endlich frei und offen für dasjenige, was uns der ganze Charakter und die Geschichte der Sprache laut zurufen: nämlich, dass die herrschende Voraussetzungen, die Materie sei in der Entwicklungsgeschichte des Universums dem Geistigen vorausgegangen, ein historischer Trugschluss ist, und zwar leider einer mit sehr weitreichenden Konsequenzen.

Es wird uns klar, dass Subjektivität niemals, weder ontogenetisch noch phylogenetisch etwas ist, was an einem bestimmten Ort im Raum aus dem Nichts entstanden wäre, sondern eine Form von Bewusstsein darstellt, das sich aus der Peripherie in individuelle Zentrum zusammengezogen hat.

Im phylogenetischen Sinne wird uns deutlich, dass die Aufgabe des homo sapiens, als er in physischer Gestalt auf der Erde aufzutreten begann, nicht darin bestand, irgendwie aus dem Nichts heraus eine Denkfähigkeit zu entwickeln, sondern darin, die unfreie Weisheit, welche er durch seine Organisation als gegebenen Bedeutungsinhalt erlebte, in die frei Subjektivität zu verwandeln, die nur in einem aktiven Denken, einer individuellen Denkaktivität entsprechen kann.

Wie die Philosophiegeschichte das spätestes Stadium dieses äonenlangen Prozesses reflektiert, so spiegelt sich in der semantischen Geschichte der Wörter „Subjekt “und „subjektiv“ die Geschichte der Philosophie. So finden wir zum Beispiel im Oxford English Dictionary, durch Zitate illustriert, für das 17. Jahrhundert die folgende lexikalische Bedeutung dieses Wortes: dem Wesen oder der Realität eines Dingens zugehörig; real, wesentlich.

Eine weitere lexikalische Bedeutung, nun aber nur bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückreichend, ist: seine Quelle im menschlichen Bewusstsein habend. Daraus wird in der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts: einem individuellen Subjekt oder seinen geistigen Funktionen eigen oder zugehörig… persönlich, individuell.

Wir haben also bis jetzt mit „subjektiv“ etwas Reales verbunden, und zwar im Zusammenhang mit einer allmählich zunehmenden Betonung einer Aktivität des Individuums. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommt es schließlich in gewisser Beziehung zu einer endgültigen Umkehrung der ursprünglichen Wortbedeutung, so dass das Adjektiv, dessen lexikalische Bedeutung ursprünglich real, wesentlich war, nun die folgende lexikalische Bedeutung erhält: nur im Bewusstsein („mind“) existent, ohne irgendetwas Reales, dass ihm entsprechen würde; illusorisch, fantastisch.

Owen Barfield - Der Sprecher und sein Wort, Dornach 1967, S.100

Kommentare aus der Angst

Zur Rede von Frau Emcke gab es einige beachtenswerte Kommentare. Sie machen die aktuelle Entscheidung, die jeder Mensch für sich treffen muss, klar ersichtlich: Denke, fühle, handle ich aus Angst - oder gehe ich ein Risiko ein und vertraue der Liebe? In diesem Sinne stehen hier auf der Bühne: Humanistischer Realismus vs. realistische Xenophobie (Xenophobie = Angst vor dem Fremden).

Kommentar von Peter Gehrkenvor:

Der Punkt ist nicht das jemand lesbisch, Schwul, Transgender und haste nich gesehen,  usw. ist, nach dem Motto "ich wollt ich wär ein Huhn", solche verstörten Abnomarlitäten sind Privatache, sondern das wir medial nirgendwo mehr hinschauen können, das die Mehrheit der normalen Bevölkerung im Westen von der Gender Mainstreaming Propaganda  belästigt wird. Das ist auch in derem Sinne abträglich. Minderheiten bzw.. deren Selbsternannten "Vetreter" haben der Mehrheit nicht deren Meinung zu diktieren. Es gibt genügend Bücher wo man Russland die Hand reicht, über den Hintegrund zu ISIS aufgeklärt wird usw.. Alleine Ulfkottes Aufdecker "Gekaufte Jorunalisten", es gäbe genug wahre Vertreter für den Friedenspreis.  Warum ein Preis über das Jammertal von Minderheiten und ihre unnatürlichen Sexualität? Hier feiert sich der Linksfaschismus nur selbst, während wir draussen echte Probleme zu bewältigen haben, z:b. den Hochverrat einer Merkel am Amtseid die unseren Staat hinrichtet! Ekelhaft was aus dieser Welt langsam wird.

