[...] Sie sehen daraus, daß es sich bei Anthroposophie wirklich nicht darum
handelt, für sektiererische Tanten- oder Onkelversammlungen Schematas zu
liefern, nach denen sie auseinandersetzen können: der Mensch besteht
aus physischem Leib, Ätherleib, astralischem Leib und Ich, sondern daß
es sich hier handelt um ein ganz ernsthaftes Erfassen des Menschen und
seines Verhältnisses zur Welt, um ein Hineintragen des Geistigen in
alles Materielle.
Und daß Anthroposophie das Geistige in dem
Materiellen verfolgen kann, das ist etwas, was eingesehen werden muß,
wenn Anthroposophie wirklich sich ihre Stellung in der Welt erobern
will. Denn solange man bloß für die Tanten- und Onkelversarinnlungen in
sektiererischen Zirkeln arbeitet, die da tradieren ihre Einteilungen
des Menschen, so lange hat man es nur zu tun mit etwas, was in Streit
kommt mit allen möglichen anderen sektiererischen Dingen.
In dem
Augenblicke aber, wo man tatsächlich zeigt, wie dasjenige, was man
begreift in der Anthroposophie, eingreift in alles übrige Wissen, wie
es, nach dem Ausspruche, den ich gestern getan habe, alles übrige
Erdenwissen beleuchtet, sowie früher die Astrologie alle Erdenvorgänge
beleuchtet hat, dann hat man an der Anthroposophie eben etwas, was in
den modernen Zivilisationsprozeß eingreifen muß, damit ein wirklicher
Aufbau auch gegenüber den von älteren Zeiten her kommenden
Abbauprozessen in dem menschlichen Zivilisationsprozeß Platz greifen
kann. Solcher Ernst ist zu verbinden mit demjemgen, was man
sein Bekenntnis zur Anthroposophie nennen kann.
Gewiß kann der einzelne
ja nicht immer in der Weise mitwirken, daß er zum Beispiel selber darauf
kommt, wie Belladonna auf der einen Seite, Chlor auf der anderen Seite
auf den menschlichen Organismus wirkt. Aber darum handelt es sich nicht,
daß der einzelne das findet, sondern darum, daß in weiteren Kreisen ein
Verständnis, ein allgemeines Gefühls- und Empfindungsverständnis da
ist, wie das dem Menschen Heilsame gerade aus anthroposophischer Welt-
und Menschenerkenntnis heraus gewonnen werden kann.
Man verlangt ja
auch nicht in der Waldorfschul-Pädagogik, daß jeder einzelne Mensch
erziehen oder wenigstens die Kinder vom volksschulpffichtigen Alter an
erziehen kann. Man verlangt aber, daß im allgemeinen ein Verständnis
dafür vorhanden ist, wie da aus Menschen- und Welterkenntnis heraus eine
Pädagogik aufgebaut ist. Was Anthroposophie braucht, ist ein ihr
entgegenkommendes Verständnis.
Es wäre ganz falsch, wenn man glauben
würde, jeder einzelne sollte alles wissen. Aber es sollte die
Wirksamkeit anthroposophlscher Gemeinschaft darin bestehen, daß sich ein
allgemeines, auf den gesunden Menschenverstand sich bauendes
Verständnis findet für dasjenige, was im Sinne von Menschenheil und
Menschenzukunft gerade durch die Anthroposophie angestrebt und zu
verwirklichen versucht wird.
Quelle: DER UNSICHTBARE MENSCH IN UNS DAS DER THERAPIE ZUGRUNDE LIEGENDE PATHOLOGISCHE Dornach, 11. Februar 1923 Vor Mitgliedern - GA 221 Erdenwissen und Himmelserkenntnis
Die gelebte Spiritualität
Fördern Religion und Spiritualität nicht die Passivität, oder wirken sie
nicht wie "Opium fürs Volk"?
