Die Menschen, die zeichnen, sind deutlich in der Minderzahl. Sich schriftlich auszudrücken ist scheinbar allgegenwärtig geworden. Überall wo man hinsieht: Schrift. Überall wo man hinhört: Poetry-Proleten. Überall wo man hingeht: Menschen die sagen, ich habe gelesen, oder, auf dem Blog steht.
In unserer Welt kann jeder schreiben. Das ist gut. Und hier darf sogar jeder schreiben. Ist das auch gut? Das ist noch viel besser. Aber wie komme ich um den ganzen geschriebenen Bullshit herum? Ich verlerne lesen. Oder ich lese Kritiken, Kommentare, Empfehlungen, Listen, Artikel, Berichte, Glossen, Essays, Blogs, Twittershit und Toilettengekritzel. Lesen, ha!
Bevor ich auch nur einen sinnvollen, lesenswerten Text lesen kann, muss ich mich durch einen Dschungel an Bullshit lesen. Denn all die Autoren des Mülls schreiben, anstatt einfach etwas Sinnvolles zu lesen, oder was machen die sonst? Ist jede Liste persönlicher Empfehlungen bei Amazon eine Schatzkiste? Nein, sicherlich nicht.
Klar, es sind gute Texte dabei. Doch bis man diese findet vergeht eine Menge Zeit und man verbrennt ein ordentliche Ladung Motivation. Schließlich hat man vielleicht das, was man als lesenswert betrachtet, gefunden, doch dann hat man keinen Bock mehr zu lesen. Lesen, ha!
Warum nimmt man nicht einfach Kontakt zu Menschen auf, deren Geschmack man kennt, deren Meinung man schätzt, die einen selbst kennen und die keine professionellen Antworten-Ausweicher sind? So kommt man schneller zum Ziel der wertvollen passgenauen Empfehlung.
Ach, das machen immer noch viele? Gut. Warum schreiben dann so viele Leute unnötigerweise viel Zeug in alle möglichen Medien und ratschlagen was man tun soll, lesen soll, sehen soll, hören soll? Habt ihr keine Freunde, die euch zuhören? Die eure wirren Gedanken HÖREN wollen? Ich schreibe nur noch ein trauriges Warum.