Antwort von Thomas Aquinas:

Ohh! Sie sind ja ein wahrer Philosoph! So weit ich sie verstanden habe, ist es ihrer Meinung nach eine "Perversion" und "Abnormalität", wenn jemand tiefsitzende homosexuelle Neigungen hat oder starke Probleme, sich auf eine positive und wertschätzende Art und Weise mit seiner angeborenen Sexualität zu identifizieren. Sie unterstellen diesen Menschen also, dass sie diese "Abnormalitäten" und "Perversionen" aus bloßer Willkür und Spaß an der Freude "begehen"? Als würden diese Menschen nichts Besseres zu tun haben, als sich solchen großen seelischen Belastungen und sozialer Ausgrenzung auszusetzen, indem sie zu ihrer ganz persönlichen sexuellen Neigung und Identität stehen, gerade weil es Menschen wie Sie gibt, welche diese Menschen, gleich einem mittelalterlichen Inquisitionsgericht, dafür verurteilen.
Außerdem "diktieren" Menschen, welche homosexuell oder transgedender sind, niemandem etwas auf. Sie verlangen einfach nur in Ruhe und Frieden zu leben, ohne beschimpft, ausgestoßen und gedemütigt, verprügelt, verfolgt oder umgebracht zu werden. Denn die Geschichte der Menschheit besteht nun mal in der Unterdrückung und Verfolgung von Minderheiten. Dazu liefern Sie mit ihrer erbärmlichen und niederträchtigen Polemik ja gerade das beste Beispiel. Solche "Argumente" von oben herab zeigen eigentlich nur, dass ihr Denken auf Arroganz, absoluter Verständnislosigkeit für existentielle, intime menschliche Belange und Intoleranz beruht.

Und was bitte schön ist denn eine "unnatürliche Sexualität"? Definieren Sie das doch bitte mal Herr Philosoph! Aber verschonen Sie uns mit jeglichem pseudowissenschaftlichen Gefasel, dass es z.B. in der Tierwelt keine Homosexualität gebe würde.
Sie geben hier schlicht und einfach ihre ganz subjektive Meinung, ihre ganz persönliche Weltanschauung und kulturelle Prägung wieder. Nicht mehr und nicht weniger. Aber eine krude Mischung aus mittelalterlicher Sexualmoral, Nationalismus und Biologismus.

Falls Sie sich zur sogenannten "Mehrheit der normalen Bevölkerung im Westen" zählen, möchte ich, um Gottes Willen!, auf gar keinen Fall zu dieser Gruppe gehören. Denn ihre "Normalität" erscheint mir einfach nur moralisch verkommen, ungebildet und unmenschlich.