Ich bin sehr besorgt über jede Spiritualität, die erlaubt, dass wir es uns auf der Welt bequem einrichten und sagen: "Aber ich helfe doch der Welt. Die Energie, die allein von mir ausgeht, wird eine gesellschaftliche Änderung bewirken." Eher vertraue ich einer Spiritualität, die die Menschen dazu führt, vorwärts zu gehen und die Welt zu verändern, statt nur dazusitzen im Bewusstsein dieser wunderbaren Vorstellung, dass sie ihre Energie ausstrahlen. Ich will sehen, dass sich Energie in den Handlungen der Personen widerspiegelt, wenn sie hinausgehen und Veränderungen bewirken. Es ist also etwas, was Sie tun, es ist praktizierte, gelebte Spiritualität.
MARSHALL B. ROSENBERG - Lebendige Spiritualität S. 11
http://www.junfermann.de/titel-1-1/lebendige_spiritualitaet-10286/
Ich bin sehr besorgt über jede Spiritualität, die erlaubt, dass wir es uns auf der Welt bequem einrichten und sagen: "Aber ich helfe doch der Welt. Die Energie, die allein von mir ausgeht, wird eine gesellschaftliche Änderung bewirken." Eher vertraue ich einer Spiritualität, die die Menschen dazu führt, vorwärts zu gehen und die Welt zu verändern, statt nur dazusitzen im Bewusstsein dieser wunderbaren Vorstellung, dass sie ihre Energie ausstrahlen. Ich will sehen, dass sich Energie in den Handlungen der Personen widerspiegelt, wenn sie hinausgehen und Veränderungen bewirken. Es ist also etwas, was Sie tun, es ist praktizierte, gelebte Spiritualität.
MARSHALL B. ROSENBERG - Lebendige Spiritualität S. 11
http://www.junfermann.de/titel-1-1/lebendige_spiritualitaet-10286/
Die wohlwollende Diktatur
"Die
grausame Diktatur hat aber noch einen anderen Nachteil. Sie verursacht
Leiden. Und leidende Untertanen sind eher geneigt, sich aufzulehnen als
zufriedene. Man sagt mit Recht: Selbst der Wurm krümmt sich, wenn er
getreten wird. Darum ist es geschickter, die Würmer zu streicheln und zu
füttern. Auf diese Weise kann man sie daran gewöhnen, sogar mit ihrem Dasein als Würmer zufrieden zu sein.
Darum glaubt Aldous Huxley, dass die modernen, die Diktatoren der Zukunft, mehr wohlwollende Diktatoren sein werden; nicht aus Menschenliebe, sondern aus Berechnung. Aus Berechnung, weil sie sich die Erfahrungen ihrer Vorgänger zunutze machen werden. Und auch darum, weil die Wissenschaft ihnen Mittel in die Hand gegeben hat, Mittel um die Untertanenwürmer zufrieden zu stellen, die ihre Vorgänger gar nicht hatten. Es sind dies vor allem die Mittel der Psychopharmakologie, also chemische Mittel, Erzeugnisse der modernen chemischen Industrie."
Das sagte ein deutscher Fernsehmoderator in einer Sendung über Aldous Huxley (1894-1963), englischer Schriftsteller und Autor des Kultromans "Schöne Neue Welt" ("Brave New World", 1932. Hier übersetzt als "Wackere Neue Welt"). Der Film von Heinz Haber greift auch von Huxley in seinem Werk thematisierte Probleme wie die Überbevölkerung und die Beherrschung der Menschen auf (Erstausstrahlung: genaues Datum liess sich bisher nicht herausfinden. Zw. 1958 und 1963).
https://www.youtube.com/watch?v=TpMYb9rUx30&feature=youtu.be&t=32m23s
Darum glaubt Aldous Huxley, dass die modernen, die Diktatoren der Zukunft, mehr wohlwollende Diktatoren sein werden; nicht aus Menschenliebe, sondern aus Berechnung. Aus Berechnung, weil sie sich die Erfahrungen ihrer Vorgänger zunutze machen werden. Und auch darum, weil die Wissenschaft ihnen Mittel in die Hand gegeben hat, Mittel um die Untertanenwürmer zufrieden zu stellen, die ihre Vorgänger gar nicht hatten. Es sind dies vor allem die Mittel der Psychopharmakologie, also chemische Mittel, Erzeugnisse der modernen chemischen Industrie."
