Liebe FB-Freunde,
nein, ich bin weder verrückt geworden (glaube ich) noch hysterisch, möchte nicht missionarisch auftreten und Euch mit meiner begrenzten Sicht auf die Dinge belehren oder nerven, auch bin ich nicht unter die Seelenexhibitionisten gegangen, um hier öffentlich mit meinen Tagebuchintimitäten hausieren zu gehen. Wer in den folgenden Zeilen dergleichen empfindet, der sei an die Maus verwiesen, die mich mit einem Klick aus Eurem Äther der sozialnetzwerklichen Totalkommunikation zu entfernen vermag.
Ich habe seit einiger Zeit irgendwie ein diffuses Gefühl von Angst. Leute, die mich näher kennen – was auf Facebook ja nun nicht zwingend gegeben ist -, wissen, dass das für mich, der ich eigentlich eher ein in den Sphären der Naivität schwebender Optimist bin, untypisch ist. Dennoch beschleicht mich das ungute, eben: beängstigende Gefühl, in eine Welt geworfen zu sein, die sich zunehmend meinem verstehenden Zugriff entzieht. Das kann daran liegen, dass ich dümmer geworden bin, das kann auch daran liegen, dass die Welt an Komplexität gewonnen hat (laaangweilig, ich weiß). Verschonen wir mich mit einer selbstkritischen Auseinandersetzung hinsichtlich Lebenswandels usw., die erstere Hypothese stützen würde, und konzentrieren wir uns auf zweitere, was schon insofern gerechtfertigt wird, als ich mich in dieser Lage nicht alleine zu befinden glaube.