Dass ich nicht lache! Sie bewältigen also gerade die nationalen Probleme, den angeblichen "Hochverrat einer Merkel am Amtseid"! Unglaublich! Hören Sie nicht, was für ein unglaublich größenwahnsinniges Geschwätz Sie von sich geben!? Was müssen Sie denn bewältigen? "Haben Ihnen die Zuwanderer und Migranten schon ihr letztes Hemd geklaut und die letzte weiße, deutsche Frau? Jetzt auch noch den Arbeitsplatz!"
Was haben Sie denn geopfert, verloren, wo sind sie denn zu kurz gekommen? Nur ein Beispiel bitte! Ansonsten erkenne ich in ihren Behauptungen nichts weiter als reaktionäre Ressentiments und womöglich sogar einfach nur vulgären Biologismus und Rassismus.
In Wirklichkeit haben Sie doch nur Angst, auch nur einen Krümel vom großen, fetten Kuchen zu verlieren, einen Millimeter ihres Wohlstandes mit anderen teilen zu müssen und deshalb vergraben sie sich krampfhaft in diffusen Ängsten vor Zuwanderung und einer offenen, demokratischen Gesellschaft, in der Menschen unabhängig ihrer Religion und Ethnie gleichwertig behandelt werden. Daebei sind Sie gegen jeglichen gesellschaftlichen Wandel, der den Erfordnissen der Zeit nicht nur in ethischer Hinsicht mehr als entspricht. Die Idee ethnisch homogener Nationalstaaten ist eine Kopfgeburt gewesen und entspricht weder "Der Natur", noch können in der Geschichte positive Beispiele der Realisierung einer solchen Ideen erbracht werden. Die letzten Experimente dieser Art endeten mit Zehntausenden Toten und über zwei Millionen Flüchtlingen (Jugoslawienkriege).

Wahrlich, wahrlich! Meinungen und Gedanken wie die Ihren, sind der wirkliche Hochverrat an der freiheitlich-demokratischen Grundordnung dieses Landes!

Kommentar von Abaris Freigeist:

DEUTSCHLAND SCHAFFT SICH AB - AUS TIEFSTER BÖSER ABSICHT

Angehöriger der Deutschen zu sein bedeutet heute, dem Hass und der Hetze derjenigen ausgeliefert zu sein, die sich in ihrem hypermoralischen Wahn anmaßen, jeden zu diskreditieren, der sich nicht dem Diktat einer humanistisch getünchten Willkommenskultur fügt oder es gar wagt, das Dogma einer undifferenzierten  Fremdenliebe zu hinterfragen.
Jeder nonkonforme und nicht einverstandene Deutsche wird ausgegrenzt und, sofern er ein öffentliches Amt bekleidet, regelrecht vernichtet.
Jeder, der sich nicht der meinungsvorgebenden linken Pöbelherrschaft anschließt, die multikultiutopistisch umnachtet ihre Identität einer nichtssagenden Weltoffenheit opfert, sondern sein Recht auf Selbstbestimmung und seine Verwurzelung
von der Familie über die Gemeinschaft gleichen Geistes bis zur Nation bewahren will, wird stigmatisiert und ausgegrenzt.
Selbige Kritik von einem Nichtdeutschen geäußert, wird höchstens mit einem Achselzucken registriert.
Wer wollte einem bei dieser Feststellung verübeln, wenn er zu dem Schluß kommt, das gesamte, so fahrlässige wie irrsinnige  Sozialexperiment einer Massenansiedlung kultur- und wildfremder Habenichtse und Nichtsnutze diene einzig dem Zweck,
die Deutschen samt ihrer Kultur in die Bedeutungslosigkeit zu versenken.

Antwort von Thomas Aquinas:

Ihre Worte mögen wohlformuliert sein aber deren Inhalt entlarvt Sie dennoch als jene Art Mensch, der mit seinem Denken und Handeln Deutschland erst recht seiner Bedeutungslosigkeit zuführen wird. Und falls Ihr "Ethos" einst das Sagen in dieser Gesellschaft haben wird, dann hätte Deutschland seine Bedeutungslosigkeit auch mehr als verdient. Denn wenn Zynismus, Kaltschnäuzigkeit, Ignoranz, Egoismus, Hass, und Selbstgerechtigkeit obsiegen, dann wäre es wohl besser, wenn dieses Land, in dem die Keime des Unglücks so prächtig gedeihen konnten, untergeht. Nach all den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts, nach all den Kriegen und dem schier unendlichen Morden, dem unsagbaren Leid, kommt Ihnen nichts Besseres in den Sinn, als gegen die Versöhnung und Verständigung unter den Menschen zu predigen und so zu tun, als hätten die Menschen auf dem Weg zu Frieden und Freiheit schon alles getan, um sich jetzt in selbstgefälliger nationalistisch-rassistischer Dekadenz gütlich zu tun? Als sei die Tatsache, dass allgemeine Menschenrechte Menschen auf der Flucht vor Krieg und Terror schützen und die freien Länder dieser Erde sich darauf verständigt haben, diese Rechte in Gesetze umzusetzen, der "hypermoralische Wahn" einer "humanistisch getünchten Willkommenskultur"!? Es ist geradezu ekelhaft und entsetzlich, solche Worte lesen zu müssen! Ich selber muss gerade mit meinen Worten ringen und mein Herz bebt vor Zorn!