Das sagte ein deutscher Fernsehmoderator in einer Sendung über Aldous Huxley (1894-1963), englischer Schriftsteller und Autor des Kultromans "Schöne Neue Welt" ("Brave New World", 1932. Hier übersetzt als "Wackere Neue Welt"). Der Film von Heinz Haber greift auch von Huxley in seinem Werk thematisierte Probleme wie die Überbevölkerung und die Beherrschung der Menschen auf (Erstausstrahlung: genaues Datum liess sich bisher nicht herausfinden. Zw. 1958 und 1963).
https://www.youtube.com/watch?v=TpMYb9rUx30&feature=youtu.be&t=32m23s
Wittgensteins Prophetie
Ist es mir so klar, dass das Verschwinden einer Kultur, nicht das Verschwinden menschlichen Wertes bedeutet, sondern bloß bestimmter Ausdrucksmittel dieses Wertes, so bleibt dennoch die Tatsache bestehen, dass ich dem Strom der europäischen Zivilisation ohne Sympathie zusehe, ohne Verständnis für die Ziele - wenn sie welche hat. Ich schreibe also eigentlich für Freunde, welche in Winkeln der Welt verstreut sind. Ich habe einmal, und vielleicht mit Recht, gesagt: Aus der früheren Kultur wird ein Trümmerhaufen und am Schluß ein Aschenhaufen werden, aber es werden Geister über der Asche schweben.
Deutliche Worte entdeckt
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) schreibt 2011 im Hauptgutachten Welt im Wandel - Gesellschaftsvertrag für eine - Große Transformation:
4.3.4.2 Ernährungsgewohnheiten und THG-Emissionen
Die technischen Emissionsminderungspotenziale durch klimafreundliches Management in der Landwirtschaft sind allerdings nicht so groß wie die Minderungen, die durch veränderte Ernährungsgewohnheiten erzielt werden können (Popp et al., 2010). Der Grund ist, dass die Lebenszyklusemissionen tierischer Lebensmittel (wie Fleisch, Milchprodukte, Eier) bei gleichem Gewicht bis zu zehnmal höher sind als die pflanzlicher Lebensmittel. Diese Werte sind allerdings je nach Produkt und in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich. So verursacht z. B. Die Rinderproduktion im Sahel nur rund halb so viel THG-Emissionen wie in den USA (Subak, 1999).
Die Viehwirtschaft ist der größte Einflussfaktor der weltweiten anthropogenen Landnutzung. Insgesamt werden global etwa 70 % der landwirtschaftlichen Flächen für die Viehwirtschaft genutzt (als Weideland oder zur Futterproduktion), die nur 15 % der globalen Kalorienversorgung bereitstellen (Steinfeld et al., 2006; PBL, 2009b). Entsprechend groß ist mit 18 % der gesamte, also direkte wie indirekte, Beitrag der Viehwirtschaft zu anthropogenen Treibhausgasemissionen (Steinfeld et al., 2006). Zusätzlich zu den Klimawirkungen ist die Viehwirtschaft ein großer Treiber des Biodiversitätsverlusts, der Übernutzung und Verschmutzung von Wasserressourcen, des Nährstoffeintrags in die Umwelt sowie nicht zuletzt auch der Verbreitung infektiöser Krankheiten (z. B. Vogelgrippe, BSE). Wegen der deutlich geringeren Flächenintensität hätte der Wandel hin zu gesünderer Ernährung mit weniger tierischen Produkten daher eine sehr große Hebelwirkung nicht nur für die Emissionen, sondern auch für die Erhaltung biologischer Vielfalt (PBL, 2010). Ein besonders großen Unterschied für die Umweltverträglichkeit von Ernährungsgewohnheiten macht der Konsum von Rindfleisch (Marlow et al., 2009).
Andererseits verschafft dieser Sektor ca. 1,3 Mrd. Menschen Beschäftigung und Einkommen und ist gerade in Entwicklungsländern häufig die einzig praktikable Option, um durch Beweidung aus marginalem Land Erträge zu erwirtschaften. Gemäß des Anteils tierischer Produkte in der Ernährung ist der ökologische Fußabdruck der Ernährungsweise in Nordamerika und Europa heute etwa doppelt so groß wie in Afrika oder Asien (White, 2000). Dieses Verhältnis ändert sich derzeit rapide, z. B. Hat sich in den letzten 50 Jahren der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch in den Entwicklungsländern mehr als verdreifacht (FAO, 2010b). Es wird mit einer Fortsetzung dieses Trends gerechnet, so dass sich die Fleischproduktion bis 2050 verdoppeln könnte (Steinfeld et al., 2006).
