Graphic Novel

Das ist nicht bloß ein Comic, das ist eine Graphic Novel. Comics sind „Asterix & Obelix“, „Micky Maus“ und wenns gut läuft auch noch „Das kleine Arschloch“. Graphic Novels sind nicht unbedingt für Kinder, manche überhaupt nicht, und sie erzählen eine besondere Geschichte und sie werden in hochwertiger Buchform verkauft, weil sie nicht aus bunten Bildchen bestehen, sondern aus grafischen Illustrations- kunstwerken von begnadeten Zeichnern, genialen Coloristen und echten Autoren."

So oder ähnlich müssen sich Kenner, Liebhaber und Leser von Graphic Novels immer noch rechtfertigen, wenn sie beim Lesen von Büchern mit bunten Bildchen erwischt werden. Dabei sind mittlerweile in den größeren Buchhandlungen Bereiche zu finden, die eine Auswahl der bekanntesten Graphic Novels austellen. Seit wenigen Jahren bemühen sich die Verlage neue Leser zu erreichen und gehen zunehmend in den Buchhandel. Die Comic-Abteilungen wachsen. Das Angebot wird größer. Denn über die Nische der Comicläden, werden nur wenige Insider erreicht. Das soll sich nun ändern. In Frankreich sind Comics und Graphic Novels schon seit je her sehr viel angesehener und werden als ernsthafte Literaturform betrachtet. Sie gelten als Bindeglied zwischen der bildenen Kunst und der Schriftstellerei. Bei uns sind Comics noch auf Kinderunterhaltungshefte und Mangas beschränkt. Auch das soll sich ändern.

In die Feuilltons sind sie schon längst eingezogen. Neuerscheinungen werden besprochen, Klassiker neu beschrieben und Besonderheiten hervorgehoben. Aber welche große Konsumentenmasse liest schon lange Feuilltonartikel? Dabei entspricht die Bandbreite der Graphic Novels der der Belletristik. Es gibt u. a. Krimis, Abenteuergeschichten, Biographien, Fantasy Epen und Vieles mehr – und damit für jeden Geschmack etwas. Nicht wenige der Graphic Novels sind schon zu weltweit bekannten (Kult-)Klassikern geworden. Einige dieser Klassiker (Watchmen, X-Men, Spiderman, 300, Sin City) haben es schon in die Kinos geschafft und dort ein Millionenpublikum begeistert, und teilweise auch auf die Vorlagen aufmerksam gemacht.

Jetzt sollen diese Orginale auch hier bei uns leicht zugänglich in Buchläden ausliegen. Denn wie bei Filmen nach Büchern, beinhalten  die Orginal Graphic Novels viel mehr als uns die Blockbuster vermuten lassen. Dass es jetzt eine neue gezielte Vermarktung für Graphic Novels in Deutschland gibt, ist eine längst überfällige Ehrung dieser besonderen Werke. Allerdings ist der Weg noch weit, bis in jedem Bücherschrank neben dem „Fänger im Roggen“ auch der Pulitzer Preis Gewinner „Maus“ von Art Spiegelman steht. Drei Graphic Novels, die mich begeistert haben:

Doxiadis and Christos H. Papadimitriou - Logicomix
Eine aktuell besonders auffallende Graphic Novel ist „Logicomix – Eine epische Suche nach Wahrheit“. Darin wird die Entstehungsgeschichte der philosophischen und mathematischen Logik anhand einer klarstrukturierten, vielschichtigen und vielseitig persönlichen Geschichte fesselnd und informativ erzählt.

Shaun Tan- Ein neues Land  Diese stumme Graphic Novel erzählt die Geschichte eines Migranten, der seine Heimat verlässt und in ein fremdes Land reist, um ein neues Leben aufzubauen. Wunderbar fantastische Zeichnungen lassen einen magischen Sog enstehen, der berauscht und tief berührt.

Jeff Smith -  Bone
Der einst reiche und mächtige Phoney Bone und seine Cousins Fone Bone und Smiley Bone werden aus Boneville vertrieben und landen in einer neuen Welt. Dort erleben sie ein spannendes Abenteuer mit Monstern und Magie, Liebe und Krieg, neuen Freunden und mächtigen Feinden.

Seit Januar 2008 haben fünf namhafte deutsche Verlage (avant-verlag, Carlsen Comics, Edition 52, Edition Moderne und Reprodukt) eine gute Infoseite über Graphic Novels, bei der man als Einsteiger 12 Graphic Novels empfohlen bekommt und auch sonst sehr viel Interessantes erfährt. Dort gibt es auch einen Flyer zum download der einen guten Einblick in die Welt der Graphic Novels gibt.
Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

The Black Keys

Die Black Keys sind zwar keine Brüder, klingen aber so. Sie sind eine perfekt harmonierende, sparsam instrumentalisierte Blues-Rock-Band. Sie rocken, grooven und ziehen mit. Man ist mit ihren Hooks und Riffs bei den Wurzeln des Blues von John Lee Hooker, bei Cream und in der Gegenwart bei den White Stripes. Sie verwenden bekannte Motive, erschaffen aber ein neues Klangerlebnis, was zurzeit einmalig ist.

Das lässige Drumming, die verzerrte Gitarre und der kontrolliert variierende Gesang sind aus einem Guss. Sie sind organisch gewachsen und spielen souverän. Und sie erinnern immer an die Garage der Jugend, in der die beiden vor noch nicht so langer Zeit angefangen haben zu spielen - und heute noch aufgenommen wird. Darum ist ihr Sound so dreckig und wild.