Ich stand in den Gaskammern im Stammlager Auschwitz I, ich habe die fußballfeldergroßen Barackenanlagen von Auschwitz-Birkenau gesehen, das Krematorium in Buchenwald, die zigtausend muslimischen Grabsteine in Srebrenica und ich kann es immer noch nicht fassen, dass all dies tatsächlich passiert ist. Aber wenn ich Worte wie die Ihren lese, dann wird mir schlagartig bewusst, dass all dies immer und immer wieder passieren kann und wird. Solange es Menschen gibt, die Hilfe in Not für lästige Almosen und "undifferenzierte Fremdenliebe" halten und nicht für eine ethische Pflicht, die eine humanistische Gesinnung für ein "Diktat" erachten und die friedliche Versöhnung unter den Menschen auf dieser Erde als "nichtssagende Weltoffenheit" verkennen- solange Menschen so denken, solange wird es Kriege geben, solange wird es  heuchlerischen Nationalstolz geben und ätzenden Rassismus, solange wird es Herren und Knechte geben, Über- und Untermenschen. Solange es Gedanken wie die Ihren gibt, die besagen, dass schutzsuchende Menschen, die alles, selbst das Leben ihrer Familien verloren haben, "kultur- und wildfremde Habenichtse und Nichtsnutze" seien, solange wird das Leben und die Existenz des Menschen tatsächlich wert- und bedeutungslos bleiben. Denn wenn es keine Liebe gibt, dann gibt es wahrhaftig nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnt.

 Sie sagen Fremde zu den Zuwanderern. Wenn sie in Not geraten würden und es wäre niemand da, der sie kennt und den Sie kennen, keine Familie, keine Freunde und Bekannten- wäre dann nicht jeder Mensch, egal welcher Hautfarbe und welcher Herkunft, ein Fremder? Und doch auch zugleich ein Mit-Mensch, vielleicht sogar ein Freund. Denn jemand, der ihnen in der Not hilft, wünschten Sie sich nicht solch einen Menschen zum Freund? Aber ist nicht in Wirklichkeit jeder Mensch, dem wir auf der Straße begegnen fremd? Laufen wir denn als Brüder und Schwestern umher, als Freunde, erweisen einander Gastfreundschaft und Mitgefühl, helfen und ertragen einander? In Wirklichkeit sind doch auch wir Deutschen uns so entsetzlich fremd untereinander. Das zeigt doch schon diese Debatte hier auf diesem Forum. Ich mag ein Weißer und meine Familie seit Generationen in Thüringen und Sachsen ansässig sein aber "Abaris Freigeist" und seine Vorstellungen sind mir so fremd, als wohnten wir Lichtjahre voneinander entfernt.
Was lehrt uns die deutsche Geschichte? Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und noch Jahre danach, waren in Europa Millionen Menschen auf der Flucht. Sie alle waren auf der Suche nach einer neuen Heimat, nach einer neuen Identität. Eigentlich müssten wir Deutschen das nur allzu gut verstehen. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende furchtbare Wahnidee von ethnisch homogenen Nationalstaaten hatte nicht nur im Zweiten Weltkrieg ihr infernalisches Potential offenbart, sondern auch in den Kriegen auf dem Balkan in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. In Sarajevo, dem Jerusalem des Okzidents, lebten lange Zeit Muslime, Juden und Christen Tür an Tür. Bis mit dem Aufschrei der Nationalisten nach dem Zusammenbruch von Titos Reich die Jugoslawienkriege begannen. Abermals wurden Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen, viele von ihnen kamen nach Europa, nach Deutschland.
Sind wir denn mittlerweile so abgestumpft gegen das Leid anderer? Ist es vielleicht der Wohlstand der uns plagt, die Angst, auch nur einen Krümel zu viel vom großen Kuchen zu verlieren? Jedenfalls war Gastfreundschaft in diesem Land schon immer ein Problem und es gibt leider Menschen, die denken, dass sie diesem Land und dieser Gesellschaft einen Gefallen damit tun, wenn sie "Ausländer raus!" und "Volksverräter!" skandieren. Genauso bringen Aussagen, die von der "Gemeinschaft gleichen Geistes bis zur Nation" (@Abaris Freigeist) erzählen, dem hochgelobten Deutsch Reich recht wenig. Ja, sie leisten noch nicht mal einen Bärendienst. Denn sie sind schon im Ansatz schlicht und einfach unmenschlich und falsch.