Dies hängt nicht nur mit dem Bevölkerungswachstum, sondern vor allem mit den veränderten Ernährungsgewohnheiten zusammen, die weltweit mit zunehmendem Wohlstand zu beobachten sind. In Entwicklungsund Schwellenländern verbreitet sich eine fettund proteinreichere Ernährung mit mehr tierischen Lebensmitteln, vor allem in Lateinamerika und Ostasien (von Koerber et al., 2008). So hat sich in China in den letzten drei Jahrzehnten der Fleischkonsum verfünffacht (FAO, 2006). Der Milchsektor trägt etwa 4 % zu den anthropogenen THG-Emissionen bei, wobei CH4 etwa die Hälfte ausmacht (FAO, 2010c). Diese Trends können je nach Ausprägung zu erheblichen zusätzlichen THG-Emissionen führen (Keyzer et al., 2005; Popp et al., 2010).
Umgekehrt könnten globale THG-Emissionen aus der Landwirtschaft im Jahr 2055 sogar niedriger sein als 1995, wenn eine Umstellung auf geringere Anteile tierischer Produkte in der Ernährung erfolgte. In Kombination mit den technischen Minderungspotenzialen ergäbe sich im Jahr 2055 sogar eine Minderung der landwirtschaftlichen Emissionen auf etwa 2,5 Gt CO2 eq pro Jahr, was in etwa einer Halbierung der heutigen landwirtschaftlichen THG-Emissionen entspräche (Popp et al., 2010).
Das Potenzial für die Klimaschutzwirkung eines verringerten Fleischkonsums ist also erheblich. Auch aus gesundheitlicher Sicht enthält die in Industrieländern vorherrschende Ernährungsweise zu viele tierische Produkte. (Stehfest et al., 2009) kommen zu dem Schluss, dass eine Verringerung des Fleischkonsums auf ein Maß, das aus gesundheitlicher Sicht empfehlenswert ist, die Minderungskosten für das Erreichen der Stabilisierung bei 450 ppm um die Hälfte senken würde.
Es würden erhebliche Landflächen frei, die für andere Zwecke zur Verfügung stünden. Eine entsprechende Änderung der Ernährungsgewohnheiten hätte demnach einen doppelten Nutzen: für die menschliche Gesundheit und für die Umwelt (McMichael et al., 2007; Tukker et al., 2009). Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Verluste im Haushalt durch Verderben und Wegwerfen von Lebensmitteln, von denen fast zwei Drittel vermeidbar wären. So könnten nicht nur Emissionen, sondern auch Kosten gespart werden (WRAP, 2009).
Die Botschaft lautet also: Eine gesunde Ernährungsweise ist auch klimafreundlich. Der heutige durchschnittliche Anteil tierischer Produkte an der Ernährung in Industrieländern und den wachsenden einkommensstarken Schichten in Entwicklungsund Schwellenländern ist größer, als es für eine gesunde Ernährung angemessen wäre. Dabei ist eine Umstellung auf eine vollständig vegetarische oder sogar vegane Lebensweise keineswegs notwendig. Schon die vorgeschlagene Umstellung auf generell weniger Fleisch und insbesondere weniger Rindfleisch hätte einen erheblichen Klimaschutzeffekt (PBL, 2009a). Als Handlungsansätze bieten sich u. a. Verbesserte Kommunikation und staatliche Rahmensetzung an (Brand et al., 2007; Kap. 7.3.7.4).
