Schloss Tempelhof

In Baden-Württemberg, in der Nähe von Crailsheim, wird in einem kleinem Dorf eine andere Gesellschaft erprobt, basierend auf den Erkenntnissen "glücklichen Lebens". Das Projekt umfasst alle Lebensbereiche wie Landwirtschaft, Politik und Schule. Alle Beteiligten haben sich selbstermächtigt auf gemeinsame Werte geeinigt. Sie lesen sich wie Regeln für das Paradies.

Gemeinschaft

Verbindender Hintergrund unserer Vision ist der gemeinschaftliche Einsatz für das Wir, um für jeden Beteiligten einen Raum zu gestalten, in dem er seine persönlichen geistig-spirituellen und praktischen Wege gehen kann. Durch ein bewusstes Ich, das seinen Platz einnimmt, kann ein gemeinsames Wir geschaffen werden. So entsteht ein Raum der Stille und der Aktivität, offen für alle Weisheitstraditionen.

C.G. Jung - Das rote Buch

Das Rote Buch ist ein rotes Buch, in Leder gebunden, im brutalen Format 30 x 40 cm und 10,5 cm dick. Es ist wahrlich ein Mammutwerk. Nicht nur wegen seiner Ausmaße. Es dokumentiert Jungs langes Experiment mich sich selbst. Es zeigt seine Träume, seine Imaginationen und Gedanken, die aus seinem Unterbewusstsein aufstiegen. Nach eigenen Angaben arbeitete er 16 Jahre lang am roten Buch. Von 1913 bis 1928. Also vor ungefähr einhundert Jahren.

Texte und Bilder überarbeitete Jung mehrfach bevor er sie ins rote Buch brachte. Seine lluminierte, mittelalterliche Handschrift ist grandios. Jede Seite hat ihr eigenes Gesicht. Jeder Buchstabe, fein säuberlich geschrieben, zeugt von Achtsamkeit. Das ganze Buch wirkt wie das wichtigste, was Jung in seinem Leben geschaffen hat. Im Jahre 1958 kommentierte er seine Auseinandersetzung mit seinem Unbewussten mit den Worten:
"Meine gesamte spätere Tätigkeit bestand darin, das auszuarbeiten, was in jenen Jahren aus dem Unbewussten aufgebrochen war und mich zunächste überflutete. Es war der Urstoff für ein Lebenswerk." 
Warum das Rote Buch erst im Jahr 2000 veröffentlicht wurde, ist unklar. Hauptgrund war vermutlich, dass es keinen wissenschaftlichen, sondern autobiographischen Charakter hat. Denn im Gegenzug zu den meist "wissenschaftlichen Werken, in denen Jung sachlich-distanziert eine objetkive Betrachtungsweise pflegt, dokumentiert das rote Buch subjektive Imaginationen, persönliche Eindrücke und namentlich auch Emotionen."