„Der Mensch, wenn er ins Leben tritt, ist
weich und schwach, und wenn er stirbt, so ist er hart und stark. Die Pflanzen,
wenn sie ins Leben treten, sind weich und zart, und wenn sie sterben, sind sie
dünn und starr. Darum sind die Harten und Starken Gefährten des Todes, die
Weichen und Schwachen Gefährten des Lebens.
Darum:
Sind die Waffen stark, so siegen sie
nicht. Sind die Bäume stark, so werden sie gefällt. Das Starke und Große ist
unten. Das Weiche und Schwache ist oben.“ (Tao Te King, II 76)

Kommentar von Siegfried del Moral:

Da hat ja jemand meine Timeline bei Facebook vorgelesen. Diese Art der Kalendersprüche habe ich schon zuhauf gehört und kann dabei auch immer bejahend nicken. "Morgen geht die Sonne auf", ist auch so eine Weisheit. Dem kann ich nicht widersprechen.
Aber eines habe ich durch diese Rede und der PR-Kampagne für das dazugehörige Buch neu gelernt. Das was ich bisher unter "Hass" verstanden habe, ist nun neu konnotiert und bedeutet jetzt: Eine anderer Meinung zu äußern, die nicht die, der öffentlichen Meinungshoheit entspricht.

Antwort von Thomas Aquinas:

Dieser Kommentar verkennt die Realität, denn 1) ist die öffentliche Meinung Flüchtlingen und Zuwanderern gegenüber mindestens skeptisch und 2) rudern jene Politiker, welche sich anfangs für die Aufnahme von Flüchtlingen eingesetzt haben, aufgrund eben dieser öffentlichen Meinung schon wieder zurück.

Dieser Kommentar verkennt die Realität massiver Fremdenfeindlichkeit in diesem Land, verkennt die Realität von massiver politisch motivierter Gewalt in Deutschland und verkennt die schleichende aber erkennbare Verrohung der Sitten und des zwischenmenschlichen Umgangs.

Der Kommentator (@Siegfried del Moral) sollte sich nur einmal ein Bild der allgemeinen politischen Debatten auf all den gängigen deutschen  Internetforen machen und er kann nicht die Tatsache nicht abweisen, dass sich Hass und Vorurteile schon längst ihren Weg bis in die Mitte der Gesellschaft gebahnt haben.

Seine Meinung frei äußern zu dürfen, ist ein Grundrecht in diesem Land. Aber man sollte auch seine eigene Meinung hinterfragen können, inwieweit die in ihr vorkommenden Werturteile auf bloßen Gefühlen und Vorurteilen beruhen, anstelle auf einem differenzierten und sachlichen Blick. Denn eine Meinung ist eben eine Meinung, eine subjektive Überzeugung. Und als solche muss sie sich auch Kritik aussetzen lassen dürfen.