http://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu.de/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/jg2011/wbgu_jg2011.pdf - S.154,155
welthunger-entwicklungspolitik-fleischfrage
umweltbundesamt-zum-zusammenhang-von-fleischkonsum-und-welthunger
http://www.freiheit-fuer-tiere.de/artikel/welthunger-klimakatastrophe-eine-fleischfrage.html
http://www.freiheit-fuer-tiere.de/artikel/welthunger-klimakatastrophe-eine-fleischfrage.html
https://vebu.de/tiere-umwelt/umweltbelastung-durch-fleischkonsum/welthunger/
http://www.fao.org/fileadmin/user_upload/animalwelfare/HSI--The%20Impact%20of%20Industrialized%20Animal%20Agriculture%20on%20World%20Hunger.pdf
4.3.4.2 Ernährungsgewohnheiten und THG-Emissionen
Die technischen Emissionsminderungspotenziale durch klimafreundliches Management in der Landwirtschaft sind allerdings nicht so groß wie die Minderungen, die durch veränderte Ernährungsgewohnheiten erzielt werden können (Popp et al., 2010). Der Grund ist, dass die Lebenszyklusemissionen tierischer Lebensmittel (wie Fleisch, Milchprodukte, Eier) bei gleichem Gewicht bis zu zehnmal höher sind als die pflanzlicher Lebensmittel. Diese Werte sind allerdings je nach Produkt und in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich. So verursacht z. B. Die Rinderproduktion im Sahel nur rund halb so viel THG-Emissionen wie in den USA (Subak, 1999).
Die Viehwirtschaft ist der größte Einflussfaktor der weltweiten anthropogenen Landnutzung. Insgesamt werden global etwa 70 % der landwirtschaftlichen Flächen für die Viehwirtschaft genutzt (als Weideland oder zur Futterproduktion), die nur 15 % der globalen Kalorienversorgung bereitstellen (Steinfeld et al., 2006; PBL, 2009b). Entsprechend groß ist mit 18 % der gesamte, also direkte wie indirekte, Beitrag der Viehwirtschaft zu anthropogenen Treibhausgasemissionen (Steinfeld et al., 2006). Zusätzlich zu den Klimawirkungen ist die Viehwirtschaft ein großer Treiber des Biodiversitätsverlusts, der Übernutzung und Verschmutzung von Wasserressourcen, des Nährstoffeintrags in die Umwelt sowie nicht zuletzt auch der Verbreitung infektiöser Krankheiten (z. B. Vogelgrippe, BSE). Wegen der deutlich geringeren Flächenintensität hätte der Wandel hin zu gesünderer Ernährung mit weniger tierischen Produkten daher eine sehr große Hebelwirkung nicht nur für die Emissionen, sondern auch für die Erhaltung biologischer Vielfalt (PBL, 2010). Ein besonders großen Unterschied für die Umweltverträglichkeit von Ernährungsgewohnheiten macht der Konsum von Rindfleisch (Marlow et al., 2009).
Andererseits verschafft dieser Sektor ca. 1,3 Mrd. Menschen Beschäftigung und Einkommen und ist gerade in Entwicklungsländern häufig die einzig praktikable Option, um durch Beweidung aus marginalem Land Erträge zu erwirtschaften. Gemäß des Anteils tierischer Produkte in der Ernährung ist der ökologische Fußabdruck der Ernährungsweise in Nordamerika und Europa heute etwa doppelt so groß wie in Afrika oder Asien (White, 2000). Dieses Verhältnis ändert sich derzeit rapide, z. B. Hat sich in den letzten 50 Jahren der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch in den Entwicklungsländern mehr als verdreifacht (FAO, 2010b). Es wird mit einer Fortsetzung dieses Trends gerechnet, so dass sich die Fleischproduktion bis 2050 verdoppeln könnte (Steinfeld et al., 2006).
Dies hängt nicht nur mit dem Bevölkerungswachstum, sondern vor allem mit den veränderten Ernährungsgewohnheiten zusammen, die weltweit mit zunehmendem Wohlstand zu beobachten sind. In Entwicklungsund Schwellenländern verbreitet sich eine fettund proteinreichere Ernährung mit mehr tierischen Lebensmitteln, vor allem in Lateinamerika und Ostasien (von Koerber et al., 2008). So hat sich in China in den letzten drei Jahrzehnten der Fleischkonsum verfünffacht (FAO, 2006). Der Milchsektor trägt etwa 4 % zu den anthropogenen THG-Emissionen bei, wobei CH4 etwa die Hälfte ausmacht (FAO, 2010c). Diese Trends können je nach Ausprägung zu erheblichen zusätzlichen THG-Emissionen führen (Keyzer et al., 2005; Popp et al., 2010).