Beim vorletzten Album hat wieder Danger Mouse mitgewerkelt und ohne die Jungs zu verraten, den Sound revolutioniert. Auf dem neuen Album „Brothers“ ist der Sound durchgängig noch satter und auf moderne-altklingenden Bluesrock gemacht, der motownmäßig ist und wie bei ihrem letzen Projekt "Blakroc" gut zu HipHop passt. Diesmal hat Danger Mouse nur den Hit „Tighten Up“ gestaltet hat, der auch heraussticht.

Insgesamt wirkt die Platte popiger als die früheren, ist es aber noch lange nicht. Die erste Hälfte der Platte wird von direkt ansteckenden lauten Bluessongs („She's long gone“) dominiert, die hineingrooven. Die zweite Hälfte ist von purem Soul („Too afraid to love you“) und melancholischerer Stimmung geprägt. Fast alle Songs des Albums handeln von Frauen, die Dan entweder nicht bekommt, noch liebt, nicht lieben kann, die ihn nicht lieben oder er beschützen möchte. Auch sind auf dem neuen Album bei einigen Songs Bass und Orgeln dabei, was den sonst konsequent minimalistischen Black Keys gut steht.

Konzert

14. November 2010, Luxembourg, Atelier. Patrick trägt eine übergroße Breitrandbrille, unsortierte Haare und ein hellblaues Hemd. Dan ist bärtig und hat eine bis oben zugeknöpfte Lederjacke an. Beide tragen Jeans. So sind sie von der Mehrheit der Besucher des ausverkauften Konzerts kaum zu unterscheiden. Der Unterschied ist, dass sich Patrick ans Schlagzeug setzt und Dan die Gitarre in die Hand nimmt und beide ein durchgehend extrem fettes Rock-Konzert abliefern.

Nach einem kurzen Gruß geht es los: Derbe, lässige Bluesgitarre und brachial geschlenztes Schlagzeug. Nach zwei Songs muss Dan seine Lederjacke ausziehen und Patrick nimmt die beschlagene Brille ab. Nach zwei weiteren Krachern fliegen bei Patrick die Schweißtropfen und zerbricht der Drumstick. Dan nagt gnadelos am Mikro und rockt mit rauhem, verzerrten Gitarrensound. Seine Stimme klingt viel besser als früher. Damit bekommen auch alte Songs eine neue Intensität. Und es werden die besten älteren und neue Songs gespielt.

Für die Songs des aktuellen Albums „Brothers“ tauchen sogar zwei Azubi-Black-Keys mit Bass und Keybord auf und ergänzen das geniale Duo. Das Schlagzeug der Black Keys spielt mal leise gefühlvoll im Hintergrund zur Symbiose aus Stimme und Gitarre. Dann wieder drischt Patrick wild und gewaltig auf das Set ein, während Dan eingängige, satte Riffs erschafft und die Gitarre singen lässt. Das Publikum groovt hypnotisiert mit. Die Zeit vergeht wie im Rausch. Sie spielen lang, und doch zu kurz. Der Flow, der Groove, der Blues fahren mit nach Hause - eingeschweißt in jede Zelle. Extrem empfehlenswert!

NAET - Nambudripad's Allergy Elimination Techniques

Mein Himbeer-Sahne-Quark und ich waren gestern bei Freunden eingeladen. Dort angekommen ließ ich die Schüssel im Kühlschrank verschwinden. Nach ausgiebiger Hauptspeise tänzelte ich zum Kühlschrank und präsentierte den Gästen mein leckeres Dessert. Die Reaktionen waren erstaunlich: "Das sieht ja lecker aus; leider kann ich das nicht essen, ich habe Laktoseintoleranz." und: "Hm, fein, wow, ich bin neidisch, ich darf keine Früchte essen: Fructoseintoleranz."

Die Lebensmittelunverträglichkeiten. Manchmal sind sie still und leise und äußern sich nur in erhöhter Verdauungsaktivität. Einige sind laut und olfaktorisch wahrnehmbar. Andere dagegen sind wild und führen zu schmerzhaften Darmverstimmungen. Die schlimmsten sind sogar gefährlich und können allergische Schocks auslösen, die mitunter tödlich enden. Gegen manche gibt es Pillen, die die Krämpfe lindern, die die Schwellungen aufheben oder das fehlende Enzym ersetzen. Diese Pillen lindern allerdings nur die Symptome. Die Ursache wird weder gesucht noch gefunden, geschweige denn gelöst. Und inzwischen gibt es viele junge Menschen, die entweder nichts Rohes, nichts Kaltes, nichts Fruchtiges, nichts Milchhaltiges, keine Zuckerersatzstoffe, keine Nüsse, nichts aus Weizen oder nichts mit Zucker essen können, weil sie sonst Bauchschmerzen oder Pusteln bekommen.

Seit einiger Zeit gibt es dagegen eine ziemlich erfolgreiche Therapie, die ohne unangenehme Blut- und Hauttests, Spritzen und Medikamente auskommt. Mit dieser Methode werden Patienten mit Heuschnupfen oder Milchunverträglichkeit, Neurodermitis, Migräne oder Hyperaktivität behandelt. Die Suche nach dem allergie-auslösenden Stoff und die Behandlungen sind schmerzfrei und ungefährlich. Umso jünger die Patienten sind, desto größeren Erfolg hat die Methode, weil deren Allergie oder Unverträglichkeit noch nicht lange besteht.