Zumindest kann dadurch verhindert werden, sich in kollektiven Schuldzuweisungen gegen "Die" Flüchtlinge oder "Die Muslime" zu ergehen. Vielmehr sollte man sich fragen, woher jene Ängste stammen, die sich dann in Vorurteilen, Schuldzuweisungen und Hass gegenüber ganzen Gruppen von Menschen äußern. Ich denken immer noch, dass Gewalt, Hass und Angst vor allem durch soziale Ungerechtigkeit entstehen und die durch diese hervorgerufenen gesellschaftlichen Probleme (mangelnde Teilhabe an gesellschaftlichen Gütern, mangelnde Bildung etc.).

Der Humanismus ist ein Realismus

Carolin Emckes Dankesrede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises 2016 - Der Text folgt dem gesprochenen Wort.

Wow. So sieht es also aus dieser Perspektive aus...

All die ersten Jahre, seit der Auszeichnung an George F. Kennan 1982, schaute ich die Verleihung des Friedenspreises von unten nach oben: Meine Eltern hatten eigenwilligerweise nur zwei Fernseh-Sessel, Kinder mussten sich unterhalb arrangieren und so lag ich auf dem Teppich und hörte gebannt die Reden der Preisträger. Ich sage »Preisträger«, denn die ersten dreizehn Jahre, die ich von unten nach oben blickte, waren es ausschließlich Männer. Auch als ich längst eine eigene Wohnung hatte, behielt ich dieses Ritual bei: Ich betrachtete den Friedenspreis vom Fußboden aus. Irgendwie schien das auch angemessen zu sein. Seit der Preisverleihung an David Grossman saß ich dort, wo Sie jetzt sitzen. Letztes Jahr noch bin ich mit einem Freund am Vorabend der Verleihung nachts in den Festsaal im Frankfurter Hof geschlichen, um die Tischordnung für das Festessen zu manipulieren... (wobei wir peinlicherweise erwischt wurden) und jetzt das hier...

Meine Damen und Herren, ich bedanke mich beim Stiftungsrat des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für diese Auszeichnung. Sie erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit und einem glücklichen Staunen.

Niemand wächst allein. Einige, die vor mir hier an dieser Stelle standen, waren für mein Denken existentiell. Die Werke vieler Friedenspreisträger*innen, aber auch die Begegnung mit manchen haben mich zu der gemacht, als die ich heute vor Ihnen stehe: Martin Buber und Nelly Sachs, David Grossman und Jorge Semprún, und in besonderer Weise Jürgen Habermas und Susan Sontag. Nach ihnen in einer Reihe zu stehen, lässt mich diesen Preis weniger als Auszeichnung denn als Aufgabe begreifen.

Niemand schreibt allein. Zwei Menschen waren für mein Schreiben unverzichtbar und ihnen möchte ich ausdrücklich danken: der Photograph und Freund Sebastian Bolesch, der mich über 14 Jahre auf allen Reisen ins Ausland begleitet hat und ohne den kein Text so entstanden wäre. Und mein Verleger und Lektor Peter Sillem vom S. Fischer Verlag, der mich seit dem ersten Manuskript über alle Zweifel hinwegträgt und ohne den kein Buch so erschienen wäre. Vielen Dank.

II.

Nicht alle, aber viele, die vor mir hier standen, haben nicht allein als Individuen, sondern sie haben auch als Angehörige gesprochen. Sie haben sich selbst verortet in einem Glauben oder einer Erfahrung, in der Geschichte eines Landes oder einer Lebensform – und darauf reflektiert, was das heißt, als chinesischer Dissident, als nigerianischer Autor, als Muslim, als Jüdin hier in der Paulskirche zu sprechen, in diesem Land, mit dieser Geschichte.