Umgekehrt könnten globale THG-Emissionen aus der Landwirtschaft im Jahr 2055 sogar niedriger sein als 1995, wenn eine Umstellung auf geringere Anteile tierischer Produkte in der Ernährung erfolgte. In Kombination mit den technischen Minderungspotenzialen ergäbe sich im Jahr 2055 sogar eine Minderung der landwirtschaftlichen Emissionen auf etwa 2,5 Gt CO2 eq pro Jahr, was in etwa einer Halbierung der heutigen landwirtschaftlichen THG-Emissionen entspräche (Popp et al., 2010).
Das Potenzial für die Klimaschutzwirkung eines verringerten Fleischkonsums ist also erheblich. Auch aus gesundheitlicher Sicht enthält die in Industrieländern vorherrschende Ernährungsweise zu viele tierische Produkte. (Stehfest et al., 2009) kommen zu dem Schluss, dass eine Verringerung des Fleischkonsums auf ein Maß, das aus gesundheitlicher Sicht empfehlenswert ist, die Minderungskosten für das Erreichen der Stabilisierung bei 450 ppm um die Hälfte senken würde.
Es würden erhebliche Landflächen frei, die für andere Zwecke zur Verfügung stünden. Eine entsprechende Änderung der Ernährungsgewohnheiten hätte demnach einen doppelten Nutzen: für die menschliche Gesundheit und für die Umwelt (McMichael et al., 2007; Tukker et al., 2009). Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Verluste im Haushalt durch Verderben und Wegwerfen von Lebensmitteln, von denen fast zwei Drittel vermeidbar wären. So könnten nicht nur Emissionen, sondern auch Kosten gespart werden (WRAP, 2009).
Die Botschaft lautet also: Eine gesunde Ernährungsweise ist auch klimafreundlich. Der heutige durchschnittliche Anteil tierischer Produkte an der Ernährung in Industrieländern und den wachsenden einkommensstarken Schichten in Entwicklungsund Schwellenländern ist größer, als es für eine gesunde Ernährung angemessen wäre. Dabei ist eine Umstellung auf eine vollständig vegetarische oder sogar vegane Lebensweise keineswegs notwendig. Schon die vorgeschlagene Umstellung auf generell weniger Fleisch und insbesondere weniger Rindfleisch hätte einen erheblichen Klimaschutzeffekt (PBL, 2009a). Als Handlungsansätze bieten sich u. a. Verbesserte Kommunikation und staatliche Rahmensetzung an (Brand et al., 2007; Kap. 7.3.7.4).
http://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu.de/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/jg2011/wbgu_jg2011.pdf - S.154,155
welthunger-entwicklungspolitik-fleischfrage
umweltbundesamt-zum-zusammenhang-von-fleischkonsum-und-welthunger
http://www.freiheit-fuer-tiere.de/artikel/welthunger-klimakatastrophe-eine-fleischfrage.html
http://www.freiheit-fuer-tiere.de/artikel/welthunger-klimakatastrophe-eine-fleischfrage.html
https://vebu.de/tiere-umwelt/umweltbelastung-durch-fleischkonsum/welthunger/
http://www.fao.org/fileadmin/user_upload/animalwelfare/HSI--The%20Impact%20of%20Industrialized%20Animal%20Agriculture%20on%20World%20Hunger.pdf
Wollen die Jungen Journalisten Krieg?
als ich eure 2/17 Ausgabe in die Hände bekam stockte mir der Atem. Schockartig explodierte der Gedanke: Ist das euer Ernst? Lasst ihr wirklich die Bundeswehr auf der Rückseite von 20.000 Heftchen für Jugendliche Werbung machen? Entsetzt fragte ich mich: Haben die den Verstand verloren? Nein, schloss sich mein besonnenes Ich an: Nein, haben Sie nicht. Der kalte Verstand durfte walten. Doch das Herz musste schweigen, oder wurde überhört.