Die zwölf Regeln der inneren Göttin

  1. Sei du selbst! Werde, der du bist! Tief in deiner Seele gibt es ein Bild, das darauf wartet, gelebt zu werden. Verleugne es nicht, befreie es. 
  2. Lerne loszulassen. -- Nicht nur Materielles, sondern auch Verstandenes und Gelerntes, Verhaltensmuster und Denkmodelle. 
  3. Lebe im Hier und Jetzt. Weder das Gestern noch das Morgen gehört dir, nur dieser Augenblick. 
  4. Übernimm Verantwortung. -- Verantwortung für dich selbst. Nicht nur für das, was du tust, sondern auch für das, was du bist. 
  5. Nimm Herausforderungen an. Verantwortlich sein heißt dem Leben zu antworten. 
  6. Vertraue. Mach dir nicht so viele Sorgen. Das Leben trägt dich. 
  7. Liebe, achte und pflege dich. -- Deinen Körper, deine Seele und deinen Geist. 
  8. Handle makellos. Unser Handeln ist fast immer ein Mittel zum Zweck. 
  9. Überwinde deine Ängste. Neunundneunzig Prozent aller Ängste sind dumme Ängste. 
  10. Finde das rechte Maß. Du bist nur im Gleichgewicht, wenn du in der Mitte bleibst. 
  11. Geh einen Weg mit Herz. „Wege mit Herz sind gute Wege, alle anderen sind sinnlos" (Carlos Castaneda). 
  12. Feiere das Leben! Feiern ist ein Danksagen für alles, was dir das Leben gibt. 
Kürzere Videos:

TV-Seminar "Männer, Frauen und Partnerschaften": Einführung und Meditation

TV-Seminar "Männer, Frauen und Partnerschaften": Feminine Macht

Längere Videos:

0712 Parabel der Zwillingsseele - Teil 1

0714 Führungswechsel Teil 1

Wir merken es alle: So kann es nicht weitergehen!

von Heini Staudinger, GEA Geschäftsführer:

Liebe Freundinnen, liebe Freunde!

Mein Freund Markus Distelberger sagt, die Sowjetunion sei nicht zugrunde gegangen, weil der Westen so stark geworden sei, sondern weil nicht mehr genug Sowjetbürger an dieses System glaubten. Nun. Du ahnst schon, warum mir das jetzt einfällt. Unser kapitalistisches System ist am Ende. Wir spüren es alle. Da ist was faul.

Stichwort: Klimawandel – und wir tun weiter so, als wäre eh nix. Stichwort – soziale Spannungen: die Schere zwischen Arm und Reich geht auf, aber wir machen genauso weiter. Am unteren Ende unserer Gesellschaft, bei den sozial Schwachen, da wird gespart. Am oberen jedoch ganz und gar nicht – Banken werden gerettet und die reichsten Konzerne der Welt wie Apple, Ikea, Amazon, Google und Co zahlen für ihre Milliardengewinne längst keine Steuern mehr, während die Kleinen vom Staat geschröpft werden. Genug der Aufzählungen. Wir wissen es längst. Es ist Zeit, etwas zu tun. Die da oben tun das NOTwendige nicht. Nun liegt es an uns.

Barbara Rauchwarter, evangelische Theologin und eine liebe Freundin, hat mir zum Geburtstag eine schöne hebräische Kalligrafie geschenkt. Drauf steht: »Lech lacha!« »Geh, brich auf.« »Geh in das Land, das ich dir zeigen werde«, so sprach Gott zu Abraham. So machte er ihm klar, dass er im Gewohnten nicht bleiben könne. Er müsse aufbrechen – heraus aus der Gefangenschaft der Gewohnheiten, hinein in die Ungewissheit des Lebens. Also los. Brich auf!

Es muss erlaubt sein, dass man beim Aufbrechen noch nicht (genau) weiß, wohin die Reise gehen soll. Ja. Dieses Nicht-Wissen muss man sich zuerst selber erlauben. »Lech lacha« meint, Gott weiß wohin. Und im Vertrauen, dass ER es weiß, mache ich mich auf den Weg.

Gott weiß es und ER ist IN dir. Nun … wenn du mit dem Wort »Gott« wenig anfangen kannst, macht nix. Du musst nur eines wissen: DU selber weißt es! Denn in der Tiefe deines Herzens ist die Sehnsucht nach dem richtigen Leben, nach dem Fluss der Lebendigkeit. Diese Sehnsucht verbindet uns alle. Dort sind wir alle Geschwister.

Ohne Zweifel müssen wir uns als Gesellschaft auf den Weg machen. Weg von diesem zerstörerischen System, hin zu einer lebensbejahenden Wirtschaft. Und wie soll das gehen? Wie schon gesagt, man muss nicht schon alles beim Losgehen wissen. Die, deren Sehnsucht klarer ist und deren Wille stärker ist, die müssen vorangehen. Und du? Sag nicht, du bist zu schwach. Denn da gibt’s noch was Starkes – wir können miteinander füreinander RÜCKENWIND sein. Denn RÜCKENWIND erleichtert das Gehen (auch das Radfahren) und ermutigt zum richtigen Leben.

Das meint im Ernst
Euer Heini Staudinger
GEA Geschäftsführer

http://w4tler.at/

Es interessiert mich nicht

Es interessiert mich nicht, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst.
Ich möchte wissen, wonach du innerlich schreist und ob du zu träumen wagst, der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.

Es interessiert mich nicht, wie alt du bist.
Ich möchte wissen, ob du es riskierst, wie ein Narr auszusehen, um deiner Liebe willen, um deiner Träume willen und für das Abenteuer des Lebendigseins.

Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu deinem Mond stehen.
Ich möchte wissen, ob du den tiefsten Punkt deines Lebens berührt hast, ob du geöffnet worden bist von all dem Verrat, oder ob du zusammengezogen und verschlossen bist aus Angst vor weiterer Qual.
Ich möchte wissen, ob du mit dem Schmerz – meinem oder deinem – da sitzen kannst, ohne zu versuchen, ihn zu verbergen oder zu mindern oder ihn zu beseitigen.
Ich möchte wissen, ob du mit der Freude – meiner oder deiner – da sein kannst, ob du mit Wildheit tanzen kannst, von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen erfüllt mit Begeisterung, ohne uns zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft, oder die Grenzen des Menschseins zu bedenken.

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die du erzählst, wahr ist.
Ich möchte wissen, ob du jemanden enttäuschen kannst, um dir selber treu zu sein. Ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht deine eigene Seele verrätst.
Ich möchte wissen, ob du vertrauensvoll sein kannst und von daher vertrauenswürdig.
Ich möchte wissen, ob du die Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist, und ob du Dein Leben aus der Kraft des Universums speisen kannst.
Ich möchte wissen, ob du mit dem Scheitern – meinem und deinem – leben kannst und trotzdem am Rande des Sees stehen bleibst und zu dem Silber des Vollmonds rufst: „Ja!“

Es interessiert mich nicht, wo du lebst und wie viel Geld du hast.
Ich möchte wissen, ob du aufstehen kannst nach einer Nacht der Trauer und der Verzweiflung, erschöpft, und bis auf die Knochen zerschlagen, und tust, was für die Kinder getan werden muss.

Es interessiert mich nicht, wer du bist und wie du hergekommen bist.
Ich möchte wissen, ob du mit mir in der Mitte des Feuers stehen wirst und nicht zurückschreckst.

Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem du gelernt hast.
Ich möchte wissen, ob du allein sein kannst und in den leeren Momenten wirklich gern mit dir zusammen bist.
Ich möchte wissen, was dich von innen hält, wenn sonst alles wegfällt.

Oriah Mountain Dreamer