Die Bezahlung war wahrscheinlich überzeugend. Oder seid ihr für Krieg? Das kann ich mir nicht vorstellen. Also zur Erinnerung: Die Bundeswehr ist eine Armee. Sie hat Soldaten und Waffen. Mit Waffen tötet man andere Menschen, zerstört Geschäfte und Wohnräume, vergiftet Landschaften, tötet Tiere, Hoffnungen, Träume, Kinder, Frauen, junge Männer. Bomben zerfetzen Leiber, löschen Leben aus. Aleppo sieht HEUTE so aus wie deutsche Städte 1945.
Habt ihr vergessen, was Krieg ist? Ich habe auch keinen erlebt. Ich bin 35 Jahre alt. Aber ich habe die Warnungen der Überlebenden, die Bilder in den Museen und Dokumentationen nicht vergessen. Ja, ich weiß, heute heißen Kriegseinsätze humanitäre Friedenseinsätze zur Demokratisierung oder Befreiung diktatorischer Regime. Die Kriegsministerien im Westen heißen Verteidigungsministerien. Das U.S.-Kriegsministerium verteidigte also mit einem Budget von 600 Milliarden Dollar den Frieden mit 26.000 Bomben im Jahr 2016. Ein grässlicher Frieden!
Ursula von der Leyen hätte gerne, dass die Bundeswehr wieder in der Mitte der Gesellschaft ankommt. So wie in der Kriegsromantik nach 1918? Gerade waren Million in sinnlosen Stellungskriegen gestorben. Darunter viele junge Männer mit gerade einmal zwanzig Jahren. Die Kriegshelden dieses sinnlosen Gemetzels wurden geehrt, der Krieg völlig verklärt und 1939 zog man erneut in den Krieg. Zeugt das von geistiger Gesundheit? Für mich ist das geisteskranker Wahn, kollektiver, gesellschaftlicher Irrsinn. Gesundheit will und braucht Frieden.
Soll unsere Bundeswehr wieder mehr jungen Menschen die Möglichkeit geben, an unseren Grenzen zu sterben, damit sich afrikanische Menschen, deren Kontinent der Westen, also wir, seit 500 Jahren plündern, nicht dorthin gelangen, wo „ihre“ Rohstoffe in Reichtum verwandelt werden? Sollen junge Männer in „ruhmreichen Kämpfen“ unbewaffnete Flüchtlinge auf Schlepperbooten „zur Not“ auch erschießen? Warum heißen die eigentlich Schlepper und nicht Fluchthelfer - so wie die Fluchthelfer der DDR? Ja, wir müssen achtsam sein. Die Sprache ist ein Mittel der Manipulation. Sie manipuliert unser Denken.
Wie wäre es wenn die Krankenhäuser werben würden mit: Wir brauchen nicht nur Ärzte. Wir brauchen auch Verletzte. Na, das wäre doch mal ehrlich, oder? Die Bundeswehr aber wirbt mit: „Mach was wirklich zählt“. Ich entgegne: Krieg? Nein! Setz dich gegen Waffenexporte ein, damit Deutschland nicht am Krieg verdient, bei dem Menschen sterben. Sei gegen jede Form von Gewalt – gegen Gewalt gegen Frauen, Kinder und junge Menschen, die verführt werden sollen, Krieg gut zu finden. Sei für Frieden. Sei für Diplomatie. Sei für Dialog. Sei für gerechten Handel. Sei für Umweltschutz. Sei für Respekt. Sei für Frieden.
Liebe Junge Menschen,
Ich habe großen Respekt für euer Engagement, Journalisten zu werden - oder es bereits zu sein. Doch auch Journalisten und der Bereich der Medien stehen unter dem Wahn der Ökonomisierung. Nur noch Zahlen zählen. Nur noch Geld entscheidet. Wo bleibt die Menschlichkeit? Denn auch ihr als Journalisten, sei es euer Job oder eure Berufung, seid zu allererst auch Menschen. Und damit wir Menschen frei unseren Berufen, Jobs, Hobbys und Sinnlosigkeiten nachgehen können, braucht es Frieden. Armeen machen keinen Frieden. Armeen, auch wenn sie Bundeswehr heißen, und so tun, als wären sie ein Club wilder Abenteurer, gibt es nur, um Krieg zu führen. Ich bitte euch. Schaut genau hin: Wichtige Themen sind: „Krieg und Frieden“, „Käuflich durch Werbeeinnahmen“, „Propaganda und PR“ und „Die menschliche Haltung eines jeden Menschen“. Sprecht bitte darüber.
Wenn Ihr Interesse an diesen Themen habt, unterstütze ich euch gerne mit Informationen, Büchern, Kontakten, Filmen und Gesprächspartnern. Es ist mir wichtig, weil: Die Zukunft einer Gesellschaft hängt von den Menschen unter 25 Jahren ab. Und ich freue mich auf eine Welt in Frieden - für mich und für euch!
Liebe und friedliche Grüße
Der beste Weg, die Welt zu retten.
Viele Umweltschutzorganisationen lassen diese Tatsache völlig außer Betracht. Dabei ist die industrielle Tierhaltung in extrem hohem Maße für den Klimawandel, die Waldzerstörung, die zunehmende Wasserverknappung und weitere Umweltprobleme verantwortlich.
Dem Worldwatch Institutes zufolge entfallen mindestens 51 Prozent aller in die Erdatmosphäre freigesetzten Treibhausgase auf die Tierwirtschaft. 51 Prozent!
Kip Andersen wollte herausfinden, woran es liegt, dass renommierte Umweltschutzorganisationen diese Tatsachen ausklammern - die Fleisch- und Milchindustrien faktisch ignorieren, anstatt diesem Irrsinn effektiv entgegenzuwirken.
In seinem Filmprojekt mit dem Produzenten Keegan Kuhn konfrontierte er Vertreter von Organisationen wie Greenpeace, Sierra Club, Natural Resources Defense Council (NRDC) und andere bekannten Umweltschutzorganisationen mit diesen Fakten und stellte ihnen genau diese prekäre Frage: Warum thematisieren Sie die Nutztierhaltung nicht?
Wenn du wissen willst, was die Umweltschützer zu sagen hatten, schau dir den Dokumentarfilm Cowspiracy an.
Deutsch:
Cowspiracy - Ausschnitt - Deutsch
www.erkenne-den-zusammenhang.de
www.veganstart.de
Englisch:
www.cowspiracy.com - facts
www.cowspiracy.com - infographic
Vegan - Stories
Freiheit in Gemeinschaft
In der Gemeinschaft ist es leicht, nach fremden Vorstellungen zu leben. In der Einsamkeit ist es leicht, nach eigenen Vorstellungen zu leben. Aber bemerkenswert ist nur der, der sich in der Gemeinschaft die Unabhängigkeit bewahrt.
Ralph Waldo Emerson
Wikipedia:
Ralph Waldo Emerson kam am 25. Mai 1803 in Boston, Massachusetts in die Welt. Er starb am 27. April 1882 in Concord, Massachusetts. Er gilt als ein US-amerikanischer Philosoph, Schriftsteller und Führer der Transzendentalisten in Neuengland.
Sein erstes Buch, Nature, veröffentlichte Ralph Waldo Emerson 1836 im Alter von 33 Jahren. In dieser Sammlung von Essays vertrat er seine Bekenntnis: Menschen sollten in einfacher Art und Weise und im Einklang mit der Natur leben. In der Natur sah er die wahre Quelle der göttlichen Offenbarung.
Zugleich stellte er die Bedeutung der schöpferischen Tätigkeit des Menschen als Anschubkraft für eine grundlegende Erneuerung und Quelle der Freiheit und Selbstbestimmung des Individuums heraus. So endete Nature mit dem berühmten Appell Emersons: Build, therefore, your own world.
Das Göttliche begriff Emerson nicht länger als äußere oder höhere Macht, sondern sah es als in den Menschen selbst hineinverlegt. Dabei entwickelte er in Nature eine der Grundfiguren seines Denkens, die transzendentalistische Triade, die Selbst, Natur und Überseele (self, nature, Oversoul) umfasst.
Emerson zufolge ist die Überseele keine autonome, von der Welt der Erscheinungen abgelöste Instanz, sondern hierin ebenso wirksam wie im menschlichen Geist. Der Mensch kann nach Emerson daher sowohl durch Naturbeobachtung wie auch durch Introspektion unmittelbar am Göttlichen teilhaben.
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